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Pharma-Kontrolleur über Schmerzmittel"Von Leberschäden bis zum Tod"

Paracetamol-Missbrauch hat 800.000 Deutsche krank gemacht, sagt Pharma-Kontrolleur Schwerdtfeger. Er fordert Rezeptpflicht für Analgetika-Großpackungen.

Besser nur, wenn es gar nicht anders geht: Zu viele Schmerzmittel machen krank. Bild: AndreasF. / photocase.com
Heike Haarhoff
Interview von Heike Haarhoff

taz: Herr Schwerdtfeger, Sie wollen die Abgabe rezeptfreier Schmerzmittel begrenzen. Pillen und Fiebersäfte wie Aspirin oder Ibuprofen, die in jeder Hausapotheke zu finden sind, sollen künftig nur noch in Packungsgrößen erhältlich sein, die eine 4-Tage-Dosis nicht überschreiten. Warum?

Walter Schwerdtfeger: Weil alle diese Tabletten Nebenwirkungen haben. Nebenwirkungen, die erheblich sein können, wenn die zulässige Tagesdosis überschritten wird oder wenn die Medikamente über einen längeren Zeitraum ohne ärztliche Kontrolle eingenommen werden. Das geht von Leber- und Nierenschäden über Magenblutungen und allergene Reaktionen bis zum Tod. Dennoch werden diese Nebenwirkungen häufig unterschätzt oder sind gar nicht bekannt. Viele Patienten sagen: Wenn die Tabletten frei verkäuflich sind, können sie ja nicht so schädlich sein.

Warum aber eine frei verkäufliche 4-Tage-Dosis? Konsequent wäre es doch, zu sagen, Sie stellen alle Schmerzmittel generell unter Verschreibungspflicht.

Das wäre übertrieben. Stellen Sie sich vor, jeder Patient mit Kopfschmerz oder Fieber müsste gleich am ersten Tag wegen einer Verschreibung zum Arzt! Diese Masse an zusätzlichen Patienten wäre nicht handhabbar. Die Wartezimmer sind voll.

Die Furcht vor Zusatzkosten im Gesundheitssystem schlägt das Sicherheitsargument?

Nein. Wir wissen, dass banale Kopfschmerzen und Fiebererscheinungen vorkommen für ein paar Tage und auch wieder weggehen, ohne dass man deswegen einen Arzt konsultieren muss. Verschwinden sie jedoch nach drei bis vier Tagen nicht, ist davon auszugehen, dass die Ursache schwerwiegend ist und durch einen Arzt abgeklärt gehört. Zugleich ist durch Studien belegt, dass sich die Risiken von Schmerzmitteln nach dem vierten Tag der Einnahme erhöhen. Europäische Nachbarländer wie Österreich, die Schweiz oder Frankreich haben bereits reagiert und einige frei verkäufliche Packungsgrößen entsprechend verkleinert.

Bild: BfArM
Im Interview: WALTER SCHWERDTFEGER

62, ist seit 2010 Präsident des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) in Bonn. Zuvor war er Biologieprofessor im Bundesgesundheitsministerium, Leiter der Unterabteilung Arzneimittel und Apotheken und hatte somit die Fachaufsicht über das BfArM. Das BfArM ist die deutsche Arzneimittelzulassungsbehörde. Es prüft Wirksamkeit, Unbedenklichkeit, pharmazeutische Qualität sowie unerwünschte Wirkungen von Medikamenten.

Trotzdem: Mit einer generellen Verschreibungspflicht würden Sie die Missbrauchshürde sehr viel höher hängen. Beugen Sie sich dem Druck der Pharmaindustrie?

Risiken & Nebenwirkungen

Schützt ein Aspirin täglich vor Herzinfarkt und Schlaganfall? Der Aspirin-Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) verdünnt das Blut und wird bei Infarkt- und Schlaganfallpatienten eingesetzt. Doch rein vorbeugend sollte ASS nicht eingenommen werden: Hoch dosiert und lange eingenommen kann es Magengeschwüre und innere Blutungen verursachen.

Warum können Ibuprofen und Paracetamol gefährlich sein? Paracetamol ist in hoher Dosis Gift für die Leber. Bereits zehn Gramm, auf einmal und mit Alkohol eingenommen, können einen Erwachsenen töten. Hoch dosiert und lange eingenommen, führt auch Ibuprofen zu Magenentzündungen und Nierenstörungen.

