Parlamentswahl in Botswana: Botswana vor historischem Machtwechsel
Präsident Mokgweetsi Masisi räumt die Niederlage seiner Partei ein und verspricht, respektvoll abzutreten. Jurist Duma Boko hat gute Aussichten, sein Nachfolger zu werden.
Die Opposition hat zusammengenommen also jetzt schon 35 Sitze, womit die BDP nicht weiter regieren kann. Botswanas Parlament hat 69 Sitze, von denen 61 mit gewählten Wahlkreisabgeordneten nach dem britischen Mehrheitswahlrecht besetzt werden und sechs vom Präsidenten nominiert sind. Der Staatschef und der Parlamentspräsident halten die zwei verbleibenden Sitze qua Amt.
„Ich werde respektvoll abtreten und mich an einem reibungslosen Übergang beteiligen“, sagte Präsident Masisi auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Freitagmorgen. Seine BDP regiert Botswana seit der Unabhängigkeit 1966 ohne Unterbrechungen.
Eine Seltenheit in afrikanischen Staaten
Die UDC entstand 2012 als Koalition mehrerer Oppositionsparteien und ist seit 2014 die zweitstärkste Kraft im botswanischen Parlament, zuletzt mit 15 Sitzen. Auch die Partei von Ex-Präsident Ian Khama, der größte innenpolitische Rivale des Präsidenten Masisi, gehört ihr an. Geführt wird sie vom 54-jährigen Juristen Duma Boko. Er hat jetzt gute Aussichten darauf, im dritten Anlauf Präsident von Botswana zu werden.
Dass eine langjährige Regierungspartei Wahlen verliert und ihre Wahlniederlage uneingeschränkt eingesteht, ist eine Seltenheit in Afrika, wo viele Machthaber auch dann weiterregieren, wenn sie Wahlen verlieren. Botswanas Wahlkommission IEC soll nun das amtliche Endergebnis im Laufe des Freitags verkünden.
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