Neue Klimaziele und die Erderhitzung: Die Lücke wird kleiner
Mit den neuesten Klimazielen von zahlreichen Ländern verbessert sich die Prognose für die Erderhitzung. Doch es bleibt noch viel zu tun.
![ein Mann steht vor einer Feuerwand ein Mann steht vor einer Feuerwand](https://taz.de/picture/4842625/14/27262157-1.jpeg)
Großbritannien will die Emissionen bis 2035 um 78 Prozent im Vergleich zu 1990 reduzieren, die EU bis 2030 um 55 Prozent. Die USA wollen ihre Emissionen bis 2030 im Vergleich zu 2005 halbieren und China den Kohleverbrauch ab 2025 senken – die vielen, unterschiedlichen Klimaziele, die in den vergangenen Wochen genannt wurden, sind für Laien schwer einzuschätzen.
Was genau bedeutet das für den Klimaschutz?
Die Rechercheorganisation Climate Action Tracker hat nun eine Analyse veröffentlicht, die zu vorsichtigem Optimismus verleitet. Wenn die neuen, groß angekündigten Ziele, aber auch die vielen weniger öffentlichkeitswirksam angekündigten Ziele kleinerer Länder eingehalten werden, könnte die Erderhitzung auf +2,4 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzt werden.
Das erfüllt weder das Zwei-Grad-Ziel des Pariser Abkommens noch das anspruchsvollere 1,5-Grad-Ziel, aber es ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Eine Analyse des UN-Umweltprogramms kam im Dezember noch zu dem Schluss, dass die Erderhitzung auf dem Weg zu +3,2 Grad ist. Und auch Climate Action Tracker schreibt: Die aktuelle Klimapolitik steuert auf rund +2,9 Grad zu. Die angekündigten Ziele müssen eben noch in konkrete Politik verwandelt werden.
Empfohlener externer Inhalt
Im besten Fall, heißt es in der Analyse, werden auch langfristige Klimaneutralitätsziele eingehalten. Dann könnte es die Welt schon dem jetzigen Stand nach genau auf +2 Grad schaffen.
Um es auch noch bis zum +1,5-Grad-Limit zu schaffen, müssten vor allem die kurzfristigen Ziele bis 2030 aktualisiert werden. Einige Länder sollten dafür ihre Klimapolitik überdenken, heißt es in der Analyse. Darunter vor allem: Australien, Mexiko, Brasilien, Russland, Indonesien, die Türkei und Saudi-Arabien.
Und für Deutschland relevant: Die Analyse fordert, dass Industriestaaten spätestens bis 2030 aus der Kohlekraft aussteigen sollten.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Trump macht Selenskyj für Andauern des Kriegs verantwortlich
Treffen in Riad
Russland und USA beschnuppern sich vorsichtig