Nie länger als vier Tage Generell gilt: Länger als vier Tage sollte kein rezeptfreies Schmerzmittel ohne ärztliche Konsultation eingenommen werden.

Eine Änderung der Packungsgrößen würde die Hersteller mit entsprechenden Kosten belasten. Auch die gesetzliche Krankenversicherung erwartet offenbar Mehrausgaben, wenn mehr Produkte über Rezept laufen und mehr Arztbesuche nötig werden. Ob und in welchem Umfang es tatsächlich dazu käme, bleibt abzuwarten. Das BfArM beurteilt finanzielle Aspekte grundsätzlich nicht. Unsere Aufgabe als Bundesinstitut ist es, für die Sicherheit von Arzneimitteln zu sorgen.

Glauben Sie wirklich, dass Sie Menschen so zum verantwortungsvolleren Umgang mit Arzneimitteln erziehen? Es braucht doch bloß Apothekenhopping, um sich weiterhin ganz legal mit Schmerzmitteln in rauen Mengen einzudecken.

Das ist nie ganz auszuschließen. Der Apotheker würde aber seinen Kunden erläutern müssen, warum er nur noch kleine Packungen rezeptfrei abgeben kann. Im Unterschied zu heute würde der Käufer dann das Risiko der Einnahme zu großer Mengen kennen.

Heißt das im Umkehrschluss, dass Apotheker und Ärzte bislang unzureichend aufgeklärt haben?

Das wird im Einzelfall sehr unterschiedlich gehandhabt. Es gibt ja jede Menge brisantere Medikamente, über die der Apotheker vermutlich eher informieren würde, wenn er sie abgibt. Hier aber handelt es sich um gängige Produkte, bei denen schnell der Eindruck entsteht, dass sie unschädlich wären, eben weil sie ohne ärztliche Verordnung erhältlich sind.

Wie groß sind die Gesundheitsschäden, die durch rezeptfrei erhältliche Schmerzmittel entstehen, verglichen mit den durch rezeptpflichtige Analgetika entstehenden Schäden?

Hierzu liegen uns keine Zahlen vor. Das europäische Meldesystem ist so gestrickt, dass nur neue unerwünschte Nebenwirkungen gemeldet werden. Über die Häufigkeit bekannter Nebenwirkungen dagegen wissen wir wenig. Generell gilt: Es geht hier um keine Geringfügigkeiten. Es gibt zum Beispiel zu Paracetamol gute Untersuchungen, die belegen, dass durch dauerhafte Einnahme ein chronischer Kopfschmerz überhaupt erst erzeugt wird. Das betrifft nach aktuellen Schätzungen etwa 1 Prozent der deutschen Bevölkerung, immerhin 800.000 Menschen. Bei den Giftnotzentralen ist darüber hinaus eine nicht unerhebliche Zahl von Vergiftungen mit einigen dieser Arzneimittel registriert. Die Kombination mit Alkohol oder die gleichzeitige Einnahme zwei verschiedener Schmerzmittel verstärkt die unerwünschte Wirkung; auch dies ist in der Bevölkerung kaum bekannt.

Sind diese Gefahren in der Vergangenheit unterschätzt worden, auch von offizieller Seite?

Wir entwickeln die Instrumente zur Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln stetig neu. Dazu kommt ein erhöhtes Risikobewusstsein, und zwar bei Patienten wie auch bei Ärzten. Nicht zuletzt kommt es vor, dass erst nach zehn oder zwanzig Jahre langer Anwendung Risiken überhaupt bekannt werden. Dieser Erkenntnisfortschritt führt dazu, dass Behörden wie unsere handeln.

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21 Kommentare

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  • F
    Frankfurt

    Das Verkleinern der Packung führt nur zu einem Vergrößern des Profits bezüglich der Gesamtzahl der verkauften Pillen.

     

    Ich bringe mir schon heute aus USA oder Niederlanden Schmerzmittel im 100er - 500er Packungsgrößenbereich mit, denn dort sind diese Mittel entweder im Supermarkt oder in der Drogerie erhältlich und viel billiger als hier.

     

    Ich habe noch nie eine 500er allein geleert, sehr wohl aber mit Familie, Freunden und Kollegen geteilt und damit gespart. Bei einer deklarierten Haltbarkeit von drei bis fünf Jahren kein Problem...

