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Personalien der GroKoDer Mann fürs Grüne

Jochen Flasbarth hat als Staatssekretär erfolgreich das Umweltministerium gemanagt. SPD-Umweltministerin Svenja Schulze hält ihn im Amt.

Schon 1997 war Flasbarth politisch engagiert – hier mit Angela Merkel beim Markieren von Bäumen Foto: dpa

Manchmal ist ein bisschen „Weiter so!“ eine gute Wahl. Die neue SPD-Bundesumweltministerin Svenja Schulze setzt in einer ersten wichtigen Personalentscheidung auf Kontinuität: Der beamtete Staatssekretär Jochen Flasbarth bleibt im Amt. Das hat Flasbarth gegenüber der taz bestätigt. Damit ist die Spitze des Bundesministeriums für Umwelt (BMU) komplett. Neben Flasbarth als Beamten bleiben auch die parlamentarischen StaatssekretärInnen Jochen Pronold und Rita Schwarzelühr-Sutter. Mit der Abtrennung des Baubereichs aus dem Ministerium verschwindet auch der Job des bisherigen beamteten Bau-Staatssekretärs Gunther Adler.

Der 55-jährige Flasbarth gilt als zentrale Figur in der deutschen Umweltpolitik. Bereits für die bisherige Umweltministerin Barbara Hendricks organisierte das Ministerium. Der studierte Volkswirt hat sich besonders beim Klimaschutz und im Artenschutz stark engagiert. In der nationalen Debatte um einen Kohleausstieg setzte er ebenso Akzente wie bei internationalen Verhandlungen. Flasbarth ist in der EU und im UN-Bereich sehr gut vernetzt. Allerdings scheiterte 2016 seine Bewerbung um den prestigeträchtigen Job als Leiter des UN-Umweltprogramms Unep in Nairobi.

Maßgeblich beteiligt war Flasbarth am Erfolg der UN-Klimakonferenz von Paris 2015. In Deutschland sucht er beim Kohlethema das Gespräch mit Industrie, Gewerkschaften und Umweltverbänden. Flasbarth kennt diese Szene aus eigenen Erfahrungen: Vor seinem Job als Staatsekretär leitete er das Umweltbundesamt (UBA) und war Abteilungsleiter im Umweltministerium. Den Beginn seiner umweltpolitischen Laufbahn machte er 1992 als Chef des größten deutschen Umweltverbands, des Naturschutzbunds Deutschland NABU.

Sein Job-Recycling verdankt Flasbarth neben seiner Arbeit auch dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen. Eigentlich hatte er für sich keine Zukunft im Ministerium geplant. Zum 1. November 2017 wurde er Geschäftsführer der bundeseigenen Gesellschaft für die Zwischenlagerung atomaren Abfalls. Diese Aufgabe wird er nicht auf Dauer als Nebenjob machen können.

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