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Nach dem Volksentscheid in BayernRauchgegner im Machtrausch

Die Bayern stimmen in einem Volksentscheid für das strengste Rauchverbot Deutschlands. Kommt jetzt ein bundesweit einheitliches Rauchverbot?

Die Bayern haben´s so gewollt: Dicke Luft unter Bierzeltdach gibt´s nur noch dieses Jahr. Bild: ap

MÜNCHEN/BERLIN taz | Am Sonntagabend feierten die Initiatoren des Aktionsbündnisses "Ja zum Nichtraucherschutz" in Bayern ihren großen Triumph, am Montag legte Initiator Sebastian Frankenberger gleich nach: Weil in einem Volksentscheid 61 Prozent der Wähler für das strengste Rauchverbot inDeutschland votiert haben, fordert Frankenberger jetzt eine bundesweite Abstimmung und kündigte an, das Recht dazu notfalls zu erstreiten.

Einfach dürfte das jedoch nicht sein. Momentan hat jedes Bundesland seine eigenen Raucherregeln. Die SPD-Politikerin Carola Reimann, Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag, tritt deshalb mit der Initiative "Parlamentariergruppe Ni(e)kotin" für gleiche Gesetze in ganz Deutschland ein und versucht, Politiker aus allen Fraktionen für diese Idee zu gewinnen. Im Arbeits- oder Gesundheitsrecht sollte ihrer Meinung nach ein striktes Rauchverbot ohne Ausnahmen in ganz Deutschland verankert sein, was nach einem vor zwei Jahren gefällten Urteil des Bundesverfassungsgerichts auch möglich wäre.

In der Regierungskoalition stößt diese Initiative auf wenig Resonanz. "Die Bundesländer haben das vernünftig geregelt. Für eine einheitliche Regelung sehe ich weder die Notwendigkeit noch die juristische Grundlage", sagte Karin Maag der taz - sie ist in der Bundestagsfraktion der Union für das Thema zuständig. Auch die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, die FDP-Politikerin Mechthild Dyckmans, konstatierte zurückhaltend, dass die Bürger wohl klare Regeln ohne Ausnahmen wünschen, wollte sich allerdings nicht zu einer deutschlandweiten Regelung äußern.

Sebastian Frankenberg, 28-jähriger Stadtrat für die ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) in Passau, will sich mit einer Petition an den Bundestag wenden, bundesweite Volksentscheidungen zuzulassen. Zugleich prüft er eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht. Nach Zahlen des Gesundheitsministeriums befürworten derzeit drei Viertel der Deutschen die bisherigen Gesetze zum Nichtraucherschutz. In einigen Bundesländern seien bereits Abstimmungen nach bayerischem Vorbild in Vorbereitung, sagte Frankenberger.

In Bayern hat Frankenberger mit einer Wahlbeteiligung von 37,7 Prozent ein Gesetz durchgesetzt, das die Regierung eigentlich einmal selbst entworfen hatte. 2008 sorgte die CSU-Regierung mit einem fast ausnahmslosen Rauchverbot in Gaststätten für Unmut bei Bayerns Wirten. Ein Landtagswahldebakel später führte die neue CSU-FDP-Regierung großzügige Ausnahmen für Einraumkneipen, Nebenräume und Bierzelte ein. Die Ausnahmen haben Bayerns Bürger nun per Abstimmung gekippt.

"Liebe Staatsregierung, lieber Herr Seehofer, vielleicht sollten Sie öfter das Volk fragen", frohlockte Frankenberger jetzt. "Wenn Sie ein gutes Gesetz machen, bleiben Sie dabei." SPD und Grüne hatten das Aktionsbündnis unterstützt. Die Bürger seien des jahrelangen Hin und Hers der CSU überdrüssig, meinte die Generalsekretärin der Bayern-SPD, Natascha Kohnen.

