Neue Festnahmewelle in der Türkei: Spionage und kriminelle Vereinigung

Wegen vermeindlich regierungsfeindlicher Aktivitäten sind erneut Polizisten verhaftet worden. Sie sollen bei Abhöraktionen gegen Erdogan beteiligt gewesen sein.

Korruptionsvorwürfe streitet Recep Tayyip Erdogan vehement ab. Bild: reuters

ANKARA afp | In der Türkei sind erneut mehrere Polizisten unter dem Vorwurf regierungsfeindlicher Aktivitäten festgenommen worden. Ihnen werde vorgeworfen, in illegale Abhöraktionen gegen den damaligen Regierungschef Recep Tayyip Erdogan verwickelt gewesen zu sein, berichtete die Zeitung Hürriyet am Dienstag.

Unter den 18 Verdächtigen sind demnach auch der frühere Leiter des Polizei-Geheimdienstes, Ömer Altiparmak, und der ehemalige Vize-Chef der Polizei in Ankara, Lokman Kircili.

Seit Juli wurden im Zusammenhang mit der Affäre bereits mehrere dutzend Polizisten festgenommen. Einige ranghohe Beamte wurden unter anderem wegen Spionage und Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt. Den Festgenommenen wird zur Last gelegt, als Anhänger des islamischen Predigers Fethullah Gülen parallele Strukturen im Staatsapparat gebildet und einen Sturz der Regierung angestrebt zu haben.

Die Festnahmen stehen im Zusammenhang mit Korruptionsvorwürfen gegen Erdogan und seine Regierung, die im Dezember publik wurden. Sie sollen durch das Abhören hunderter Telefongespräche aufgedeckt worden sein. Die Informationen wurden anschließend über soziale Netzwerke veröffentlicht.

Der Ende August ins Präsidentenamt gewechselte Erdogan, der die Vorwürfe vehement bestreitet, entließ in diesem Zusammenhang bereits tausende Polizisten und Staatsanwälte.

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