Nach der Misshandlung von Flüchtlingen: Probleme in Burbach ungelöst
Trotz des Skandals in Burbach haben in keinem Heim in NRW bislang unangemeldete Kontrollen stattgefunden. Die Opfer warten noch auf psychologische Betreuung.
DÜSSELDORF kna | Auch sechs Wochen nach Bekanntwerden des Flüchtlingsskandals im siegerländischen Burbach gibt es nach WDR-Recherchen immer noch erhebliche Probleme bei der Aufsicht über die Flüchtlingsunterkünfte in Nordrhein-Westfalen.
Die zuständige Aufsichtsbehörde, die Bezirksregierung in Arnsberg, räumte gegenüber dem Magazin „Westpol“ ein, dass in keiner einzigen Flüchtlingsunterkunft des Landes bislang unangemeldete Kontrollen stattgefunden hätten.
Der stellvertretende Regierungspräsident in Arnsberg, Volker Milk, verwies darauf, dass in den Unterkünften Mitarbeiter der Bezirksregierung arbeiten und die Einrichtungen auch überwachen würden. Zudem habe man das Personal aufgestockt. Erst in einer „nächsten Ausbaustufe wird es darum gehen, zusätzlich unangemeldet zu Tages- und Nachtzeiten, an Wochenenden auch die Kontrollen durch die mobilen Teams durchzuführen“, erklärte Milk.
Den Angaben zufolge haben Flüchtlinge, die Opfer von Übergriffen geworden sind, bis heute auch keine psychologische Betreuung erhalten. Die Bezirksregierung weist diesen Vorwurf laut WDR zurück. Der CDU-Fraktionsvorsitzende Armin Laschet forderte NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) auf, den neuen Vorwürfen schnell nachzugehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Obergrenze für Imbissbuden
Kein Döner ist illegal
Wahl in den USA
Sie wussten, was sie tun
SPD nach Ampel-Aus
Alles auf Olaf
Regierungskrise in Deutschland
Ampel kaputt!
Kritik an der taz
Wer ist mal links gestartet und heute bürgerlich?
CO₂-Fußabdruck von Superreichen
Immer mehr Privatjets unterwegs