Während die CSU zum Volksentscheid schwieg, machte die FDP aktiv Werbung gegen das strenge Verbot. Der gelockerte Nichtraucherschutz in Gaststätten war ein zentrales Wahlversprechen der FDP im Landtagswahlkampf. Entsprechend sauer sind die Liberalen nach der Niederlage auf den schweigsamen Koalitionspartner. Die bayerische FDP-Generalsekretärin Miriam Gruß polterte: "Das Wegducken beim Rauchverbot war leider wieder einmal ein Fall, in dem die CSU eine zuvor getroffene Koalitionsentscheidung nicht nachdrücklich vertreten hat."

Immerhin will Bayerns FDP das Ergebnis des Volksentscheids akzeptieren. Der Chef der trotz großzügiger Unterstützung durch die Tabaklobby erfolglosen Gegenkampagne "Bayern sagt Nein", Franz Bergmüller, gab sich dagegen als schlechter Verlierer und drohte, das Ergebnis werde zu "einer weiteren Spaltung und Denunziantentum" führen.

Sieger Sebastian Frankenberger will sich zunächst aus der Politik "ein bisschen zurückziehen", er muss Geld verdienen. Er arbeitet als Stadtführer. Die bayerischen Raucher können sich mit dem Warten auf das Oktoberfest trösten. Dann dort darf, dank Sondergenehmigung, ein letztes Mal im Bierzelt geraucht werden.

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53 Kommentare

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  • H
    Holger

    An petronius:

     

    Erst mal sorry für die späte Antwort, ich habe Deinen Kommentar erst jetzt gesehen. Glauben tue ich nicht, daß das Volk Tempolimits ablehnen würde; möglich wäre es gleichwohl.

     

    Entscheidend ist aber, auch beim Rauchverbot, daß beide Ergebnisse nicht das Ende der Freiheit und eine neue Diktatur bedeuten würden, und, das bezieht sich wieder auf Deinen Kommentar, sie wären auch nicht fragwürdig oder unberechtigt im Sinne von unterbuttern. Die 49% Unterlegenen (im Falle des Rauchens weniger) sind ja auch nicht 49% der wahlberechtigten Bevölkerung, sondern nur 49% von denen, die's interessiert. Bei 50% Wahlbeteiligung also ein Viertel, das verliert und drei Viertel, die das nicht stört oder die siche freuen zu gewinnen.

     

    Andere Kommentare schließen daraus, daß ja gar keine Mehrheit da wäre, sondern eine Minderheit diktieren würde. Das würde ich höchstens bei extrem geringen Beteiligungen so sehen, vielleicht bei 10%. Ansonsten müssen wir halt zur Kenntnis nehmen, daß Politik, auch wenn sie das Rauchen oder Tempolimits zum Inhalt hat, sehr viele Leute nicht interessiert. Gemeinderatswahlen zum Beispiel haben regelmäßig Wahlbeteiligungen von 50%, eine absolute Mehrheit gibt's also bei rund 25%. Wenn da mal mit ein, zwei Stimmen Mehrheit entschieden wird fällt es nicht so auf, aber die Legitimität ist auch etwas dünn.

     

    Die Frage schließlich, ob das Volk oder gewählte Vertreter das Gesamtwohl oder Partikularinteresen eher im Blick haben, ist nicht generell zu beantworten. Wenn man die Antwort empirisch versucht - pardon, ich habe keine Studie gemacht, nur Eindrücke aus Medien gesammelt - dann sehe ich bei Volksentscheiden sehr häufig das Gesamtwohl, bei Volksvertretern weniger häufig, aber doch mehrheitlich. Nur, im Einzelfall läßt sich trefflich streiten, welche Entscheidung das Gemeinwohl im Blick hat: beim Rauchen via Gesundheit sehe ich da klar das Rauchverbot im Gemeininteresse und das Rauchen als partikular ...

  • M
    MollyGrue

    Es behauptete schon vor zig Jahren ein Herr Süverkrüp (wer ist Süverkrup), wer nicht raucht, sei ein Faschist.

    Aber das ist nun einmal typisches Suchtverhalten.

