piwik no script img

Neues Gesetz in SchottlandKostenlose Menstruationsprodukte

Tampons, Binden und ähnliche Produkte müssen künftig in öffentlichen Gebäuden kostenlos verfügbar sein. Das hat das schottische Parlament beschlossen.

Schottland ist das erste Land, in dem künftig Tampons & Co kostenlos zur Verfügung stehen Foto: plainpicture

Edingburgh dpa/afp | In Schulen und Universitäten Schottlands war es schon Alltag, jetzt soll es auch in anderen öffentlichen Einrichtungen so weit sein. Mit der Verabschiedung eines Gesetzentwurfs am Dienstag im Parlament in Edingburgh verpflichtet sich die schottische Regierung, kostenlose Menstruationsprodukte bereitzustellen. Wie die Binden, Tampons und anderen Produkte verteilt und bereitgestellt werden, muss in einem landesweiten Programm nun erarbeitet werden.

Die Regierungschefin Nicola Sturgeon zeigt sich von dem Ergebnis begeistert. Sie twittterte am Dienstagabend: „(Ich bin) stolz darauf, für diese bahnbrechende Gesetzgebung gestimmt zu haben.“ Und weiter: „Eine wichtige Maßnahme für Mädchen und Frauen.“ Laut ihren Angaben ist Schottland das erste Land der Welt, dass sich nun verpflichtet, kostenlose Menstruationsprodukte für alle, die sie benötigen, bereitzustellen.

In Großbritannien gilt vor allem Schottland als Vorreiter im Kampf gegen die sogenannte Periodenarmut. Viele haben zu wenig Geld für solche Artikel und greifen während ihrer Periode zu alten Zeitungen, Stofflappen und Klopapier.

In Deutschland war zum Jahreswechse 2019/2020 die Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte von 19 auf 7 Prozent gesenkt worden, was die Produkte günstiger machte. Zuvor gab es eine Petition von den Aktivistinnen Yasemin Kotra und Nanna-Josephine Roloff, die forderten, die „Tampon Tax“ zu senken.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

3 Kommentare

 / 
  • Ja wie? Weiß ja - Überall the same name. But.

    Head¿line - 🤫 - möglichst im Kreis - sprachlos -



    “ Neues Gesetz in Schottland: Kostenlose Menstruationsprodukte“ - 😱 -



    Gesetzlich verordnet! Erfreut & erheitert ja doch.

    unterm—— ~~ Erdbeer 👄 ~~ osä —



    erdbeerwoche.com/p...menstruationswelt/

  • "Viele haben zu wenig Geld für solche Artikel und greifen während ihrer Periode zu alten Zeitungen, Stofflappen und Klopapier." In Schottland? Im Jahr 2020? Keine 1,95 GBP für einen 24er Pack? ...



    Nun, wenn dem so sei, dann werden die öffentlichen Gebäude jetzt ja ein gern und gut besuchter Ort werden.

    Welch ein Fanal im Kampf gegen geschlechtsspezifisch geförderte Armut durch einen naturgegebenen Umstand. Mädchen und Frauen in anderen, vor allem nicht hochindustriellen, Staaten werden uns, oder besser die Schottinnen, beneiden.

  • "...was die Produkte günstiger machte." So? Bei Unterschieden von bis zu 50 Cent in einer Drogeriekette oder im Supermarkt, heute wie im letzten Jahr, ist das einerlei. Zumal der "Preisvorteil" nur für die ersten Monate an die Verbraucherinnen weitergegeben wurde. Heute kostet eine Packung Tampons genau so viel, wie vor einem Jahr!