Neue Musik aus Berlin: Zehn Jahre geschmeidiger Jazz

Zum 10-jährigen Jubiläum bringt das XJazz!-Festival die Doppel-Vinyl „Entangles Grounds“ heraus. Ein Berlin-Mixtape voll smoother Klänge und Ekstase.

Angeschrägte Kamerasicht auf die Bandmitglieder von Sonic Interventions, die ausgelassen in die Kamera lachen

Auf der Compilation vertreten: Das Kollektiv Sonic Interventions Foto: Promo

Das XJazz!-Festival beschenkt sich zu seinem 10. Geburtstag selbst, mit einer smoothen, durchaus vielseitigen Compilation. Diese Momentaufnahme der umtriebigen Berliner Jazz-Szene entstand letzten Winter über fünf Tage; aufgenommen in den Brewery Studios, die bestens mit analoger Technik ausgestattet sind – was man dem Material auch anhört. Auf die Beine gestellt wurde das Doppel-Vinyl von dem in Berlin lebenden ungarischen Jazzpianisten Szabolcs „Szabi“ Bognár (alias Àbáse), vom Kopf der Brewery Studios, Erik Breuer und von Sebastian Hecht, Geschäftsführer des Festivals.

Trotz der spontanen Genese klingen die meisten Tracks konturiert, keineswegs nach Jamsession. Eine Ausnahme: „Can’t Uproot Me“ von Sonic Interventions, die 2020 in wöchentlichen Sessions zusammenfanden. Zunächst mäandert das Stück geschmeidig, dann sorgen verschiedene Klangebenen eine tranceartige, geradezu ekstatische Anmutung – vielleicht ein Vorbote für das für Herbst angekündigte Debütalbum des Kollektivs? Im Juni und Juli sind sie jedenfalls zu gleich zwei Gelegenheiten in Berlin zu hören (s. Infokasten).

Eine zentrale Figur ist auch der 25-jährige Moses Yoofee Vester, Absolvent des Berliner Jazz Instituts und Träger des deutschen Jazzpreises. Mit den Bandkollegen seines Trio wurde er für seine Melange aus Jazz, Hip-Hop und Soul dieses Jahr als bester Live-Act ausgezeichnet.

XJazz! Music: „Entangled Grounds. The Sound of XJAZZ! Berlin“ (Membran); Sonic Interventions live: 21. 6, 21.30 Uhr, Fete de la Musique im Yaam, Eintritt frei + 20. 7., 19 Uhr, Terrasse HKW

Auf dem Album ist er gleich bei zwei Tracks dabei, unter anderem mit dem Bassisten Petter Eldh entstand die epische „Brewery Suite“. Die aus Griechenland stammende Bassistin Sofia Efty bringt derweil mit dem sonnendurchflutetem Li-Fo-Groove von „Sunflower“ etwas Minnie-Riperton-Spirit in das Berlin-Mixtape.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.