     

    Eine neueste umfangreiche Studie belegt:

    "Speziell wurde die Genaktivität von Rauchern untersucht und konnten dabei 323 Gene identifizieren werden, die in direktem Zusammenhang mit dem Rauchverhalten stehen. Dabei sind nicht nur einzelne Gene betroffen, sondern auch ganze Gengruppen.Das Immunsystem wird offenbar am stärksten in Mitleidenschaft gezogen. Das Rauchen stört viele verschiedene Gene in ihrer Funktion, die wichtig für die Abwehr von Krankheitserregern sind. Dagegen begünstigt es viele Prozesse, die an der Entstehung von Krebs beteiligt sind. Die Forscher kommen daher zu dem Schluss, dass der Zigarettenkonsum einen weitaus größeren Einfluss auf die Gesundheit des Rauchers hat als bisher angenommen."

  • P
    petronius

    an Holger:

     

    "Aber der Fortschritt in den letzten Jahren und mit der Abstimmung in Bayern ist unverkennbar. Vielleicht könnten die Bayern mal über Tempolimits abstimmen?"

     

    vermutlich unfreiwillig hast du die fragwürdigkeit solcher volksabstimmungen auf den punkt gebracht. ist doch zu vermuten, daß eine volksabstimmung über tempolimits so ausgehen dürfte, daß diese ebenso pauschal und generell abgelehnt würden wie hier die möglichkeit abgeschafft wurde, auch als raucher gleichberechtigt an der gastronomie teilzuhaben

     

    einfach punktuell "das volk" zu fragen und damit im extremfall zu ermöglichen, daß 50,1 % die interessen von 49,1 % völlig ignorieren und gnadenlos unterbuttern - das stele ich mir nicht unter politik vor. denn diese hat (ich weiß, daß ich wohl ein hoffnungsloser idealist bin) die aufgabe, über partikularinteressen hinauszublicken, das große und ganze im auge zu haben und eben auch die berechtigten anliegen von minderheiten nicht untergehen zu lassen

  • R
    Ravenbird

    @Jens: Nun an sich hat in Bayern sehr wohl die Mehrheit der Bevölkerung entschieden. Der Großteil hat um genau zu sein entschieden das ihm der Volksentscheid nicht wichtig genug ist daran teilzunehmen und man somit das was jene die daran teilnehmen entscheiden mit trägt. Das ist das Wesen der Basisdemokratie. Bei jenen die obwohl sie die Möglichkeit dazu haben nicht mitentscheiden geht man davon aus das sie bereit sind die Entscheidung jener die an der Volksabstimmung teilnehmen mit zu tragen.

     

    Da gibt es nichts hin oder her zu dividieren!

  • T
    Tanja

    Es gibt Menschen, die rauchen. Das respektiere ich. Ich rauche nicht. Würden Raucher dies ebenfalls respektieren, könnte man leicht einen Kompromiss finden. Zum Beispiel stört es mich, wenn während gegessen wird, jemand raucht. Davor, danach oder in Kneipen ist es etwas anderes.

     

    Man braucht kein Verbot, sondern Sozialkompetenz.

  • M
    Mariandl

    Liebe Mitkommentatoren, die ihr hier den Verlust der Freiheit des Rauchers beklagt: geht mal in euch, hat euch irgendwann schon mal das Leid des Nachbarn im Cafe interessiert, dem ihr mit eurem Rauch zum Geräucherten-Dasein verholfen habt?

    Mal ganz ehrlich? Eingefordert mit dieser vermeintlichen Freiheit habt ihr und die Lobbyverbände ja nur eure eigene Freiheit. Toleranz im Sinne dieser Freiheit habt ihr stets von den anderen, den Nichtrauchern, gefordert.

     

    Und wer hier scheinheilig die geringe Wahlbeteiligung bejammert: dieses Gejammere kann ich schon gar nicht verstehen, schließlich fand das ganze nicht im stillen Polit-Hinterzimmer statt, sondern in aller Öffentlichkeit. Dann wart ihr wohl nicht bei der Wahl?

