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Neues Gutachten zur MigrationAusländer rein!

Deutschland braucht mehr Zuwanderung, heißt es in einem neuen Gutachten zur Migration. Viele Deutsche akzeptieren diesen Zuzug - von Fachkräften.

Längst angekommen und integriert. Bild: dpa

BERLIN taz | Deutschlands Attraktivität bei Einwanderern schwindet. So liest sich die Einschätzung des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration zur Lage der Bundesrepublik. Seinen Status als Einwanderungsland habe Deutschland längst verloren.

"Es ist heute ein demografisch alterndes Migrationsland […] mit tendenziell negativer Wanderungsbilanz", heißt es in dem Gutachten, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Klaus Bade, der Vorsitzende des Stiftungsrates, forderte: "Deutschland muss sich migrationspolitisch runderneuern."

Die neun Wissenschaftler im Stiftungsrat, hinter dem etwa die Bertelsmann Stiftung steht, haben in ihrem zweiten Jahresgutachten Zu- und Abwanderung analysiert sowie rund 2.450 Menschen mit und ohne Migrationshintergrund befragt. Die Experten sehen erste Fortschritte im Bemühen, ausländische Spitzenfachkräfte anzulocken. So reisten 2009 rund 16.000 Fachkräfte ein, die zunächst eine befristete Aufenthaltserlaubnis bekamen.

Dies reiche jedoch nicht aus, um die Lücke zu schließen, die jene hinterlassen, die auswanderten. Im Saldo verlor Deutschland von 1994 bia 2009 eine halbe Million Menschen ans Ausland, viele von ihnen gut ausgebildet. In einem umlagebasierten Wohlfahrtsstaat seien tendenziell negative Wanderungssalden ein gravierendes Zukunftsproblem, schreiben die Wissenschaftler.

Noch sei Zeit, zu handeln, sagte Stiftungsratsvorsitzender Klaus Bade. So schlägt der Rat ein Dreisäulenmodell vor, um gezielt Hochqualifizierte ins Land zu holen. Bade empfiehlt, das Jahreseinkommen, das man vorweisen muss, um sich hier niederzulassen, auf 40.000 Euro brutto zu senken und ein Punktesystem einzuführen, das potenzielle Einwanderer einstuft.

Ausländische Studierende

Die Bundesbeauftragte für Migration, Maria Böhmer (CDU), unterstützt den Vorschlag: "Der eingeschlagene Weg einer gesteuerten Zuwanderung muss ausgebaut werden", sagte die Staatsministerin. Als Kriterien nannte sie Sprachkenntnisse und schulische und berufliche Qualifikationen. Ihre Partei lehnt genau wie die CSU jedoch ein solches Punktesystem noch ab.

"Die Blockadehaltung von Teilen der Politik schadet Deutschland und stößt zunehmend auf Unverständnis bei den Menschen und in der Wirtschaft", rügte der integrationspolitische Sprecher der FDP, Serkan Tören. Dem Gutachten nach teilt eine deutliche Mehrheit der Befragten diese pragmatische Sicht und wünscht sich eine stärker Zuwanderung von Hochqualifizierten.

Im Fokus des Werbens um Fachkräfte sieht der Sachverständigenrat aber eine Gruppe, die bereits im Lande ist: ausländische Studierende. Jahr für Jahr zieht es mehr Menschen aus dem Ausland zum Studium nach Deutschland, allein im Wintersemester 2009/2010 waren 180.000 Studierende mit ausländischem Pass an hiesigen Hochschulen eingeschrieben. Diese verfügen nach Ansicht der Gutachter über alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration.

Nach Schätzungen der OECD schafft es jedoch nur jeder Fünfte, in Deutschland beruflich Fuß zu fassen. Administrative Barrieren erschweren die Jobsuche. So müssen Absolventen innerhalb eines Jahres einen Job gefunden haben, der ihrer Qualifikation angemessen ist. Nach Auskunft des von Annette Schavan (CDU) geführten Bildungsministeriums soll diese Hürde gesenkt werden, damit es für Absolventen, um bleiben zu dürfen, genügt, auch einen anderen Job anzunehmen. Eine Einigung in der Koalition stehe aber noch aus.

