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Pflege von AngehörigenGrößter Pflegedienst Familie

Pflegebedürftige werden überwiegend zu Hause von Angehörigen versorgt. In den eigenen vier Wänden zu pflegen, kostet Geld und viel Kraft.

„Die Tendenz hält an, bis zuletzt zu Hause zu bleiben. Selbst wenn dort nicht alles perfekt ist – man ist daheim.“ Bild: dpa

WIESBADEN dpa | Mehr als zwei Drittel der 2,63 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause versorgt. Von diesen 1,86 Millionen Betroffenen erhält nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die überwiegende Zahl ausschließlich Pflegegeld.

Das bedeute, dass sich um 1,25 Millionen pflegebedürftige Menschen alleine die Angehörigen kümmern, teilte die Behörde am Donnerstag in Wiesbaden in ihrer Statistik für das Jahr 2013 mit. Weitere 616 000 Betroffene lebten ebenfalls zu Hause, bei ihnen erfolge die Versorgung jedoch zusammen oder vollständig durch ambulante Pflegedienste.

In Pflegeheimen waren 764 000 Menschen im Jahr 2013 untergebracht, das waren 29 Prozent aller Pflegebedürftigen. 83 Prozent der Pflegebedürftigen waren nach Angaben des Bundesamtes über 65 Jahre und mehr als ein Drittel über 85 Jahre alt.

Im Vergleich zum Jahr 2011 erhöhte sich die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland um fünf Prozent. Dieser Anstieg sei vor allem auf die älter werdende Bevölkerung zurückzuführen, erklärte ein Sprecher der Behörde. Beim Pflegegeldbezug habe es ein Plus von 5,4 und bei der Zahl der Betroffenen, die durch ambulante Dienste betreut wurden, von 6,9 Prozent gegeben. Die Statistik wird alle zwei Jahre erhoben.

Patientenschützer fordern, die wachsende Zahl der Betreuung von Betroffenen zu Hause mehr bei der Pflegeversicherung zu berücksichtigen. „Der größte Pflegedienst in Deutschland ist die Familie“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, zu der Entwicklung. „Die Tendenz hält an, bis zuletzt zu Hause zu bleiben. Selbst wenn dort nicht alles perfekt ist - man ist daheim.“ Bei der Weiterentwicklung der Pflegeversicherung habe es die Bundesregierung jedoch nicht erreicht, diesen Trend zu berücksichtigen.

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