     

    Es wäre lächerlich, hier in Deutschland Aspirin/Paracetamol/Ibuprofen nur noch im 10er Päckchen zu bekommen.

  • AS
    autofreie Schnecke

    Ich fordere das Verbot des hochgefährlichen Pozentmittles "Sportautomobil". Das hat schon viele Menschenleben gekostet, auch die von Unschuldigen.

  • G
    General-Investigation

    Eine interessante Theorie, das man den Mißbrauch von Medikamenten eindämmen kann, wenn die Verpackungen verkleinert werden.Das ist wohl eher ein Trugschluss, denn wer sich Medikamente besorgen will weil er sie "braucht", wird sie auch bekommen.

    Das allerdings bei diesen frei zugänglichen Schmerzmitteln Aspirin nicht genannt wird, kann ich nun gar nicht nachvollziehen, denn die Packungsbeilage hat schon heftigste Nebenwirkungen wir Magenbluten usw. aufgelistet, was auch schon sehr lange bekannt ist.

    Warum also nicht das Aspirin?

    Wie gesagt, wer Ibuprofen oder Paracetamol haben möchte, bemüht sich dann eben ins Internet zu den Onlineapotheken - oder werden Namen udn Adressen der Kunden nun schon bei denen abgeglichen, um Mißbrauch zu verhindern? Ich glaube mal nicht. Somit ist dieses Unterfangen schon zum scheitern verurteilt.

  • G
    Gerhard

    Rezeptpflicht für Analgetika-Großpackungen?

    Das ist Blödsinn. Wenn jemand viele Tabletten kaufen will, dann kauft er mehrere Packungen.

    Das einzige Resultat von kleineren Packungen wird sein, dass die Tabletten etc. erheblich teurer für den Verbraucher werden.

    Das ist immer so – ich kaufe grundsätzlich größtmögliche Packungen von Tabletten, die halten schließlich ein paar Jahre.

    Die Pharmaindustrie wird sich sinkende Umsätze durch die Verschreibungsplicht von Schmerzmitteln über massive Preiserhöungen bei den freiverkäuflichen Packungsgrößen wieder reinholen.

    Bessere Beipackzettel in größerer Schrift mit Warnhinweisen auf der ersten Seite – oder wie bei Zigaretten außen auf der Packung – wäre die bessere Lösung.

    Ich bin es leid, ständig bevormundet zu werden! Alle rezeptfreien Medikamente gehören in den Supermarkt (Verkauf ab 18), damit der Preiswucher endlich mal vorbei ist. Jeder durchschnittlich intelligente Mensch weiß, dass Tabletten keine Bonbons sind.

  • Y
    yepp

    Bemerkenswert, diese reflexhaften Gegenangriffe "muendiger Buerger", anderes (Alkohol) ist schlimmer...

     

    Wenn der Buerger wirklich so muendig waere, wie hier gerne getan wird, wuerde er sich auch generell gesuender ernaehren und braeuchte dann eh nur ein Bruchteil von diesem Zeugs.

     

    Leider ist das heutzutage lediglich die Regel, Probleme hauszumachen. Die heutige industriell vorgefertigte Massenware "Lebensmittel" ist sicherlich fuer eine Menge der sog. Zivilisationskrankheiten verantwortlich (Ref Ernaehrungslehre von Dr Max Bruker http://de.wikipedia.org/wiki/Max_Otto_Bruker) .

     

    Unsere heutigen Lebensmittel sind durch und durch minderwertig, was lachhaft ist in einer Gesellschaft des Ueberflusses. Die Industrie lehrt uns jedoch anderes. Und wir glauben es. Verdienen tun daran (1) die Lebensmittelindustrie (minimale Lagerkosten, permanent neue "Innovationen") und (2) die Aerzteschaft und die Pharmaindustrie (um die physiologisch geschaffenen Effekte wieder auszubuegeln)

     

    Niemand, absolut niemand hakt da nach oder berichtet darueber. Soviel zum muendigen Buerger.

