piwik no script img

Parteikonvent der SPDSteinbrück will nicht mehr

Der unterlegene Spitzenkandidat der SPD bei der Bundestagswahl, Peer Steinbrück, kündigt sein Karriereende an. Ämter wolle er nicht mehr anstreben.

Peer Steinbrück möchte sich anderen Aufgaben widmen Bild: dpa

BERLIN rtr/dpa | SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat auf dem kleinen Parteitag am Freitag in Berlin seinen Rückzug aus der ersten Reihe der Sozialdemokraten angekündigt. „Meine Karriere wird ein geordnetes Ende finden“, zitierte ein Teilnehmer des Parteikonvents am Abend in Berlin Steinbrück.

Dieser erklärte demnach, er strebe weder in der Partei noch in der Fraktion ein Amt an. Die Übernahme eines Regierungsamts in einem Kabinett unter Leitung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte Steinbrück bereits zuvor ausgeschlossen.

Der kleine Parteitag beriet unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Aufnahme von Sondierungsgesprächen über eine Koalition mit der Union. Steinbrück war bei der Bundestagswahl am vergangenen Sonntag als Spitzenkandidat der SPD angetreten. Die Partei erreichte eines der schlechtesten Ergebnisse ihrer Geschichte.

Mit sienem Rückzug reagiert Steinbrück anders als sein Vorgänger als Spitzenkandidat: Der jetzige Fraktionschef der Sozialdemokraten, Frank-Walter Steinmeier war in der großen Koalition von 2005 an Außenminister unter Merkel. Als Kanzlerkandidat erlebte er 2009 mit einem SPD-Ergebnis von nur 23 Prozent eine krachende Niederlage gegen die CDU-Kanzlerin. Wenige Tage später machte die SPD ihn zum Chef ihrer Bundestagsfraktion, die Steinmeier bis heute führt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

9 Kommentare

 / 
  • B
    Baumelmann

    Steinbrück: "Liebe Genossen, ich melde mich ab!"

    Mmh, aber warum wirft Gabriel sich gleich vor Freude auf den Boden?

  • AO
    Aleksandr Orlov

    Seinen Abgeordnetenstuhl wird er weiterhin leer lassen, wie gehabt.

    Schließlich sichert der ihm den Zugang zu den hochdotierten Vorträgen.

  • A
    Arne

    Ja, und welchen Aufsichtsratsposten übernimmt er jetzt?

    Das war doch das Ziel seiner Kandidatur offenbar, geordnet, wie er es nennt, einen gut dotierten Rentnerposten zu bekommen.

  • M
    Marc

    Peer Steinbrück ist also weg vom Fenster. Was sagt uns das ? Plant die SPD eine Drei Parteien Koalition mit der Linken und den Grünen ?

  • G
    gerstenmeyer

    der war total überfordert mit der kandidatur - konnte auch vorher nie eine wahl gewinnen,nicht mal im eigenen wahlkreis - kann ihn mir eher als staubsaugervertreter vorstellen- reden kann er ja bestens

  • PW
    peer wer

    Räsonierende Vorträge zu halten, dabei eloquent mit der hätte-hätte-Fahrradkette übern s'pitzen S'tein zu s'tolpern, bringt weniger Stress und viiiel mehr Kohle.

    Cool Aldäär, der Einmal-Kanzlerkandidat der Spezialdemokratischen Partei Deutschlands macht die grosse Biege.

    25% weggeworfene Stimmen für einen Schwätzer. Liebe SPD-Wähler, ihr habt ein 100%-iges Realitätsdefizit. Man muss kein Idiot sein, um SPD zu wählen, aber es erleichtert die Sache ungemein. Im Grunde seid ihr mangels Knochen gar nicht mehr systemrelevant, denn Mutti saugt euch ein und speit euch aus nach Belieben. Cheerio, Mr. Gabriel !

  • SEHR gute Entscheidung!!

  • Er hätte wenigstens versuchen können, sich zum Kanzler wählen zu lassen :-(

  • V
    vincentvangoth

    Wenigstens diesem Fettnäpfchen ist er entgangen. Ein großer Politiker geht, der auch ein groß(verdienend)er Redner war. Und bleibt. Dafür sorgt er schon, der Rubel muss ja rollen, nicht nur bei Putins Gasableser.