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Neue Feldstraßenbunker-PläneGrässlich grau statt grün

Durch veröffentlichte Baupläne und neue Fakten über den Feldstraßen-Bunker fühlen sich dessen Gegner in ihrer Einschätzung bestätigt.

Der Bunkeraufbau – mit grüner Tarnkappe oder ganz nackt. Foto: D-Plan

Hamburg taz | Die Pläne waren bis zuletzt geheim geblieben. Wie genau der aufgestockte Bunker an der Feldstraße aussehen sollte, blieb der Öffentlichkeit unbekannt, obwohl die rot-grüne Koalition im Bezirk Hamburg-Mitte und auch der Hamburger Senat, das Projekt bereits durchgewunken haben – nur die Bürgerschaft muss ihren Daumen noch heben.

Doch Ende vergangener Woche wurden die Detailpläne nun bekannt und lösten neue Proteste gegen den Plan des Investors Thomas Matzen aus, die Höhe des alten Kriegsbunkers am Heiligengeistfeld von 30 auf 60 Meter zu verdoppeln und in und auf den neugeschaffenen oberen Stockwerken eine Mehrzweckhalle, ein Hotel und einen „Stadtgarten“ unterzubringen.

„Es ist verständlich, dass der Investor dieses Bild der Aufstockung möglichst lange zurückhalten wollte“, sagt Mario Bloem von der Feldbunker-Initiative, die das Matzen-Projekt seit jeher ablehnt.

Die jetzt veröffentlichten Pläne würden nun zeigen, dass die vom Bezirk Mitte bereits genehmigte Aufstockung „noch massiver“ sei, als bislang bekannt. „Mehr Mauerwerk und weniger Fenster“, aber auch ein bislang unbekannter „zusätzlicher Aufbau auf dem Dach“ würden den Charakter des umstrittenen Bauprojekts noch einmal deutlich zum Negativen verändern.

Die Bunkernutzung

Rund 13.000 Qudratmeter (qm) Bruttogeschossfläche sollen laut Baugenehmigung auf dem jetzigen Bunkerdach entstehen. Sie verteilen sich wie folgt:

Hotel 6.143 qm

Mehrzweckhalle 2.659 qm

Stadtgarten 1.410 qm

Sportclub 927 qm

Gastronomie 467 qm

Musiknutzung 277 qm

Theater 276 qm

Stadtteilfläche 272 qm

Bunkermuseum 241 qm

Zudem sei nun bekannt geworden, so Stadtplaner Bloem, dass die geplante Begrünung der Bunkeraufbauten, mit denen für das Projekt der „grünen Oase“ im Karoviertel geworben wird, aufgrund aktueller Brandschutzauflagen, sich „erheblich dünner gestalten“ werde, als die Werbe-Grafiken der Matzen-Planer bislang suggeriert haben. Bereiche um Türen und Fenster, etwa der Hotel-Räume, müssten weiträumig von der Bepflanzung ausgespart bleiben, da sie als Rettungswege einzustufen seien. Statt grün und großartig werde die Anmutung des Bunker-Kolosses nun wohl eher „grau und grässlich“.

Heike Sudmann, Stadtentwicklungsexpertin der Links-Fraktion, hält die aktuellen Bunker-Pläne sogar für „rechtlich nicht zulässig“. Aus der Antwort auf eine schriftliche Anfrage, die Sudmann an den Senat gestellt hat, geht aus ihrer Sicht hervor, dass das Volumen der Aufstockung, „die Grenze des Zulässigen um das fast fünffache“ überschreite. Ob die Linksfraktion gegen das Millionenprojekt, das noch vor der Sommerpause von der Bürgerschaft verabschiedet werden soll, klagen wird, ließ Sudmann noch offen.

Spätestens im Juli soll die Aufstockung nun durch die Bürgerschaft genehmigt werden. „Man kann nun sehr gespannt sein, ob die Bürgerschaft und speziell die Grünen nach diesen neuen Erkenntnissen weiterhin an dem Projekt festhalten“, schaut Mario Bloem auf diesen Termin. Im Bezirk Mitte waren sowohl die SPD wie auch die Grünen bei der Frage der Aufstockung lange gespalten, die Gruppe der Gegner und die der Befürworter ungefähr gleichstark. Die Annahme des Millionen-Projekts in der Bürgerschaft, der letzten Entscheidungs-Instanz, galt jedoch bislang als sicher.

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1 Kommentar

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  • Gibts in ganz Hamburg wirklich nur 2 Gegner dieses Projekts? Sonst wäre es doch mal interessant, jemand anderes zu dem Projekt zu befragen als immer nur Bloem von der Gegeninitiative und Sudmann von der Dagegen-Partei. Gibts weitere Gegner? Oder vielleicht könnte ja auch mal ein Befürworter zu Wort kommen? Beispielsweise jemand von der Hilldegarden-Bürgerinitiative, die das Projekt gestartet hat. Warum wird die eigentlich konsequent und ausdauernd ignoriert? Soll der Popanz mit dem bösen "Investor" um jeden Preis aufrechterhalten bleiben? Auch um den Preis journalistischer Standards?