Nordderby in der 2. Fußballiga: Der HSV steigt nicht auf
Die Hamburger verlieren gegen den VfL Osnabrück und bleiben in der 2. Bundesliga. Für die Niedersachsen ist es der erste Sieg nach 13 Heimniederlagen.
Besonders bitter für die Hamburger ist, dass sie ausgerechnet gegen den Punktelieferanten der Liga verloren: 13 Heimniederlagen in Serie leistete sich der VfL. Das ist beispiellos in der Liga. Gegen den HSV kam am Sonntag keine weitere dazu.
Für den HSV war verlieren eigentlich verboten. Die Hamburger benötigten mindestens einen Sieg, um sich für den Relegationsplatz zu qualifizieren. Vor dem Spiel in Osnabrück lagen sie auf dem vierten Platz mit drei Punkten Rückstand auf die Spvgg Greuther Fürth. Die gewann jedoch in Paderborn und liegt nun uneinholbar für den HSV auf Platz drei.
Beide Mannschaften gingen mit dem Selbstbewusstsein eines Siegs am vorherigen Spieltag in das Match. Der VfL hatte die Würzburger Kickers geschlagen und sie zurück in die 3. Liga geschickt. Der HSV besiegte den 1. FC Nürnberg mit 5:2. Diese Voraussetzungen boten reichlich Vorlagen für ein Match, das Endspiel-Charakter hatte.
Die Osnabrücker spielten bissiger
Für die Osnabrücker begann es vielversprechend. Nach zwei Minuten hatten sie die erste Torchance; fast zeitgleich fiel beim direkten Konkurrenten in Braunschweig das 1:0 für Würzburg. Der HSV spielte zunächst abwartend. Der VfL überließ den Hamburgern die eigene Hälfte und das Spiel. Er setzte kleine Nadelstiche bei Ecken oder schnell vorgetragenen Kombinationen. Insgesamt war das Team von VfL-Trainer Markus Feldhoff bissiger als das des HSV unter Interimstrainer Horst Hrubesch.
Der VfL spielte nicht wie ein Absteiger, der HSV nicht wie ein Aufsteiger. So konnte sich der Außenseiter durch die Reihen der ruhmreichen Hamburger kombinieren und durch Christian Santos in der 35. Minute mit 1:0 in Führung gehen. Der HSV glich postwendend durch einen Fernschuss von Robin Meißner aus. Das Spiel nahm Fahrt auf.
Zur Halbzeit waren beide Mannschaften noch in der Verlosung. Der VfL stand auf dem Relegationsplatz, der HSV lag drei Punkte hinter Fürth zurück.
In der zweiten Halbzeit blieb der VfL seiner Linie treu, stand hinten kompakt und setzte Nadelstiche wie den genialen Pass von Sebastian Kerk auf Maurice Multhaup, der zum 2:1 traf. Damit war der HSV raus aus dem Rennen, der VfL aber auf einen Punkt auf den SV Sandhausen herangekommen. Hrubesch ließ schließlich mit vier Stürmern spielen. Tim Leibold köpfte noch den Ausgleich. Beinahe im Gegenzug kombinierte sich der VfL durch die lichten Abwehrreihen des HSV und Marc Heider markierte den 3:2-Siegtreffer.
Am nächsten Wochenende spielt der VfL Osnabrück in Aue. Der SV Sandhausen, der einen Punkt vor dem VfL liegt, muss in Bochum antreten, Braunschweig, zwei Punkte hinter Osnabrück, beim HSV.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Umfrage zu Sicherheitsgefühl
Das Problem mit den Gefühlen
Rekrutierung im Krieg gegen Russland
Von der Straße weg
„Freiheit“ von Angela Merkel
Die Macht hatte ihren Preis
Israelische Drohnen in Gaza
Testlabor des Grauens
Deutschland braucht Zuwanderung
Bitte kommt alle!
Berliner Sparliste
Erhöht doch die Einnahmen!