Neue Regierung in Italien: Salvini ruft zu Protest auf
Der Lega-Chef will sich mit seiner neuen Rolle als Oppositionsführer nicht abfinden. Im Oktober soll eine Großdemonstration in Rom stattfinden.
Damit mag er sich einfach nicht abfinden. Für den 19. Oktober ruft der Lega-Chef seine Anhänger zu einer Großdemonstration nach Rom, um gegen den „Diebstahl der Demokratie“ zu protestieren.
Und er strickt, wie immer auf Facebook, eifrig an der Legendenbildung. Conte sei ein „Verräter“, tobt er in einem Video, die neue Koalition sei „seit Monaten vorbereitet“, aber „so schnell werdet ihr mich nicht los“: „Sie [Fünf Sterne und PD, die Red.] können für ein paar Monate oder Jahre die Flucht antreten, aber am Ende werden sie uns vorbereitet finden“ bei den früher oder später unvermeidlichen Wahlen.
Erst einmal aber soll im Oktober in Rom Italiens „arbeitsame Mehrheit, die keine Regierung will, die nächtens in Paris oder Brüssel entsteht“, auf die Straße gehen, zu einem „großen Tag des nationalen Stolzes“.
Gekränkt ist aber vor allem Salvinis Stolz. Er hatte dem Fünf-Sterne-Chef Luigi Di Maio sogar das Amt des Regierungschefs angeboten, wenn der mit der Lega hätte weiterregieren wollen, statt das Bündnis mit der PD zu schließen. Di Maio allerdings lehnte ab – und Salvini bleibt vorerst nur der Straßenprotest.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Historiker Traverso über den 7. Oktober
„Ich bin von Deutschland sehr enttäuscht“
Deutsche Konjunkturflaute
Schwarze Nullkommanull
Schäden durch Böller
Versicherer rechnen mit 1.000 Pkw-Bränden zum Jahreswechsel
Ende der scheinheiligen Zeit
Hilfe, es weihnachtete zu sehr
Grünen-Abgeordneter über seinen Rückzug
„Jede Lockerheit ist verloren, und das ist ein Problem“
Elon Musk greift Wikipedia an
Zu viel der Fakten