Orkan „Sabine“ in Berlin: Viel Wirbel um „Sabine“

Das Orkantief hat Berlin und Brandenburg weitgehend verschont. Menschen kamen nicht zu Schaden. Der Bahnverkehr läuft seit Montag wieder an.

Sabine ist Schuld: Warteschlange vor dem Service-Schalter am Berliner Hauptbahnhof Foto: picture alliance/Gregor Fischer/dpa

BERLIN dpa | Der Orkan „Sabine“ hat Berlin weitgehend verschont. Die Berliner Feuerwehr rückte von Sonntagmittag bis Montagvormittag zu etwa 55 Einsätzen wegen des Sturmes aus. Menschen wurden nicht verletzt. „Richtig große Einsätze sind glücklicherweise ausgeblieben“, sagte ein Sprecher.

Vor allem umgestürzte oder unterspülte Bäume gingen nach einer ersten Bilanz auf das Konto von „Sabine“. In der Sophienstraße in Mitte stürzte am Sonntagnachmittag ein Baugerüst um. Der Bezirk Mitte warnte aber ausdrücklich und dringend weiterhin vor dem Betreten der Parks. Der Fernverkehr der Bahn war unterbrochen und lief erst am Montag wieder an. Zahlreiche Flüge von und nach Berlin fielen aus.

Auch in Brandenburg hat das Sturmtief kaum Schäden hinterlassen. Feuerwehr und Polizei sprachen vor allem von umgestürzten Bäumen und Telefonmasten.

Durch schwere Stürme waren schon öfter Menschen durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume verletzt oder getötet worden. Im Oktober 2017 erschlug in Tegel ein Baum eine Frau in ihrem Auto.

Die Tanne, die in der vergangenen Nacht in Wedding in der Pasewalker Straße umstürzte, beschädigte nur drei Autos. In der Frankfurter Allee entfernten Feuerwehrleute ein 30 Quadratmeter großes Werbebanner. Nach einem Wasserrohrbruch in Friedenau musste die Feuerwehr zwei Bäume fällen, die unterspült wurden.

Der Bezirk Mitte wies auf die weiterhin bestehende Gefahr in Parks wie dem Tiergarten hin. Vor allem abseits der offiziellen Wege könnten abgebrochene Äste oder gespaltene Kronen ausbrechen und zu schweren Verletzungen führen, teilte das Bezirksamt am Montagvormittag mit. Weil für Montag weitere starke Sturmböen vorhergesagt worden seien, könne man nicht ausschließen, dass ganze Bäume plötzlich umstürzen oder große Äste abbrechen.

Die Gärtner des Grünflächenamtes Mitte sollen zunächst die am meisten genutzten Hauptwege etwa im Tiergarten kontrollieren und dann auch nach und nach die Nebenwege in den Blick nehmen. Das könne aber mehrere Tage dauern, erklärte das Bezirksamt.

Die Tiere im Zoo sind wohlauf

Die Tiere im Zoo und im Tierpark überstanden das Unwetter in der Nacht gut. Beide Zoos blieben aber am Montag geschlossen. Mitarbeiter begannen am Vormittag mit den Aufräumarbeiten und sammelten unter anderem herabgefallene Äste auf.

Der seit Sonntagabend bundesweit unterbrochene Fernverkehr der Bahn rollte am Vormittag allmählich wieder an. Auf den Berliner Flughäfen fielen vor allem am Morgen zahlreiche Flüge von und nach Berlin aus. Aber auch im Laufe des Tages gab es einige Ausfälle, vor allem Richtung München, Frankfurt, Stuttgart.

Im Regionalverkehr der Bahn fielen am frühen Morgen Züge aus. Betroffen waren in Berlin-Brandenburg laut Bahn die Strecken Wittenberge – Berlin-Gesundbrunnen, Potsdam – Michendorf, Kremmen – Hennigsdorf und Cottbus – Leipzig. Die Bahn teilte mit, bei Erkundungsfahrten müssten Schäden gesichtet und erforderliche Reparaturarbeiten organisiert werden. Dann würden die Strecken sukzessive wieder freigegeben. Es sei absehbar, dass es den ganzen Tag über zu Störungen kommen werde.

Bei der Berliner S-Bahn gab es wegen des Sturmes keine Einschränkungen. Auch bei Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen gab es nach Angaben der Verkehrsbetriebe BVG keine nennenswerten Probleme. Die BVG hatte ihre Fahrgäste gebeten, mehr Zeit einzuplanen.

Für Schüler begann am Montag nach den Winterferien wieder die Schule. Eltern konnten ihre Kinder aber zu Hause lassen oder später zur Schule schicken, wenn sie durch den Sturm eine Gefahr für ihren Nachwuchs sehen, hatte die Bildungsverwaltung angekündigt.

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