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■ Nach „fahrlässigen“ EntwarnungenAids-Hilfe klagt über massiven Spendeneinbruch

Nürnberg (dpa/AP) – Die Deutsche Aids-Hilfe klagt über einen massiven Spendeneinbruch. Durch „fahrlässige Entwarnungen“ in den vergangenen Jahren über neue Medikamente und angebliche Heilungschancen von 80 Prozent habe das öffentliche Interesse an der tödlichen Krankheit nachgelassen. Das sagte der Bundesgeschäftsführer der Aids-Hilfe, Stefan Etgeton, bei der Bundesversammlung der HIV-Infizierten und Aidskranken gestern in Nürnberg. 1998 seien bei der Organisation 200.000 Mark Spenden eingegangen, weniger als die Hälfte der 450.000 Mark von 1996.

Zudem forderte die Aids-Hilfe Änderungen im Ausländerrecht zur Sicherstellung einer humanen Versorgung von HIV-infizierten Migranten. Beschränkungen im Asylbewerberleistungsgesetz führten dazu, dass infizierte Ausländer häufig zu spät eine ärztlichen Behandlung bekämen. Gesundheit dürfe aber keine Frage des Passes sein.

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