Pandemie lässt Zahl der Unfälle sinken: Weniger Verkehrstote
Die Zahl der im Verkehr getöteten Menschen sinkt. Der Grund: Wegen der Pandemie ist auf den Straßen weniger los.
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Schon 2020 war die Zahl der im Straßenverkehr ums Leben Gekommenen auf einen Tiefstand gesunken, auch wenn noch immer 2.719 Personen bei einem Unfall getötet wurden. „Die Rückgänge sind maßgeblich auf das im Vergleich zu 2019 deutlich geringere Verkehrsaufkommen infolge der Coronapandemie zurückzuführen“, erklärte das Bundesamt. Als Verkehrstote gelten Menschen, die innerhalb von 30 Tagen nach einem Unfall sterben. Auch wenn es coronabedingt weniger Unfälle im Straßenverkehr gibt, bleiben die Zahlen gewaltig. Für 2021 rechnet das Statistische Bundesamt mit mehr als 2,2 Millionen polizeilich erfassten Kollisionen, ein Prozent weniger als 2020.
In der Vergangenheit ist die Zahl der Verkehrstoten vor allem nach Einführung neuer Regeln gesunken. Der Höchststand wurde in der Bundesrepublik und der DDR 1970 mit 21.330 Getöteten registriert. Nachdem in der Bundesrepublik auf Landstraßen eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Stundenkilometern und die 0,8-Promille-Grenze eingeführt wurden, sank die Zahl der ums Leben gekommenen Unfallopfer bis 1974 auf 16.670 Menschen, nach Einführung der Gurtpflicht auf unter 10.000 Personen. In der DDR galt eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 auf Landstraßen und 100 auf Autobahnen, außerdem die Null-Promille-Grenze. Nach der Wiedervereinigung stieg die Zahl der Verkehrstoten kurzfristig an, seit 1992 sinkt sie von wenigen Ausnahmen abgesehen.
Das geringere Verkehrsaufkommen hat auch Auswirkungen auf Radfahrer:innen. Für das laufende Jahr beobachten die Statistiker:innen einen Rückgang von verunglückten Radler:innen. Zwischen Januar und August wurden 241 Radler:innen auf deutschen Straßen getötet. Das waren 21 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
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