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40 Kommentare

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  • B
    B-Fan

    Wer 40.000 € Brutto verdient wird wohl kaum dem Staat auf der Tasche liegen. Manche hier in den Kommentaren scheinen das ja zu denken. Wer arbeitslos ist, kann diese Forderung nicht erfüllen - außer er hat sowieso schon ausgesorgt und sein Geld gut angelegt.

    Wenn ich richtig informiert bin lag die alte Forderung bei 84.000 € Brutto - für neu Angekommene mit Existenz im Aufbau eine riesige Leistung!

  • Q
    Querulant

    Die Politiker wollen die Ausländer im Land haben um mit ihrer Politk gezielt den Fremdenhass zu schüren. Die wollen uns gegeneinander ausspielen. Merkt ihr das denn nicht? Man will uns wieder gegeneinander aufhetzen!

  • F
    Franzi

    Laut DIHK verlassen 160 000 !!!!!! Schüler/innen die Haupt- und Realschulen dieses Kasperllandes, OHNE eine Ausbildungsreife zu haben. Mangelnde Kennntnisse in ... Sie wissen schon. Sorry, aber in diesem Lande läuft massiv etwas schief, die eigene Bevölkerung wird nicht geachtet und Wert´geschätzt, die Kinder zu Versuchsobjekten irgendwelcher Schul- oder Bildungsreformen. Während sie die Grundtechniken lesen und schreiben und rechnen nicht ausreichend lernen. Zigtausend gut Ausgebildete (z.B. aus der Pflege, in der ja angeblich der Fachkräftemangel herrscht) verlassen dieses Land, weil sie entweder gar keine Arbeit finden. Oder aber zu schlechten Bedingungen. Aber FREMDE Menschen soll dieses Land dann brauchen? Hier stinkt was zum Himmel.

  • DS
    Die Sonne scheint

    Ich bin 31. Bürokaufmann, paar Weiterbildungen, insgesammt rund 8 Jahre Erfahrung in Verwaltung, Vertrieb, Verkauf, etc.

     

    Gestern zwei Absagen.

    Heute eine, noch dazu Zeitarbeit.

    So geht das öfter, man ist ja nicht nur einmal Arbeitslos. Hab meine Jobs immer selbst gefunden. Vom Amt halt ich nix. Hab mal zwei Jahre mit denen bissel zusammengearbeitet. Was fürn Haufen.

     

    Egal. Die Sonne scheint...

     

    P.S.: Ich komm aus RLP. Kann sein, dass ich mich immer zu billig verkauft hab. Aber mein Jahresgehalt betrug noch nie über 22.000 € BRUTTO.

     

    Egal. Die Sonne scheint... Was solls...

  • D
    Dirk

    Ich selbst gehöre zu denen, die Deutschland verlassen haben. Weshalb? Ganz einfach: ich habe über 10 Jahre lang versucht, meine Firma dort aufzubauen. Jeder einzelne Schritt auf diesem Weg wurde maximal behindert bis unmöglich gemacht durch ein irrsinniges Ausmass vollkommen überflüssiger bürokratischer Regeln. Das Ganze hat mich enorm Zeit, Arbeit, Geld und Mühe gekostet - und am Ende hatte die Bürokratie gewonnen. Ich war pleite, frustriert, reif für die Therapie - bis mir endlich die Idee kam, ins Nachbarland zu wechseln. Bereits am ersten Tag wurde meine Firma ohne weitere Auflagen dort zugelassen. Ich dachte, ich träume. Tat ich aber nicht, es war die pure Realität. Doch solange Deutschland noch bereit ist Milliarden auszugeben für ein System, dass unzählige Breitgesässe durchfüttert, die jede Eigeninitiative so gut wie möglich abwürgen, bezahlt Deutschland dafür, dass es ihm schlechter geht. Blöder geht nicht.

