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Nordkoreas KriegsrhetorikAtommacht laut Verfassung

Am Samstag erklärte Nordkorea den „Kriegszustand“ mit Südkorea. Und legt weiter verbal nach: Das Atomwaffenarsenal soll wachsen, die Wirtschaft natürlich auch.

Auf dem Weg zum Weltmachtdasein, mindestens: Nordkoreas Führer Kim Jong Un Bild: ap

SEOUL dpa | Nordkorea steuert weiter auf Konfrontationskurs gegen die USA und den Rest der Welt. Der kommunistische Staat will sein Arsenal an Atomwaffen vergrößern und parallel dazu auch seine marode Wirtschaft auf Vordermann bringen.

Einen Tag nach der Erklärung des „Kriegszustands“ mit Südkorea bekräftigte das Regime in Pjöngjang am Sonntag, seine Atomwaffen seien nicht verhandelbar – auch nicht gegen „Milliarden von Dollars“. Zudem wolle das verarmte Land eine „selbstständige Atomenergieindustrie“ und einen Leichtwasserreaktor bauen, um die Probleme bei der Stromversorgung zu mildern, hieß es in den Staatsmedien.

Das Zentralkomitee der herrschenden Arbeiterpartei habe nach der Weisung von Machthaber Kim Jong Un beschlossen, dass der Besitz von Atomwaffen „durch Gesetz festgeschrieben“ werden solle, hieß es ohne weitere Erläuterung. Der kommunistische Staat bezeichnet sich bereits in seiner Verfassung als Atommacht.

„Die Atomstreitmacht der Volksrepublik stellt das Leben der Nation dar“, wurde Kim Jong Un am Sonntag zitiert. Das Atomwaffenarsenal solle qualitativ und quantitativ erweitert und niemals aufgegeben werden, „solange die Imperialisten und Nukleardrohungen auf der Welt existieren“.

Zudem bekräftigte Kim demnach, die Entwicklung der Weltraumtechnologie, darunter auch Kommunikationssatelliten, zu beschleunigen. Das Zentralkomitee habe eine neue strategische Linie verabschiedet, „um den Aufbau der Wirtschaft und der Atomstreitmacht gleichzeitig zu betreiben“.

Franziskus mahnt Nordkorea

Papst Franziskus verlangte in seiner Osterbotschaft Weltfrieden und einen neuen Geist der Versöhnung und der Harmonie mit der Schöpfung. Ausdrücklich geißelte er auch den Konflikt auf der koreanischen Halbinsel, wo Nordkorea mit Kriegsrhetorik die Welt herausfordert.

Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich nach einem umstrittenen Raketenstart in Nordkorea im Dezember und dem dritten Atomtest des Landes im Februar deutlich verschärft. Der UN-Sicherheitsrat hatte die Sanktionen gegen Pjöngjang ausgeweitet.

Als Antwort auf die Sanktionsbeschlüsse und angesichts südkoreanisch-amerikanischer Militärübungen hatte Nordkorea zuletzt fast täglich neue Kriegsdrohungen gegen die USA und Südkorea ausgestoßen. Am Samstag hatte das Regime erklärt, dass alle Angelegenheiten zwischen beiden koreanischen Staaten ab sofort „nach den Vorschriften für Kriegszeiten“ behandelt würden.

Am Freitag hatte Nordkoreas Machthaber nach Berichten der staatlichen Medien per Befehl die strategischen Raketen des Landes für mögliche Angriffe in Bereitschaftsstellung versetzt. Der Befehl wurde als Reaktion auf Übungsflüge zweier Tarnkappenbomber der US-Luftwaffe über Südkorea verstanden.

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3 Kommentare

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  • SK
    S. Kahn

    Eine Anmerkung zum Konflikt.

     

    Es wird wahrscheinlich alles schlimmer sein als angegeben. Der Kriegszustand besteht offiziell zwischen beiden koreanischen Staaten seit 60 Jahren. Die Spannungen in einem Konflikt werden aber - wie man in der Friedensforschung weiß - nicht dadurch entschärft, wenn die andere Seite - USA & Südkorea - selbst für Zündstoff sorgen. Im Wettrüsten mit Nordkorea erlauben die USA im Dezember Südkorea Militärraketen mit einer Reichweite von nun bis zu 800km um das gesamte Staatsgebiet Nordkoreas treffen zu können und führen nach langer Pause wieder einen Atombombentest im heimischen Nevada durch. Und nicht nur Nordkorea schickte unlängst eine Rakete mit Satellit ins All, was weltweit auf Verachtung stieß, da man annahm, es würde unter einem zivilen Deckmantel eine atomwaffenfähige Trägerrakete getestet. Südkorea tat dies mit einer russischen Trägerrakete erst zu Beginn dieses Jahres. Im letzten Fall kam es jedoch zu keinen UN-Sanktionen.

     

    Muss man nicht eher nun weniger mit den Säbeln rasseln? Ist denn eine militärische Lösung immer einer diplomatischen vorzuziehen? In der Regel sterben da doch nur die Menschen, die für die Politik des Landes nichts können. Die leiden auch eher unter den Sanktionen als die Elite eines Landes.

  • S
    sieglinde

    Wer will von seinen potentiellen Henker etwas kaufen?

    Südkorea ist doch selbst Schuld, wenn

    es ständig mit Nordkorea einen Austausch pflegt.

    Je schriller dieser Verrückte sich aufführt,

    desto mehr Aufmerksamkeit und Macht bekommt er.

    Kein Wunder, wenn er sich nun als großer Herrscher fühlt.

    Diese ständige gegenseitige Lautsprechertyrannei

    von Seiten Südkoreas ist auch wirklich kindlich blöd! Man hat es mit isolierten, paranoischen,

    gefährlichen Individuen zu tun, die ohne Sozialkompetenz herumstümpern.

    Wenn dann Südkorea dann noch diese Spirale

    verstärkt, gibt es wenigstens einen 1 Irren zuviel.

    Alle werden Sie nun verständnisvoll China, USA,

    Südkorea.

    China hätte schon längst in Nordkorea einmarschieren sollen, wenn es nicht klammheimlich

    doch einen neuen Stellvertreterkrieg will.

    Angeblich ist dieser Mann in Europa zur Schule gegangen, ebenso wie Karzai.

    Was für westliche Tugenden und Werte haben

    sie denen dort beigebracht?

    Sieg durch Psychoterror, Unverschämtheit und

    Dreistigkeit, Tötungen, brutale Gewalt?

    Es zählt nur die Moral desjenigen, wer mehr Geld

    und militärische Stärke hat?

    Dann ist das ein eindeutiges Zeichen, dass das

    Fehlen von philosophischer Reflektion und Glaube

    die Kinder dieser Schulen gefährlich verdummt.

    Der Westen hat ein Massensterben seines Volkes

    verhindert, das nur durch die Dummheit seiner

    Vorgänger verursacht wurde.

    Der Dank ist die Androhung der Vernichtung der Ernährer und Retter. Dieser Mann und seine

    Vorfahren sind schäbig! Genauso wie Gadaffi

    und Saddam Hussein schäbig waren!

  • ...

    "Papst Franziskus verlangte in seiner Osterbotschaft Weltfrieden und einen neuen Geist der Versöhnung und der Harmonie mit der Schöpfung. Ausdrücklich geißelte er auch den Konflikt auf der koreanischen Halbinsel, wo Nordkorea mit Kriegsrhetorik die Welt herausfordert."

     

    was hat der Papst in einem Artikel über Nordkorea zu suchen? Mir reicht schon das tazsche Protestantentum, jetzt gehts zu weit!