Nobelpreis für Medizin: Japanischer Zellforscher ausgezeichnet
Yoshinori Ohsumi beschäftigt sich mit Prozessen beim Abbau von Zellkomponenten und deren Recycling. Dafür erhält der Japaner nun den Medizin-Nobelpreis.
Ohsumi, geboren 1945, „entdeckte und erforschte Mechanismen, die der Autophagie zugrunde liegen, hieß es vom Institut. „Dabei handelt es sich um einen grundsätzlichen Prozess, um Zellkomponenten abzubauen und zu recyceln.“ Das dient der Gesunderhaltung des Körpers. Ohsumi arbeitet am Institute of Technology in Tokio.
Seit 1901 haben 210 Menschen den Medizinnobelpreis erhalten, darunter zwölf Frauen. Der erste ging an den deutschen Bakteriologen Emil Adolf von Behring für die Entdeckung einer Therapie gegen Diphtherie. Der jüngste Preisträger war bislang mit 32 Jahren Frederick G. Banting, der älteste war mit 87 Jahren Peyton Rous.
Mit dem Medizin-Preis startete der Nobelpreisreigen: Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Nobelpreises benannt. Später folgen die Träger für den Friedens-, Literatur- und den von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschaftsnobelpreis. Die feierliche Überreichung aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
Im vergangenen Jahr erhielt die Hälfte des Preisgeldes die Chinesin Youyou Tu für die Entdeckung des Malaria-Wirkstoffs Artemisinin. Die andere Hälfte bekamen der gebürtige Ire William C. Campbell und der Japaner Satoshi Omura, die den Wirkstoff Avermectin entwickelten. Daraus entstanden Präparate gegen Parasitenerkrankungen in ärmeren Ländern wie Flussblindheit und lymphatische Filariose, die zur Elephantiasis führen kann.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!