    Ob ich zurückkäme, wenn ich in D dasselbe tun könnte wie in NL? Ich weiss es nicht, es sind inzwischen beinahe 10 Jahre vergangen, ich habe mich eingelebt, alles läuft auf Röllchen, wie der Niederländer sagt, wenn etwas wie geschmiert geht, also weshalb mir überhaupt diese Frage stellen? Da müsste mir die Bürokratie schon den Schaden bezahlen, die sie in zig Jahren angerichtet hat, aber davon wage ich nicht einmal zu träumen. Ein bisschen Realismus muss sein.

  • AP
    Alexander Papenfuß

    Keine Einwanderungsinitiative sondern Ausschaffungsinitiative!!!Aber schnellstens!!!

  • G
    guapito

    @ bb1921:

    richtig erkannt: gerade die Konservativen in Deutschland sind an einer dauerhaften und hohen Arbeitslosigkeit interessiert, da sie sich hauptsächlich den Interessen der Kapitaleigner verpflichtet fühlen und diese natürlich an niedrigen Löhnen interessiert sind, was ihre Gewinne erhöht.

    Alle Menschen in Arbeit zu bringen ist im Kapitalismus nie gewollt, selbst die SPD will das nicht.

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Industrielle_Reservearmee

  • S
    Swanni

    Bei solchen Studien sollte man das Erkenntnisinteresse der Verfasser immer im Auge haben. Wie in dem Artikel auch geschrieben, ist der "Sachverständigenrat" eine Gründung verschiedener Unternehmensstiftungen, u.a. der Bertelsmannstiftung.

     

    Die Bertelsmannstiftung des verstorbenen Milliardärs Reinhard Mohn ist eine Institution, die vielfältig vernetzt in der Öffentlichkeit und Politik für eine radikal neoliberale Politik wirbt, so ähnlich wie die Stiftung "INSM" des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall.

    Zwischen letzterer und dem "Sachverständigenrat" gibt es auch personelle Überschneidungen, der Hamburger wirtschaftsprofessor Straubhaar ist bspw in beiden Einrichtungen tätig.

     

    Mit anderen Worten : der "Sachverständigenrat" ist eine vom Kapital finanzierte Lobbyeinrichtung zur Beeinflussung der Politik und der öffentlichen Meinung, zB durch "wissenschaftliche" Studien wie die obige.

    Das dabei dann herauskommt, dass Deutschland ganz dringend ganz viele ganz billige neue Arbeitskräfte braucht, ist eigentlich nicht überraschend.

  • J
    Jan

    Wenn die Wirtschaft wirklich so dringend ausländische "Fachkräfte" braucht, dann nur weil sie ihre soziale Verantwortung für den Standort Deutschland längst aufgegeben hat, und nicht länger in die Ausbildung der hiesig vorhandenen Bevölkerung investieren will. Man will dass einem die gebratenen eierlegenden Wollmilchsäue (entschuldigen sie die Katachrese) ins Maul fliegen.

  • R
    Rod

    Alles nur Lüge. In Deutschland gibt es 10 Millionen Arbeitslose, die Dunkelziffer ist weit höher.

    Millionen von Akademikern und Facharbeitern fristen ihr Dasein in Niedroglohn-Jobs in Callcentern und dergleichen.

    Solange noch ein einziger Fachinformatiker und Ingenieur in einem Callcenter arbeiten muss, so lange haben wir genug Facharbeiter!

     

    Diese Einwahderungs bringt nur denjenigen was, die die Löhne drücken wollen und Großgrundbesitzern, die Angst haben, dass wegen der demographischen Entwicklung ihre Mieteinnahmen sinken könnten.

  • E
    Enrico

    Soso... es Wandern also mehr Fachkräft ab als ein und die einzige Lösung soll sein, Deutschland für Einwanderer attraktiver zu machen. Auf die Idee, mal nachzudenken warum hochqualifizierte Leute in Scharen das Land verlassen, kommt wohl keiner!?

