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Nahost-KonfliktKriegspropaganda im Netz

Israels Militärsprecher, die Hamas und diverse Gruppen in Gaza und Israel feuern über Twitter und YouTube. Es gilt, die internationale Rückendeckung zu gewinnen.

Israelische Soldaten nahe der Grenze zum Gazastreifen. Bild: reuters

JERUSALEM taz | „Vorwärts, du Tapferer, damit du stirbst“, heißt es im Video auf YouTube, das die „Kassambrigaden für die Zionisten“ produzierten. Der breite arabische Akzent des tiefstimmigen Sprechers, der nur fehlerhaftes Hebräisch spricht, lässt das Video wie eine schlechte Satire erscheinen.

Parallel zu Raketenbeschuss und Luftangriffen liefern sich die Islamisten und Israel einen Krieg im Internet. Beliebtestes Forum ist der Microblog Twitter. Militär- und Regierungssprecher aus Tel Aviv und Jerusalem melden sich so regelmäßig zu Wort wie die Aktivisten der Hamas. Die Drohung, dass sich nach der Hinrichtung von Ahmad al-Dschabari, dem Militärchef der Hamas im Gazastreifen, nun „die Tore der Hölle“ öffnen würden, erreichte die Israelis via Twitter.

Und Israels Verteidigungsarmee (IDF) stellte fast zeitgleich die Filmaufnahmen von der Exekution auf dieselbe Internetseite. „Eliminated“ stand auf einem Foto al-Dschabaris, außerdem warnte die IDF die Hamas-Funktionäre, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen.

Hamas Global PR versus Avital Leibowich, offizielle Armeesprecherin, verheiratet, Mutter von drei Kindern und eine „stolze Israelin“, wie sie in ihrem Twitter-Profil schreibt. Leibowich hält ihre Leser über Sirenen in Tel Aviv auf dem Laufenden und über die Zahl der israelischen Lastwagen, die auch während des Krieges täglich Waren nach Gaza liefern. Wer will, kann sich die Luftwaffenangriffe ansehen. Die IDF dokumentiert alle, wobei sich auf den 30 bis 60 Sekunden langen Schwarz-Weiß-Aufnahmen, die auf YouTube abrufbar sind, kaum mehr erkennen lässt als ein Zielrohr und eine Menge aufwirbelnder Staub.

Die sozialen Netzwerker auf beiden Seiten schicken ihre Botschaften an den Gegner und in die Welt. Es gilt, die internationale Rückendeckung für die eigene Sache zu gewinnen. „Warum greift die Armee zivile Ziele an“, fragt ein IDF-Propagandafilmchen und sagt selbst: „Die Hamas lässt uns keine Wahl.“

Für den Gazastreifen macht die Zivilbevölkerung derzeit die beste PR-Kampagne. Mal wird ein Foto nach einem Bombenangriff „getwittert“, mal ein kurzer Bericht über „den Tod eines Kindes“, wie gestern früh in einem Flüchtlingslager. Die jungen Rebellen von „Gaza Youth Breaks Out“, die ihre Kritik auch gegen die eigene Führung laut macht, stellte einen Hilferuf an die Welt ins Netz: „Hier sterben Kinder“, schrieben sie. „Hier finden Kriegsverbrechen statt.“

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8 Kommentare

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  • E
    end.the.occupation

    By the way:

     

    Kriegspropaganda im Netz

     

    Die erfolgreichste Propaganda besteht in der Normalisierung. D.h. in der Erzeugung der Illusion, dass Gaza, dass die Mauer, dass jüdische Siedler und dergleichen völlig 'normal' seien - und nicht das Resultat staatlicher Raub- und Vertreibungkriminalität.

     

    Der Preis für den verdienstesten Normalisierer und Propagandisten gebührt in der taz ganz eindeutig Frau Susanne Knaul.

  • E
    end.the.occupation

    >> daran sollten sich die Palästinenser ein Beispiel nehmen,aber ihre religiöse Verblendung,Haß und Neid auf den so erfolgreichen israelischen Nachbarn,

     

    Neid der Palästinenser auf jene erfolgreiche Kriminelle, deren gesamter Reichtum und Besitz das Produkt ihrer Vertreibung, Beraubung und Ausbeutung ist? Neid auf die Kriminellen, die zu ihrer Legimitation ihre heiligen Texte als Grundbücher lesen? Und Neid auf jene religiösen Fanatiker, die ihre Vertreibung als 'Erlösung des Landes' feiern?

  • R
    R.Rupp

    Religion ist Opium für´s Volk ! In Europa hat Gott sei Dank die Aufklärung diesem Wahnsinn ein Ende bereitet ,doch im Islam steht er nach wie vor in voller Blüte .

    Die islamischen Verführer predigen den Haß auf alle sogenannten Ungläubigen und schüren den Fanatismus ihrer größtenteils ungebildeten Bevölkerungen !Nur um ihre Pfründe nicht zu gefährden ,radikalisiert man die Massen nach dem Motto = Brot und Spiele, eben auf den gemeinsamen Feind Israel,denn nur ein ahnungsloses Rindvieh folgt ohne Widerstand seinem Metzger !

    Aus gehabtem Schaden nichts gelernt,dies trifft uneingeschränkt auf die Palästinenser zu.Immer haben sie Freudentänze aufgeführt,wenn ihre sogenannten arabischen Brüder einen Krieg gegen Israel vom Zaun brachen und jedesmal waren sie hinterher die Dummen und ihre Not nur noch größer!

