Nazi-Treffen in Wittenberge: Aufmarsch abgebrochen
Mit Sitzblockaden erzwangen hunderte Menschen das vorzeitige Ende eines Nazi-Aufmarschs in Wittenberge. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen.
WITTENBERGE dpa | Mehrere hundert Menschen haben im brandenburgischen Wittenberge gegen einen Neonazi-Aufmarsch protestiert. Mit Sitzblockaden erzwangen sie am Samstag den vorzeitigen Abbruch des Aufzugs von knapp 200 Rechtsextremen aus Nord- und Ostdeutschland. Mehr als 700 Polizisten aus Brandenburg und anderen Bundesländern waren im Einsatz.
Laut Polizei kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen linker Demonstranten. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen, zwei leicht verletzt, wie ein Polizeisprecher am Sonntag berichtete.
Es gab mehr als 20 Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung sowie unerlaubten Waffen- und Drogenbesitzes. Die linke Szene warf dagegen der Polizei ein unverhältnismäßig aggressives Verhalten vor, es sei Pfefferspray eingesetzt worden.
Zu dem Aufmarsch der Rechtsextremen kamen weit mehr Neonazis als ursprünglich erwartet. Sie waren unter anderem aus Hamburg, Niedersachsen, Berlin und anderen Bundesländern angereist. Dagegen stand ein Dutzend Veranstaltungen, auch Mitglieder der Landesregierung beteiligten sich an Gegenkundgebungen unter dem Motto „Schöner Leben ohne Nazis“. Die Rechtsextremen mussten schließlich früher abreisen als geplant.
Leser*innenkommentare
Andreas_2020
Wie viele der 200 Neonazis arbeiten als Spitzel? Wie viele konnten ihre Verfahren dank Fürsprache des VF einstellen bzw. ins Nichts auflösen? Dass die Polizei aggressiv gegen die linken Demonstranten vorgeht, hat wohl System, schließlich 'arbeiten' viele dieser Neonazis ja schon für den Staat, vielleicht wären ohne Spitzelbezahlungen da nur 30 oder 40 Mann aufmarschiert?
Stefan Mustermann
Deutschland wärt sich! Kein Platz für Nazis.
Was haben wir aus unserer Geschichte gelernt?
Herr Hans Litten, einer der besten Anwälte Deutschlands, hat die Gefahr frühzeitig erkannt, die von Adolf H. und NSDAP ausgehen könnte (von NPD unterscheidet die NSDAP nur der Name). Leider konnte er allein die Öffentlichkeit nicht davon überzeugen. Zwar hat er Adolf H. erniedrigt. Zwar wurde Adolf H. hysterisch und zitterte, wenn man nur den Namen Hans Litten in seiner Gegenwart erwähnte. Leider aber hat Herr Litten nicht das ganze Land von der Gefährlichkeit der NSDAP überzeugen können. Hätte man auf Hans Litten gehört, wäre der Zweite Weltkrieg wohl nicht geschehen und Millionen von Menschen wären noch am Leben!
Wie können Rechtsextremisten das einfach nicht verstehen, dass sie in unserem Land nie etwas erreichen werden, was sie erreichen wollen. Wissen sie etwa nicht, warum unser Grundgesetz eingeführt wurde? Unsere Verfassung kann nicht abgeschafft werden, oder so verändert werden, wie Rechtsextremisten es wollen. Denn die USA, UK und Frankreich hätten wohl etwas dagegen.
Alle Rechtsextremisten sollten, lieber, die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland von jemanden erklärt bekommen und, am besten, sich rechtzeitig ändern!