Namensänderung bei Facebook: Konzern heißt jetzt Meta

Mitten in der Whistleblower-Affäre kündigt Firmenchef Mark Zuckerberg Großes an. Der Konzern ändert seinen Namen und will ein „Metaversum“ aufbauen.

Mark Zuckerberg steht neben dem neuen Logo: Meta mit Unendlichkeitszeichen

Unendlichkeitszeichen statt Daumen hoch: Der Konzern gibt sich auch ein neues Logo Foto: facebook

MENLO PARK dpa/rtrysw | Seit Tagen schon wird im Netz über eine mögliche Umbenennung Facebooks diskutiert, am Donnerstag beendete Firmengrüder Mark Zuckerberg dann die Spekulationen. Die Dachmarke soll künftig Meta heißen, unter der dann die Sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und WhatsApp stehen. Die einzelnen Dienste werden dabei ihre Namen behalten. Der neue Konzernname soll den Fokus auf die geplante digitale Welt „Metaverse“ lenken, die physische und virtuelle Elemente vereint.

„Wir glauben, dass das „Metaverse“ der Nachfolger des mobilen Internets sein wird“, betonte Zuckerberg. Mit dem neuen Namen will der Konzern auch stärker aus dem Schatten seiner ursprünglichen und bisher wichtigsten Plattform Facebook treten.

Das „Metaverse“ basiert nach der Vision des Facebook-Gründers zum einen auf der virtuellen Realität, bei der Nut­ze­r:in­nen mit Spezial-Brillen auf dem Kopf in digitale Welten eintauchen. Der Facebook-Konzern kaufte bereits 2014 die Firma Oculus, einen Pionier bei Brillen zur Darstellung virtueller Realität. Der Name Oculus auf den Brillen wird nun ausgemustert und durch Meta ersetzt.

Physische Gegenstände werde man einscannen können, damit sie auch im „Metaverse“ präsent sind, sagte Zuckerberg. Im Gegenzug werde man sie als Hologramme auch in die reale Welt projizieren können. Nut­ze­r:in­nen würden für Arbeit und Freizeit verschiedene digitale Avatare einsetzen. In fünf bis zehn Jahren werde vieles davon zum Alltag gehören, meinte Zuckerberg, der in den Dialogen mit seinen Mitarbeitern oft selbst mit der Natürlichkeit eines Avatars agierte.

Die Namensänderung und Neuausrichtung kommen in einer für den Konzern schwierigen Zeit und werden von einigen als Ablenkungsmanöver interpretiert. Facebook und Zuckerberg stehen schon seit Jahren unter Druck: Po­li­ti­ke­r:in­nen wollen seine Marktmacht eindämmen. In den vergangenen Wochen nahm der Druck noch einmal deutlich zu, da eine ehemalige Mitarbeiterin interne Unterlagen öffentlich gemacht hatte.

Die Whistleblowerin Frances Haugen wirft dem Konzern vor, Profite über das Wohl seiner Nut­ze­r:inn­nen zu stellen. Aus den Unterlagen geht hervor, dass Zuckerberg und seine Firma wissentlich zu wenig gegen Hassbotschaften, Fake News und andere schädliche Inhalte auf der Plattform unternommen haben.

Facebook ist nicht der erste Silicon-Valley-Konzern, der seinen Firmennamen ändert, um zu signalisieren, dass sich die Ausrichtung des Unternehmens erweitert hat. So setzte Google 2015 eine neue Holdinggesellschaft mit dem Namen Alphabet über den Konzern. Der Internet-Konzern wollte damit signalisieren, dass er nicht nur eine Suchmaschine und ein Cloud-Geschäft betreibt, sondern auch Ambitionen bei fahrerlosen Autos, Gesundheitslösungen und anderen High-Tech-Bereichen hegt. Allerdings werden fast alle Erlöse von Alphabet nach wie vor bei Google erwirtschaftet, und die anderen Firmen schreiben unterm Strich nur Verluste.

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