  • P
    philine

    Anstatt die Einwanderung hochqualifizierter Fachkräfte zu fördern, sollten wir in Deutschland lieber die Bildungspolitik insbesondere die Hochschulpolitik reformieren, um selber hochqualifizierte Fachkräfte auszubilden. Meiner Meinung nach ist die Einwanderungsdebatte wieder nur eine Ablenkung interner Probleme, in diesem Fall unserer Bildungspolitik.

  • M
    Marcus

    Für viele Eingewanderte sind solche Aussagen sicher Planker hohn. Fragt doch mal euren Dönerbuden Betreiber was er und seine Familie gelernt haben. Da gibt es jede mange Rechtsanwälte, Ingenieure und Geisteswissenschaftler aller Art. Die Arbeite alle nicht in Dönerbuden oder als Putzkräfte weil sie den Geruch von Fet und Clorix so cool finden(wobei so manche Dönerbude ja recht profitabel ist). Und Sprachkurse gehen natürlich immer Dinstag und Donnerstag von 09:00 bis 10:00 und dann nochmal von 15:00 bis 16:00. Also genau die Zeiten zu denen niemand Arbeitet.

  • P
    patriotensindidioten

    Und schon wieder röhrt der standortnationalistische, völkische Mob direkt: "Deutsche zuerst." Als ob es darum ginge die einen gegen die anderen auszuspielen. Es geht eigentlich nur um ganz grundlegende Menschenrechte. Und wenn mal angefangen würde die einzuhalten, dann würden auch arbeitslose Deutsche am ehesten davon profitieren.

     

    Die Rechte anderer erkämpfen heißt auch unsere auszuweiten.

    Keine Grenze, keine Schranke, Deutschland ist nur ein kranker Gedanke.

  • LW
    lars willen

    das ist nonsens-wir haben genug fachkräfte.und es werden auch keine fachkräfte kommen.und jeder weiß das,bei den ganzen lügen hört doch keiner mehr zu.ich und die meisten nehmen das nicht ernst und lassen die die das sagen reden,denn irgendwann hören die halt auf.

    ich würde viel lieber witze über das thema hören.wie z.b. zuzug von ukrainischen und japanischen reaktorsicherheits fachkräften.

    und hört mir auf mit jugendlichen die zu fachkräften ausgebildet werden,dazu haben die keine lust eure fehler auszubügeln.

    und es weiß auch jeder was als nächstes passiert

  • V
    vic

    Zu dumm, dass den jungen Leuten niemand rechtzeitig gesagt hat, dass sie bei mangelndem Gebrauchswert später zum Abschuss freigegeben werden.

  • K
    kolat

    Ich finde auch, dass qualifizierte Facharbeiter z.B. aus der Türkei oder aus dem arabischen Raum ruhig kommen sollten. Die Idee der Grünen mit dem Visum für alle Familienangehörigen ist gut.

  • Q
    "Integrationsnachweis"

    Der dickste Hammer ist, dass Akademikern und anderen gut ausgebildeten AusländerInnen, also Menschen, die nicht aus der EU kommen, ständig Knüppel zwischen die Beine gemissen werden. Man sollte annehmen, dass solche Leute sich schnell integrieren können, ohne dass der Staat sich einmischt. So werden wir zumindest in anderen Ländern empfangen. Aber die deutsche Politik verlangt erst einmal vor der Einreise den Nachweis von Deutschkenntnissen und anschließend der "gelungenen Integration". Für Letzteres wird ein Jahr lang Unterricht und ein erfolgreich abgeschlossener Test verlangt - kein Scherz. Daran verdienen sich einige Leute eine goldene Nase (Vetternwirtschaft?!). Wer sich darauf einlässt, verliert ein wertvolles Jahr. Drum zeigen uns viele begabte Menschen den Vogel.

     

    PS: Die Idee von Idee ist nicht schlecht. Insbesondere was die USA betrifft...

    War auch mal Ausländer, ausserhalb von Deutschland.

  • MN
    Mein Name

    Schönes Bild, das Sie da überzeugend mit "Längst angekommen und integriert" unterlegen!

