piwik no script img

Neuer Trainer bei Hannover 96Thomas Schaaf zieht an die Leine

Hannover 96 droht der Abstieg aus der 1. Bundesliga. Um das zu verhindern, hat der Verein den Ex-Coach von Werder Bremen verpflichtet – mit Vertrag bis 2017.

Wird seiner neuen Mannschaft schon zeigen, wo's lang geht: Thomas Schaaf Foto: dpa

HANNOVER dpa | Thomas Schaaf soll Hannover 96 vor dem Abstieg retten. Seit Montag ist der 54 Jahre alte Fußball-Lehrer der neue Trainer des um den Klassenverbleib kämpfenden Bundesligisten. Am 4. Januar wird er beim Trainingsauftakt seinen ersten Arbeitstag in Hannover haben. Der langjährige Coach von Werder Bremen erhält beim Vorletzten der Tabelle einen Vertrag bis 2017.

„Die Schwere der Aufgabe ist mir bewusst“, sagte Schaaf in einer Mitteilung. „Nichtsdestotrotz freue ich mich auf die große Herausforderung, gemeinsam mit der Mannschaft den Klassenerhalt zu erreichen.“ Der seit seinem Rücktritt bei Eintracht Frankfurt arbeitslose Schaaf ist Nachfolger von Michael Frontzeck, der zwei Tage nach dem Ende der Hinrunde zurückgetreten war.

Nach der schlechtesten Hinserie des Vereins seit dem Wiederaufstieg steht der niedersächsische Erstligist auf dem vorletzten Platz und gab angesichts der Spielweise wenig Hoffnung auf Besserung. Der in der Vorsaison fünf Spieltage vor Saisonende geholte Frontzeck hatte zunächst den Klassenverbleib geschafft, aber in 17 Spielen der neuen Serie nur 14 Punkte geholt.

„Es war nicht schwierig, ihn zu überzeugen“, sagte Clubchef Martin Kind, der Schaaf als „Wunschtrainer“ bezeichnete. „Wir sind vollumfänglich von ihm überzeugt. Er passt zu 96.“ Der mächtige Mann im Verein gilt schon lange als Schaaf-Fan.

„Vita und Erfahrung sprechen für sich“

„Er hat in Bremen und in Frankfurt gezeigt, dass er erfolgreich arbeiten kann“, sagte Kind. Mit Werder gewann Schaaf 2004 das Double aus Meisterschaft und Pokal. Sechsmal führte er die Bremer in die Champions League. Bei seinem ersten Engagement außerhalb Bremens wurde Schaaf in der Vorsaison mit Eintracht Frankfurter Neunter, ehe er zurücktrat.

„Seine Vita und seine Erfahrung sprechen für sich“, sagte Sport-Geschäftsführer Martin Bader: „Er hat jahrzehntelang erfolgreich in der Bundesliga gearbeitet.“ Bei seinem Amtsantritt in Bremen rettete er Werder vor dem drohenden Abstieg und formte mit Manager Klaus Allofs anschließend eine Spitzenmannschaft. Zum Ende der Zeit in Bremen ging es jedoch bergab. 2013 trennten sich die Wege kurz nach dem geschafften Klassenverbleib und vor dem Ende der Saison.

Schaaf erhält für seine neuen Aufgabe in Hannover personelle Verstärkung. Bereits vor der Verpflichtung des neuen Coaches hatte Bader zwei neue Spieler unter Vertrag genommen. Für das offensive Mittelfeld holte Hannover den Norweger Iver Fossum. Im defensiven Mittelfeld spielt der japanische Nationalspieler Hotaru Yamaguchi. Hannover will noch weitere Spieler verpflichten.

Vor allem ein Stürmer wird verzweifelt gesucht. Im Gespräch ist Adam Szalai von der TSG Hoffenheim. Der ungarische Angreifer kam in dieser Saison erst viermal zum Einsatz. Seine erfolgreichste Zeit hatte Szalai bei Mainz 05.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!