  • I
    ion

    Der Banalisierung von Kopf-Schmerzen und Marginalisierung von wiederholt absolut unangebrachter (Fehl-)Selbst-Medikation mit derlei potenten Chemiekeulen das Wort zu führen, ist thematisch eher unangebracht - insbesondere in Anbetracht der unbestreitbar verifizierten Fälle von (erheblichen) Folge-Schäden, die erfassungssystembedingt sicherlich nur die sogenannte 'Spitze des Eisbergs' sein dürften!

     

    Aber sicherlich ließe sich 'alternativ' auch darüber nachdenken, diskutieren, ob man in entsprechend siechenden Gesellschaften derlei "Über den Ladentisch"-Analgetika nicht auch gleich als Zusatzstoffe in der Lebensmittelindustrie verarbeit oder direkt dem Trinkwasser zusetzt. Nicht, dass 'wir' hier in eine in deren Folgen unabsehbare Diskussion über die irren Zustände 'unserer' Gesellschaft geraten, die derlei Schmerzen eben auch provozieren!

  • B
    Bipolant

    @ nania

    sehr überzeugend, unfähig eine Aspirin zum richtigen Zeitpunkt einzunehmen, aber die eigene Entwicklung über die eines dreijährigen Kindes stellen.

  • L
    Lucy

    Es dürfte Herrn Schwerdtfeger entgangen sein, dass z.B. Paracetamol seit geraumer Zeit nicht mehr in Großpackungen abgegeben wird. Paracetamol zu 500 mg die Tablette wird nur noch in 20er Packungen verkauft. Davon dürfen Erwachsene maximal 8 Stück innerhalb von 24 Stunden einnehmen. Der Herr ist offensichtlich nicht auf dem laufenden.

  • A
    anke

    Gepriesen sei der "Erkenntnisfortschritt" - und natürlich der Egoismus und die Gier, die ihn unverzichtbar machen!

     

    Laut statistischem Bundesamt arbeiten etwas mehr als 50% der in Deutschland Beschäftigten im Dienstleistungssektor. Rechnet man die Beschäftigten im Handel, im Transportwesen und in der Gastronomie dazu, sind es sogar fast drei Viertel. Lediglich 26% aller Beschäftigten produzieren noch irgend etwas. Alle anderen leben davon, dass sie die stetig wachsenden Bedürfnisse ihren Mitmenschen befriedigen. Beispielsweise das Bedürfnis nach immer mehr Sicherheit.

     

    Gäbe es das Risikobewusstsein nicht, müsste man es eigens für die 1050 Mitarbeiter der BfArM erfinden, denke ich. Woher sonst sollte der Bedarf an Leuten kommen, die für ihr monatliches Gehalt nichts weiter tun als "Instrumente zur Überwachung der Sicherheit von Arzneimitteln stetig neu [zu entwickeln]"? Und welche Dienstleistungen ihrer rund 30 Millionen Berufsgruppen-"Kollegen" könnten die jetzigen BfArM-Mitarbeiter nachfragen, müssten sie allesamt von Hartz IV leben?

  • J
    jojo

    Dieses fortschreitende Präventionsdenken geht mir langsam aber sicher ganz gehörig auf den Keks.

    Wie immer wenn man sich von offizieller Seite plötzlich achso grosse Sorgen um die arme Bevölkerung macht werden auch hier ganz andere Interessen dahinterstehen.

  • S
    Senfzugabe

    Anscheinend kann die Pharmaindustrie damit nix mehr verdienen. Da muß was Neues und vor allem Teureres, mit den gleichen Inhaltsstoffen her.

     

    Pharma-Kontrolleur=Pharma-Lobbiest?

  • MD
    Martin D.

    @ nania:

     

    "Da ich häufiger an Kopfschmerzen leide, bin ich häufiger auch auf Tabletten angewiesen, um die Schmerzen los zu werden ... würde für mich heißen, dass ich andauernd zum Arzt rennen müsste"

     

    du solltest wirklich mal zum arzt, denn häufige kopfschmerzen sind nichts für die selbstbehandlung. gibt's also doch mehr leute, die nicht fähig sind, den beipackzettel zu lesen?

  • MD
    Martin D.

    da fällt mir noch ein: ist dieser herr vielleicht von den apothekern bestochen, denn der konkurrent onlinehandel lohnt sich ja wegen des portos nur bei größeren mengen pro bestellung und kunde.

