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Nach tödlichen Schüssen in FergusonObama für Body-Cams

US-Präsident Barack Obama unterstützt den Einsatz von Körperkameras für Polizisten. Der Kongress müsste dafür ein Gesetz verabschieden.

Polizist mit einer Kamera auf der Schulter. Bild: dpa

WASHINGTON ap | In der Debatte um den Umgang der Polizei mit schwarzen Jugendlichen nach den Todesschüssen von Ferguson prüft das Weiße Haus den Einsatz sogenannter Body-Cams für Polizisten. Die Regierung von US-Präsident Barack Obama würde ein entsprechendes Gesetz und weitere Videotechnologie unterstützen, sagte Roy Austin, ein Justizberater des Weißen Hauses.

Das Justizministerium suche deshalb nach der besten Einsatzmöglichkeit solcher Körperkameras, sagte Austin. Die US-Regierung werde einen Bericht über die Vorteile und Kosten des Einsatzes veröffentlichen. Das Misstrauen gegen die Polizei werde durch die Kameras allein jedoch nicht gelöst, befand Austin.

Die tödlichen Schüsse auf den 18-jährigen Michael Brown Anfang August in Ferguson hatten in dem Vorort von St. Louis zu Unruhen und landesweit zu Debatten über den Umgang weißer Polizisten mit schwarzen Jugendlichen geführt.

Mehr als 150.000 Menschen hatten eine Online-Petition unterzeichnet, in der der US-Präsident zur Verabschiedung eines Gesetzes aufgefordert wird, das allen Polizisten das Tragen einer solchen Kamera vorschreibt. Das würde ein vom Kongress gebilligtes Gesetz erfordern.

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8 Kommentare

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  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Kameras? Na klar! Die kann man ja auch erst einschalten, nachdem man dem Opfer eine Waffe in die Hand gedrückt hat.

  • 4G
    4845 (Profil gelöscht)

    Das wird nichts an der Tatsache ändern, dass die USA keine Demokratie sind sondern eine rassistische Diktatur der Millionäre.

  • Jedenfalls ein guter Versuch die Tendenz zum Schönreden für alle Seiten zu begrenzen.

     

    Fürs Gegenüber gibts ja auch Stiftkameras etc...

     

    Aber ich wage die Prognose dass das Ergebnis weder der "law and order" Fraktion, noch den "Berufsbetroffenen" gefallen wird...

     

    Glück auf!

     

    Karl

    • @KarlM:

      Stiftkameras & Ähnliches währen in dem Fall, in meinen Augen, tatsächlich legitime Mitte,l würden die "Ordnungs-"kräfte wie in vielen Videos dieser Art (sowohl USA als auch in Deutschland) nicht versuchen diese entweder zu konfiszieren oder die Filmenden davon abzuhalten die "Polizeieinsätze" zu dokumentieren. Ich wäre in dem Fall für gleiches Recht auf beiden Seiten. Das würde dann hoffentlich in beiden Richtungen gewalthemmend wirken.

      • @Ben Nebelt:

        Es gibt genug unauffällige Technik die zum Filmen nicht angefasst werden muss...

         

        Wer natürlich blöde mit dem Smartphone sichtbar filmt ist selbst schuld.

         

        Glück auf!

         

        Karl

        • @KarlM:

          Ja das mit dem Unauffällig würde, meiner Meinung nach, jedoch am Deeskalationskonzept zum großen Teil vorbei gehen. So wie ich es verstehe sollen die Kameras nicht dazu dienen Straf- oder Gewalttaten zu dokumentieren, sondern diese vorhinein erst gar nicht stattfinden zu lassen da die Hemmschwelle zur Gewalt sinken soll wenn sich die Beteiligten gefilmt sehen. Wenn ein Polizist korrekt handelt muss er auch keine Handys abnehmen.

          • @Ben Nebelt:

            Da dachte ich primär an die Kontollierten!

             

            Nichts ist so peinlich für die Polizei, wie bei Gericht einen abweichenden Geschehensablauf präsentiert zu bekommen; selbst wenn versucht wird das als Beweis nicht anuerkennen!

             

            Karl

  • Das schöne an solchen technischen Spielereien ist, dass diese immer nur dann defekt, ausgeschaltet, fehlerhaft oder aus Gründen des Datenschutzes nicht veröffentlicht werden dürfen, sind wenn es der Seite die diese einsetzt in den Kram passt.