Neue Panne in Fukushima: Die Filter streiken schon wieder
In der japanischen Atomanlage musste erneut eine Filteranlage abgeschaltet werden. Es war von den drei Systemen das letzte noch funktionierende Gerät.
TOKIO afp | Der Betreiber der havarierten japanischen Atomanlage Fukushima hat erneut ein System zur Reinigung von radioaktiv verseuchtem Wasser heruntergefahren. Das Unternehmen Tepco teilte mit, dass die gesamte Filteranlage seit Dienstagmorgen stillstehe, nachdem auch das letzte ihrer drei Teilsysteme abgeschaltet worden sei. Bereits in den vergangenen Tagen waren die beiden anderen Teilsysteme außer Betrieb gesetzt worden.
Grund für die erneute Abschaltung auch des letzten Teils der Filteranlage ALPS war nach Angaben von Tepco ein Leistungsabfall des Systems, dessen Ursache bislang unbekannt sei. Mit der ALPS-Anlage wird das radioaktiv verseuchte Wasser gereinigt, das zur Kühlung der im März 2011 zerstörten Reaktoren verwendet wurde.
Seit Beginn ihres Einsatzes traten jedoch immer wieder Probleme auf. So musste die Anlage erst Ende März abgeschaltet werden, nachdem eine undichte Stelle entdeckt worden war.
Die Betreiber des Atomkraftwerks kämpfen seit dem Atomunfall vor über drei Jahren immer wieder mit schweren Pannen – meist mit Lecks, durch die große Mengen verstrahlten Wassers austraten.
Die Katastrophe von Fukushima infolge eines Erdbebens und eines Tsunamis war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall von Tschernobyl im Jahr 1986. Auf dem Gelände des Atomkraftwerks von Fukushima befinden sich derzeit mehr als 400.000 Kubikmeter verseuchten Wassers. Es wird in mehr als tausend Tanks aufbewahrt.
Links lesen, Rechts bekämpfen
Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!