  • MD
    Martin D.

    nur wegen einer hand voll deppen, die nicht ahnen, daß zuviele tabletten schädlich sein können, muß der verantwortungsvolle große rest in zukunft auf großpackungen verzichten? die sind nämlich viel billiger. mich nerven solche maßnahmen genauso wie diese stupide lebensmittelampel, alles nur für die dumme minderheit, das ist falsch, auch diese sollte die freiheit zur selbstzerstörung haben. wo bleibt die eigenverantwortung? man muß nicht jeden vor sich selber schützen, es wird ja auch niemand daran gehindert, dschungelcamp oder fußball zu kucken.

  • N
    Nania

    Da ich häufiger an Kopfschmerzen leide, bin ich häufiger auch auf Tabletten angewiesen, um die Schmerzen los zu werden.

    Aspirin hilft mir leider nur in leichten Fällen und da ich sowieso ungerne Tabletten nehme, zögere ich das meistens (fehlerhafterweise) raus und greif dann auch zu Paracetamol.

     

    Ein Verbot des freien Verkaufs dieser Arznei würde für mich heißen, dass ich andauernd zum Arzt rennen müsste, nur wegen meiner Kopfschmerzen. Da halt ich das lieber aus und bin zwei Tage lang wenig produktiv.

     

    Nur weil einige wenige Leute nicht einschätzen könne, wie man das Zeug nimmt - und wie eben nicht - will man gleich eine Rezeptpflicht draus machen? Das ist doch Unsinn. Wir sind keine dreijährigen Kinder, die bevormundet werden müssen, sondern mündige Erwachsene. Die dürfen selbst entscheiden, wie sie ihr Leben kaputt machen.

  • I
    ion

    "Das BfArM beurteilt finanzielle Aspekte grundsätzlich nicht.", aber macht sich mit seinem absolut inadäquaten Vorstoß zum Handlanger der Interessen der Pharmaindustrie, die durch weiterhin nicht verschreibungspflichtige, aber kleinere Packungsgrößen einen noch fetteren Reibach machen dürften (Apothekenhopping, 'Auftrags'-einkäufer).

    Da "bleibt" dann nichts "abzuwarten", sondern nur eine durchgreifende Regelung wird die erkannten gesundheitlichen Folge-Schäden minimieren helfen; Also z.B.: Arztpraxen könnten verpflichtet werden, Rezepte auch für kleine Packungsgrößen (ohne Vorsprache beim Arzt) direkt am Praxen-Counter (ohne Praxisgebühr) auszustellen und würden im (zeitnahen) Wiederholungsfall auf die Abklärung mit dem Arzt insistieren.

  • I
    Ichschmeißmichweg

    ... aber Alkohol bleibt frei verkäuflich. Der ist dann wohl nicht gesundheitsschädlich... Ich habe (wiedermal) den Eindruck, daß es nur um Kundenabzocke geht...

  • I
    Ingo

    Mit Heroin und Morphin wäre das nicht passiert!

  • U
    Unbequemer

    Als mündiger Bürger habe ich kein Verständnis immer mehr an die Hand genommen zu werden. Zum Leben gehört ein Risiko dazu und auch das Recht, durch Fahrlässigkeit zu Schaden zu kommen. Das mag sich etwas hart anhören, aber ich fühle mich als mündiger Erwachsener. Ich will über mich bestimmen und das bitte ohne unnötige Bevormundung. Wieviel Menschen sterben durch Tabak und Alkoholkonsum. Wann kommt da ein Vorstoß, pro Tag nur noch eine Flasche Bier kaufen zu dürfen? Nein - dieser Bevormundungsstaat nimmt mir die Luft.

  • M
    Mauermer

    Lächerliche Überlegung, jedes Glas Alkohol ist gefährlicher. Kleinpackungen treiben den jetzt schon zu hohen Preis noch mehr, zu Gunsten der Pharmariesen und zu Ungunsten der Verbraucher.

     

    Somit reinstes Lobbygeschwätz. Runter mit dem Preis, weg mit der Verschreibungspflicht für Standardarzneimittel. Hier ist viel zu viel Dirigismus und Bevormundung.

  • E
    emil

    ich sehe die problematik eher in der gesellschaft selbst. dort, wo ausfälle und krank sein nicht erwünscht ist, werden schmerzmittel zur alltagsdroge. ich hege starke zweifel, dass das gros dieser freiverkäuflichen medikamente wegen fieberähnlichen symptomen eingeworfen wird.