Pannenserie in Fukushima: Gefahr nicht gebannt
Erneut ist verseuchtes Wasser am AKW Fukushima ausgetreten. Die Regierung kritisiert Bemühungen zur Bewältigung der Betreiberfirma Tepco als „unzureichend“.
TOKIO rtr | Die Pannenserie am havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima hält am: Die Betreiberfirma Tepco teilte am Donnerstag mit, dass ein weiterer mit radioaktivem Wasser gefüllter Tank übergelaufen sei. Wahrscheinlich sei verseuchtes Wasser in den Pazifik gelangt. Ein Arbeiter der Atomanlage habe das Fassungsvermögen des Tanks falsch eingeschätzt, so dass über einen Zeitraum von etwa zwölf Stunden mehrere hundert Liter Wasser ausgetreten seien.
Ein Regierungssprecher sagte, der erneute Zwischenfall zeige, dass Tepcos Bemühungen zur Bewältigung der Krise unzureichend seien. Die Regierung werde sich um das kontaminierte Wasser kümmern, fügte er hinzu, ohne Einzelheiten zu nennen. Er gehe davon aus, dass die Lage wieder unter Kontrolle sei.
Es ist bereits das zweite Mal binnen weniger als zwei Monaten, dass kontaminiertes Wasser aus den Reaktoren ins Meer floss. Das Wasser wird zur Kühlung der geschmolzenen Brennstäbe verwendet und dann in den Tanks aufgefangen.
In dem Atomkraftwerk 200 Kilometer nördlich von Tokio kam es im Frühjahr 2011 nach einem Erdbeben und einem Tsunami zur Atomkatastrophe. Tepco steht wegen seines Krisenmanagements heftig in der Kritik. Der Firma wird vorgeworfen, das Ausmaß der Katastrophe zu vertuschen und die Öffentlichkeit nur häppchenweise zu informieren.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Tabubruch der CDU
Einst eine Partei mit Werten
Jugendliche in Deutschland
Rechtssein zum Dazugehören
Jens Bisky über historische Vergleiche
Wie Weimar ist die Gegenwart?
Krieg und Rüstung
Klingelnde Kassen
Mitarbeiter des Monats
Wenn’s gut werden muss
Social-Media-Star im Bundestagswahlkampf
Wie ein Phoenix aus der roten Asche