Pegida-Aufmarsch in Dresden: Hitler-Bachmann wieder vorn
In der sächsischen Landeshauptstadt sind am Montagabend rund 7.700 Pegidisten auf die Straße gegangen. Nur wenige versammelten sich zur Gegendemo.
BERLIN taz | In Dresden sind erneut tausende Menschen auf die Straße gegangen, um mit dem islamfeindlichen Bündnis Pegida zu protestieren. Wie die Dresdner Polizei mitteilte, hatten sich am Montagabend rund 7.700 Personen in der sächsischen Landeshauptstadt eingefunden.
Der Gegenprotest fiel spärlich aus. Laut Angaben der Polizei hatten sich nur rund 200 Menschen unter dem Bündnis „Dresden für alle“ versammelt, um gegen die Pegidisten zu demonstrieren.
Wie die Sächsische Zeitung berichtete, gingen auch in Chemnitz rund 400 Anhänger der Bewegung auf die Straße. Gegen sie protestierten rund 200 Leute.
Dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) zufolge ist es damit nicht genug. Der Sprecher der Bewegung, Lutz Bachmann, habe angekündigt, am 6. April einen Kandidaten für die Oberbürgermeisterwahl in Dresden zu stellen, so der Sender. Wer dies sein wird, ist derzeit noch nicht bekannt.
Erst im Januar war Bachmann nach einem Facebook-Posting, in dem er Hitler simulierte und weiteren Postings, die ein Ermittlungsverfahren nach sich zogen, von seinen Ämtern zurückgetreten. Die weiteren Köpfe der Bewegung, wie auch die damalige zweite Sprecherin Katrin Oertel, distanzierten sich. Infolge dessen spaltete sich die Bewegung. Doch bis zu seinem Comeback dauerte es nicht lange. Gut einen Monat später, Ende Februar, war Bachmann im Pegida-Vorstand zurück.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Prozess zu Polizeigewalt in Dortmund
Freisprüche für die Polizei im Fall Mouhamed Dramé
Ex-Wirtschaftsweiser Peter Bofinger
„Das deutsche Geschäftsmodell funktioniert nicht mehr“
Armut in Deutschland
Wohnen wird zum Luxus
Leben ohne Smartphone und Computer
Recht auf analoge Teilhabe
Ex-Mitglied über Strukturen des BSW
„Man hat zu gehorchen“
Studie Paritätischer Wohlfahrtsverband
Wohnst du noch oder verarmst du schon?