    Wenn man einen haushoch überlegenen Gegner nicht besiegen kann,dann grenzt es schon an grandiose Dummheit,diesen immer wieder herauszufordern ! Herr lass Hirn regnen,dieses Volk kann nur durch die Knute überzeugt werden.Das ganze dämliche Gerede von einem eigenen Palästinenserstaat ist doch blanke Utopie,dazu sind diese Leute weder fähig noch fleißig genug,dazu wäre schon die Inteligenz der Israelis nötig.Diese haben mit ihrer Hände Arbeit und viel Fleiß aus vormaliger Wüste blühende Gärten gemacht,daran sollten sich die Palästinenser ein Beispiel nehmen,aber ihre religiöse Verblendung,Haß und Neid auf den so erfolgreichen israelischen Nachbarn,waren und sind immer schlechte Ratgeber.Die Palästinenser brauchen vorab eine Schiffladung voll mit Schaufeln und Pickeln damit sie unter der Anleitung fähiger Entwicklungshelfer,die ihnen zufließenden Gelder zum Wohle ihres Landes und nicht für Waffenkäufe verwenden und eventuell noch einen Haufen Stricke,um sich damit ihrer korupten Verführer zu entledigen,nur so können sie fortan in Frieden leben.Der angestrebte eigene Staat,kann dann später auf einem sicheren Fundament,ohne Neid und Hass und mit der Anerkennung Israels entstehen !!!

    Dies ist meine Meinung .

  • AE
    Arschlecker Einheitsfront

    Wie passen eigentlich 8 Leute in den PKW des bösen Buben? Waren die schon vorher als Leichen drinne?

  • M
    Marcel

    Hamas Global PR ist ein satirischer Account, wie sich mit einem kurzen Blick auf die Tweets sehr schnell gezeigt hätte.

  • S
    Senckbley

    Jonathan: „...wenn ich auch noch mit ansehen muss, wie diese ethisch unterbelichteten Mitlitärfratzen...“

     

    Da liegen Sie IMHO falsch. Militärs werden ja immer gern als tumbe Säbelrassler dargestellt (man denke nur an den großartigen Peter Sellers als „Dr. Seltsam“), aber offensichtlich gibt es solche Leute zumindest in zivilisierten Ländern nicht in den höheren Rängen.

     

    Nassim Nicholas Taleb beschreibt in seinem Buch „Der schwarze Schwan“ ein Treffen mit solchen Militärs auf einem Kolloquium:

    „Zu meiner Überraschung verhielten die dort anwesenden Leute sich wie Philosophen und dachten und handelten wie Philosophen... Sie blieben bei ihrem Denken nicht in den ausgefahrenen Gleisen, sie dachten wie Trader, aber viel besser und ohne Angst vor Introspektion. Einer von ihnen war Staatssekretär im Verteidigungsministerium, doch wenn ich seinen Beruf nicht gekannt hätte, hätte ich ihn für einen skeptischen Empiriker gehalten. Bei unseren Gesprächen erkannte ich, dass sich nur Leute vom Militär mit echter introspektiver, intellektueller Ehrlichkeit mit dem Zufall auseinandersetzen..... In den einschlägigen Filmen sieht man das nicht, dort werden sie gewöhnlich als kriegslüsterne Autokraten dargestellt.... Für viele von ihnen besteht eine erfolgreiche Verteidigungspolitik gerade darin, potenzielle Krisenherde ohne einen Krieg zu beseitigen“.

     

    Das ist diesmal in Gaza leider nicht gelungen. Hamas & Co. wollten den Krieg, zumindest wollten sie ihn auf ihre Weise, auf Sparflamme. Jahrelang ging das so. Mich würde auch interessieren, wieviel Geld an wen durch welche dunklen Kanäle geflossen ist, um alle die Waffen zu finanzieren, die im ach so bettelarmen Gaza-Streifen angehäuft wurden.

     

    Man kann es den Strategen in der IDF nicht verübeln, dass sie sich jetzt in klarer Risikoabwägung (s.o.) für die Eliminierung der Hamas und des Dschihad ausgesprochen haben. Offensichtlich gibt es keine andere realistische Lösung, um den Kassam- und Grad-Terror zu unterbinden.

  • M
    mehrdad

    IAF pilot verzögert angriff, damit sich die zivilisten entfernen können:

     

    https://www.facebook.com/video/video.php?v=4303516420832&saved

     

    vergleicht das mit der unmenschlichen taktik der jihadisten, sich hinter frauen und kinder zu verstecken, um auf frauen und kinder zu schiessen.

  • J
    Jonathan

    Es ist traurig, das diese Menmschen wohl leider nie erwachsen werden und immer tödlichere Spielzeuge in die Hand bekommen.

     

    Selbst Sarkozy hat über Netanjahu gesagt „Ich kann ihn nicht ausstehen, er ist ein Lügner“, und der ist ja selber nicht von der sanften Sorte.

     

    Sollen sie sich doch gegenseitig abschlachten, doch das die Zivilbevölkerung drunter leiden muss ist einfach zum kotzen!

     

    Mir wird einfach nur schlecht, wenn ich auch noch mit ansehen muss, wie diese ethisch unterbelichteten Mitlitärfratzen das WWW für perverse Kampagnen missbrauchen, die in dem Großteil der Welt wohl hoffentlich eher das Gegenteil auslösen wird. Nämlich wie bei mir: Abscheu vor beiden Seiten!