     

    Ich bin ganz Ihrer Meinung: Mit diesen rasant Angekommenen werden wir unsere Zukunft meistern. Und das Schöne ist: Es gibt noch Millionen mehr dieser uns von allen Zukunftsängsten befreienenden Hoffnungsträger aus Ostanatolien!

     

    MfG

  • D
    DICKEFAXEN

    >Wieso schreit gerade die Wirtschaft nach neuer Zuwanderung?

     

    Ganz einfach: die einheimischen Akademiker und ausgebildeten Leute und selbst die ungebildeten Arbeitslosen sind überallimentiert. Da ist kein Wille zur Arbeit. Für einen Job umziehen? Ausgeschlossen! Für einen Job jeden Tag eine Stunde hin und eine zurück pendeln? Verstoß gegen die Menschenwürde! Inklusive Mittagspause mehr als 30 Stunden in der Woche? KRIEGSVERBRECHEN! Und wehe es gibt keine LocherIn auf dem Schreibtisch, dann wird das Arbeitsgericht eingeschaltet, ebenso, wenn eine Konferenz im Konferenzraum I stattfindet statt in der Konferenzräumin I.

  • C
    Chris

    Man will hier das ausländische Fachpersonal allein um die Löhne zu drücken ! Daher auch das Geschwätz vom Facharbeitermangel und Ingenieurmangel.

    Deshalb soll auch die Familie nicht mitkommen, somit kann der Ingenieur/Informatiker/etc. mit der Hälfte des Lohnes seines dt. Kollegen auskommen, in seinem Heimatland lebt die Familie davon gut.

     

    Das Fachpersonal ist in dt. teils über-qualifiziert bzw. wird im Job unterfordert, da man es ja universell für jeden Einsatz verwenden kann. Dem Arbeitslosen gibt man somit keine Chance, da er mit dem viel zu billigen höher-qualifiziertem konkurrieren muss.

     

    So nach dem Motto: biete die S-Klasse für 14000€ an, und schon bracht keiner mehr den Golf für 12000€.

  • N
    Nania

    Ich kenne auch einige Studienkollegen mit Migrationshintergrund aus Algieren, der Türkei und osteuropäischen Ländern, wie Polen oder Russland, die daran überlegen, nach dem abgeschlossenen Studium in das Heimatland ihrer Eltern zurückzukehren. Sie haben einen deutschen Pass, sind als Deutsche geboren worden und aufgewachsen, fühlen sich aber mit ausländisch klingenden Namen in Deutschland nicht wohl oder glauben, hier keine Chancen zu haben. Daraus resultiert eine Abwanderung, die sich der deutsche Staat eigentlich nicht leisten kann. Denn unter ihnen sind viele Ingenieure, Ärzte und Lehrer, die dringend gesucht werden.

     

    Dass auch immer mehr deutsche Akademiker abwandern, geschieht aus einem ganz ähnlichen Grund. Zu wenig Anerkennung, zu wenig Bezahlung, bessere Chancen im europäischen- oder amerikanischen Ausland.

     

    Hier sollte man nicht mit der Populismus und Arbeitslosenklausel drauf losschlagen (die Arbeitslosenquote unter den Akademikern ist sehr gering), sondern mal überlegen, welche Leute arbeitslos sind und was für Leute gesucht werden.

     

    Es wandern defacto mehr Menschen aus, als ein. Jeglicher Nation. Und da sollte sich Deutschland schon fragen, warum das so ist.

    Vielleicht, weil Ausländer so einen schönes, populistisches Angriffsziel bieten?

  • F
    fidel

    bertelsmann, Straubhaar, mehr muss dazu nicht gesagt werden.

  • S
    student

    gabs da nicht mal diese "generation praktikum", gut ausgebildete junge deutsche, die keinen regulären job fanden??? wo sind die eigentlich auf einmal???

  • M
    Marco

    Ja bitte, nur rein damit. Am Besten unqualifizierte Kultubereicherer, die wir dann direkt mit Harz 4 versorgen können.

  • A
    atypixx

    @ Ricardo, Idee, Faxendicke

     

    Zustimmung.

