Neue Musik aus Berlin: Schwelgen und Fluten
Von der klassischen Ausbildung in experimentelle Sphären: toechter lassen auf „Epic Wonder“ die Klänge pluckern und schweben. Spannung bis ins Detail.
A usgangspunkt für die Klangwelten von toechter ist ein Streicherinnen-Trio: Marie-Claire Schlameus, Lisa Marie Vogel und Katrine Grarup Elbo. Doch toechter ist einiges mehr, geben die drei Musikerinnen sich doch nicht zufrieden mit dem, was ihnen ihre klassische Ausbildung vermittelt hat.
Auf ihrem Album „Epic Wonder“ suchen sie nach Verbindungen und überraschenden Synergieeffekten und stoßen in andere Soundwelten vor. Das von dem Trio analog eingespielte Ausgangsmaterial wird gesampelt, elektronisch manipuliert, bisweilen mit Stimmen oder perkussiven Elementen ergänzt.
Das Ergebnis klingt mal nach folkiger Indietronic, dann wieder ambienthaft. Oder auch lichtdurchflutet schwelgerisch, wie etwa der Track „Alive, Abloom“. Das irgendwie paradox betitelten „Sea of Serenity“, was ja eigentlich „Meer der Gelassenheit“ bedeutet, verbreitet durch ein pluckerndes An- und Abschwellen des Klangs eine unterschwellige, aber immer schwelende Spannung.

toechter: „Epic Wonder“ (Morr Music/Indigo); toechter + Philipp Johann Thimm live am 21. 3., 20 Uhr im silent green, Tickets: 20 Euro
„Epic Wonder“ ist nach „Zephyr“ der zweite Release des Berliner Trios, das seine musikalischen Fühler auch Richtung Skandinavien ausstreckt und von dort Inspirationen bezieht: Die Cellistin Marie-Claire Schlameus etwa, die auch schon mit Charlotte Brandi zusammenarbeitet, nennt neben Berlin Helsinki ihr Zuhause; die Violistin Katrine Grarup hat in Kopenhagen studiert.
Ein nordischer Vibe ist bei der ätherischen Anmutung dieses vielseitigen Albums definitiv rauszuhören. Und auch beim wiederholten Hören offenbart es immer neue Details.
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