Mehr Umzüge in die neuen Bundesländer: Go East
2014 gingen erstmals mehr Menschen vom Westen in den Osten. Diese Umkehr in der Wanderungsbilanz liegt vor allem an Berlin, Leipzig und Dresden.
WIESBADEN epd | Im Jahr 2014 sind erstmals mehr Menschen von West- nach Ostdeutschland gezogen als umgekehrt. Damit wurde der seit der Wiedervereinigung anhaltende ostdeutsche Abwanderungstrend bei der innerdeutschen Wanderungsbilanz gestoppt, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden am Montag mitteilte.
Demnach sind die Umzugszahlen von den alten in die neuen Länder stetig gestiegen. Die Umzüge in Richtung alte Bundesländer haben sich den Angaben zufolge hingegen in den letzten Jahren sukzessive reduziert.
Allerdings fällt die Wanderungsbilanz regional sehr unterschiedlich aus, wie die Bevölkerungsforscher mitteilen. So seien vor allem die Hauptstadt Berlin und ihr Umland für Zuzügler aus Westdeutschland besonders attraktiv. Ohne Berlin wäre die Wanderungsbilanz für Ostdeutschland weiterhin negativ.
Generell zeige sich, dass vor allem größere Städte mit ihrem jeweiligen Umland attraktiv für Zuwanderer seien. „Dabei sticht Sachsen mit ganz bemerkenswerten Wanderungsgewinnen für Leipzig und Dresden heraus“, erklärte das Institut. Die weitaus meisten Kommunen im Osten verzeichnen allerdings weiterhin Abwanderungstendenzen.
Leser*innenkommentare
Christian_72
Dass die "blühenden Landschaften" eine grobe Fehleinschätzung oder eine Lüge waren, ist zum einen bekannt zum anderen aber auch Geschichte. Es war eine Stärke West-Deutschland und ist eine Stärke des wiedervereinigten Deutschlands, dass es eine ganze Reihe wirtschaftlicher Zentren gab bzw. gibt. Trotzdem gab und gibt es nun mal auch Gegenden (in West und Ost!), die sehr dünn besiedelt und wirtschaftlich wenig bedeutend sind. Daran ist aber doch nichts Schlimmes.
Jens Frisch
Dresden auch?!" Trotz oder wegen Pegida? Von einem Einbruch beim Touriismus kann ebenfalls keine REde sein:
http://www.dresden.de/de/leben/stadtportrait/statistik/wirtschaft-finanzen/tourismus.php
Gion
... also wenig blühende Landschaften außerhalb besagter "Leuchttürme" wie Leipzig, Dresden, Berlin, Jena - und dem Vernehmen nach zaghaft Naumburg an der Saale hellem Strande.
... also höchste Zeit für einen "Zweiten Marshallplan". Diesmal zugunsten der ehem. DDR. Die bekanntlich wegen der radikalen Abräum-Roß-Kur der Treuhand nicht aus dem Knick kommt. Die Profiteure dieses gewollten Kahlschlages sind gefragt!