     

    Bedauerlich, dass über alternative Lösungen nicht nachgedacht wird.

  • H
    Hatem

    Die Bildunterschrift ist doch wohl ein verspäteter Aprilscherz, oder was?!

    Die abgelichteten Frauen leben vermutlich seit 20 oder 30 Jahren hier und müssen lernen jetzt schon Deutsch - großartig!

     

    "Integriert" wären sie, wenn sie die deutsche Sprache gut beherrschen und arbeiten würden.

     

    Aber was zählen Tatsachen, wenn man die Welt durch die rosarote Wunschbrille sieht... Herr, schmeiß Hirn.

  • B
    bb1921

    "Bade empfiehlt, das Jahreseinkommen, das man vorweisen muss, um sich hier niederzulassen, auf 40.000 Euro brutto zu senken und ein Punktesystem einzuführen, das potenzielle Einwanderer einstuft."

     

    Daran kann man doch schon erkennen, um was es wirklich geht. Bei mangelndem Angebot und großer Nachfrage müsste im Gegenzug das Jahreseinkommen steigen! Es geht darum, weiterhin das Heer der Arbeitslosen groß zu halten, damit es nicht zu steigenden Löhnen und dem Verschwinden des Niedriglohnsektors kommt. Diese offensichtliche Verarscherei macht mich wütend! Wo sind die Millionen die gegen Arbeitslosigkeit und für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gehen? Das kann doch jeden treffen.

  • E
    E.A.

    Wir brauchen mehr Fachkräfte..... Leute wie Mohammed Atta.

  • C
    Chris

    Zitat: "Man sollte sich vielleicht eher Gedanken machen die deutschen Kinder und Jungendlichen besser Auszubilden und ihnen ordentliche, gut bezahlte Jobs anbieten"

     

    Darum geht es ja gerade, man möchte um die Notwendigkeit "ordentlicher" (unbefristet, tariflich, sozialversichert) und "gut bezahlter" Jobs herumkommen und dies, so weit es eben geht, reduzieren.

     

    Außerdem kann man sich so sparen, ausbilden zu müssen.

  • S
    salatbirne

    Und dann schmeißen wir Alle raus, die weniger als 40 000,-im Jahr verdienen, dann ist Deutschland endlich da, wo es sein will. Brauchen wir nur noch eine "Deutsche Mauer" und fertig ist Schlaraffenland...

  • F
    FAXENDICKE

    Als wenn es bei vier Millionen Erwerbslosen nicht auch genügend Hochschulabsolventen gäbe, um diesen Mangel abzudecken. Vielleicht wäre in Absprache mit den suchenden Unternehmen eine gezielte Nachschulung notwendig, aber auch das sollte bei entsprechender Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Arbeitsamt und ARGE zu leisten sein.

    Wieso schreit gerade die Wirtschaft nach neuer Zuwanderung? Womöglich hat man die Arbeitslosen schon abgeschrieben, die will man wohl nicht mehr integrieren. Braucht man die etwa als Streikbremse, Zeitarbeits und Dumpinglohnpotenzial.

    Ständig höre ich von gut ausgebildeten Arbeitslosen, abgelehnt wegen Überqualifizierung, was soll denn diese schamlose Diskriminierung.

  • A
    Argusauge

    Deutschland will qualifizierte Menschen aus dem Ausland anwerben? Glaub ich nicht!

    Die Po-Litiker und viele andere tun alles, um solche Leute aus Deutschland zu vertreiben!

     

    Zitat: "(...)Maria Böhmer (CDU) unterstützt den Vorschlag: (...) Als Kriterien nannte sie Sprachkenntnisse und schulische und berufliche Qualifikationen."

     

    Indianer würden sagen, daß diese Frau mit gespaltener Zunge redet!

