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Netflix-Doku über Martha StewartDie OG-Influencerin

Meistens sind Promi-Dokus reine Promo. Der Netflix-Film über die US-Amerikanerin Martha Stewart ist eine gelungene Ausnahme, die ehrliche Kritik übt.

Früher wie heute präsent vor der Kamera: Martha Stewart Foto: Netflix

Dokus über Promis sind eine frustrierende Angelegenheit. Von Paris Hilton bis Katy Perry haben viele ihr Leben verfilmen lassen. Sie boten der Produktion Interviews und Einblicke in ihre Privatsphäre, aber unter der Bedingung, das Ganze vor der Ausstrahlung abzunicken.

Das Ergebnis? Reine Promo. Die Netflix-Doku über die amerikanische Überhausfrau Martha Stewart ist eine freudige Ausnahme.

Laut dem Regisseur R. J. Cutler, der auch schon Billie Eilish und Elton John porträtierte, hatte sie beim Final Cut nichts mitzureden. Und das sieht man dem knapp zweistündigen Film auch an. Denn er behandelt zwar ausführlich ihren Aufstieg, aber genauso lang auch ihren Fall.

Chronologisch wird erzählt, wie Stewart erst einen Cateringservice und dann ein ganzes Unternehmen gründete, das sie zur Multimilliardärin machte. Inklusive Kochbüchern, TV-Shows, Produkten und Magazinen, in denen es ums Kochen, Backen, Gärtnern, Dekorieren und natürlich Martha Stewart selbst ging. Das Leben mit der Öffentlichkeit teilen, sich selbst zur Marke machen: Stewart war in den 90ern so etwas wie die erste Influencerin.

Falschaussagen

Lange schien sie unantastbar: Weder der Hass der Presse noch ihre Scheidung schienen ihr etwas anzuhaben. Bis sie 2004 wegen Falschaussage und Behinderung der Justiz verurteilt wird. Sie kommt für fünf Monate ins Gefängnis, verliert eine Menge Geld und Ansehen. Doch Martha Stewart wäre nicht Martha Stewart, wenn sie sich nicht einfach neu erfunden hätte. Und so kann die heute 83-Jährige auch in der Ära der Influencer weiter bestehen.

Ein Happy End also. Doch Stewart ist von der Doku gar nicht begeistert. Gegenüber der New York Times kritisierte sie die Schwerpunktsetzung und die Auslassungen. Eine bessere Werbung für eine Promi-Doku als so einen Diss kann man sich kaum vorstellen.

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