     

    Wenn die Politiker wirklich gut qualifizierte Ausländer haben wollten, dann würden sie:

    - doppelte Staatsbürgerschaft problemlos erlauben

    - nicht nur den qualifizierten Personen ein Visum geben, sondern der ganzen Familie

    - seriöse, gute Sprachkurse auf Staatskosten anbieten und durchführen

    - Sprachen wie russisch, türkisch, arabisch... als zweite Fremdsprache in Schulen anbieten

    - Leute wie Sarazin, Koch und Seehofer daran hindern, die Atmosphäre mit solchen ausländerfeindlichen Sprüchen zu verpesten und zu vergiften

    - ...

     

    Da die Po-Litiker aber nichts dergleichen tun und zusätzlich das Klima für Ausländer mit ihren Sprüchen vergiften und verpesten, beweisen sie damit nur, daß sie keinen einzigen qualifizierten ausländer anwerben wollen.

     

    P.S.: ich kenne persönlich hochqualifizierte Ausländer, die Deutschland verlassen haben!

  • C
    christian

    Man sollte sich vielleicht eher Gedanken machen die deutschen Kinder und Jungendlichen besser Auszubilden und ihnen ordentliche, gut bezahlte Jobs anbieten. Ausländer hin oder her , solange deutsche Akademiker Zuhause sitzen oder in Zeitarbeitsfirmen ihr dasein fristen ist das der erste und einzigste Punkt den man anpacken sollte und nicht Spachfremde Personen unterstützen. So sehr man einen Ausländer auch integrieren mag, seine Sprache wird nie "Deutsch" sein. Gut zu erkennen an hunderten von Service Hotlines wo man gelinde gesagt 0 versteht.

  • R
    Ricardo

    Zu Tausenden verlassen Deutsche Fachkräfte, die mit Deutschen Steuergeldern Ausgebildet wurden, Deutschland. Darüber scheint man sich aber weniger Gedanken zu machen, als wie man Ausländer rein bekommt. Die ja dann wahrscheinlich wegen den gleichen Gründen, wieso das eigene Fachpersonal geht nicht kommt. Ich habe weiss Gott nichts gegen Ausländer, aber diese Logik verstehe ich einfach nicht.

  • F
    Florian

    Immer diese politisch vorgegebenen Studien.

    Interessant wäre doch: wer kommt, wer geht, nicht nur wie die Summe von beidem ist. Und klar: wenn das Sozialsystem überlastet und für jeden, der arbeitet, hohe Steuern fällig werden, will niemand zum Arbeiten herkommen. Gleichzeitig, weil auch hohe Sozialtransfers kommen, wollen die, die nicht arbeiten wollen oder können, weil sie kein deutsch sprechen, nichts gelernt haben etc pp, besonders gerne kommen.

     

    Wenn man aufhört, Zu- und Abwanderung ideologisch zu betrachten und anfängt, sie ökonomisch zu betrachten, werden Wünsche und Ziele ganz schnell klar - und auch der Weg dahin.

  • A
    Apollo

    Merkwürdig ist das schon.

    Wie oft muss man eigentlich noch fragen, wozu Deutschland noch mehr (im günstigsten Fall nur) Arbeitslose braucht?

    Deutschland spendiert schon jetzt jedes Jahr 80.000.000.000€ für die Bespaßung der Ausländer. Wie viel soll es denn noch werden, wenn man mal fragen darf?

  • I
    Idee

    Wir sollten massiv um die ausgewanderten Deutschen z.B. in der Schweiz werben. Nicht alle gehen gerne.

     

    Viele würden auch wiederkommen, wenn der Job stimmte.

     

    In den USA werden die Verhältnisse ja auch wohl eher schlechter. Da sitzen, glaube ich nicht gerade wenige von uns rum.

     

    Integrationsprobleme hätten wir keine.

  • K
    Kati

    ...und weiter geht die Propagandawelle....wenn die Aussage dieser Studie stimmt, steht einer Volksbefragung der Deutschen Bevölkerung, ob eine weitere oder gar ausgeweitete 'Einwanderung' wirklich gewünscht wird, wohl nichts mehr im Wege. Oder?

  • F
    FAXENDICKE

    Hauptsache es kommen keine nordafrikanischen IllegalInnen ins Land!