    Akzeptiert wenigstens das Ergebnis.

    Seid einfach zumindest so tolerant, ein demokratisches Wahlergebnis zu akzeptieren.

  • H
    Holger

    Zweiter Versuch - heute Morgen war wohl nicht erfolgreich

     

    Liebe Leute, es ist schon interessant, wie die Stimmung der Leute an der Mehrheit der taz-SchreiberInnen und an einigen LeserInnen vorbei geht. In Bayern eine Mehrheit, in der taz-online-Umfrage eine Mehrheit und auch sonst regelmäßig in Umfragen eine Mehrheit für echte Rauchverbote.

     

    In der taz lese ich ab und zu gute Artikel zum Thema Rauchen (meint: AutorIn versteht Leute), die Überschriften sind aber oft im Stile von "Rauchgegner im Machtrausch", was meistens, auch bei diesem Artikel, nicht den Stil desselben widergibt.

     

    Aber es ist halt ein emotionales Thema, verknüpft mit Freiheit, wie beim Tempolimit. Und damit tun wir deutsche Männer uns anscheinend schwerer als Frauen und schwerer als Leute in anderen Ländern. Selbst in Frankreich, wo die Gauloise fast als nationales Symbol galt, war ein Rauchverbot möglich, ohne daß die Freiheit in Gefahr war. Bei uns liegt das nicht nur an der FDP, daß das anders ist. Aber der Fortschritt in den letzten Jahren und mit der Abstimmung in Bayern ist unverkennbar. Vielleicht könnten die Bayern mal über Tempolimits abstimmen?

  • P
    Paul

    Wo wir schon beim Rauchverbot sind.

     

    Wo bleibt das Verbot für PKWs in den Innenstädten. Was da hinten rauskommt ist schließlich auch erwiesener Maßen schädlich.

     

    Wer schütz mich vor den ganzen egoistischen Autofahren, die nur zu faul sind mit dem Fahrrad zu fahren und somit etwas für Ihre Gesundheit zu tun, meine aber schädigen.

     

    Und wann wird endlich wieder über wirklich wichtige Sachen geredet ... ;)

  • K
    Korkie

    Meine Tante isst sehr, sehr gerne Knoblauch.

     

    Gott sei Dank weiß sie auch das ihre Freiheit Knoblauch zu essen dann endet, wenn sie mit ihrem Geruch die Nasen ihrer Mitmenschen strapaziert.

    Denn nicht jeder mag Knoblauch gern (zumindest nicht riechen)

    Übrigens ist es fast jedem unangenehm, nach Knoblauch zu riechen... Man belästigt ja ungern Mitmenschen mit unangenehmen Gerüchen.

     

    Falls man aber von oben bis unten so duftet als hätte man persönlich im Urwald brandgerodet, dann ist das Ausdruck der individuellen Freiheit derer man sich nicht zu schämen braucht.

    Quasi: "Ich stinke, also bin ich"

     

    Natürlich möchte ich niemandem das Recht nehmen zu stinken, aber wenn jemand das unbedingt will, dann bitte nicht in meiner Nähe.

  • F0
    Frank 0815

    @Bleedranner:

    "Wenn ich mich richtig erinnere war die Wahlbeteiligung bei 38%. Davon waren 60% für das Rauchverbot, also absolut gesehen eine Minderheit von reichlich 20%, die der Mehrheit auf Grund ihrer Lautstärke ihren Willen aufzwingt."

     

    1. Woher weißt du denn, dass alle Nichtwähler gegen das Rauchverbot sind, so dass diesen jetzt etwas aufgezwängt wird? Vielleicht sind ja alle Nichtwähler ebenfalls für das verbot...

     

    Sollten sie alle gegen das Verbot sein, dann siehe 2.:

     

    2. Jeder, der nicht wählen gegangen ist und sich jetzt über den Wahlausgang beschwert hätte am Sonntag mit einem einfachen Kreuzchen seinen Teil dazu beitragen können, dass weiter geraucht werden darf.

  • B
    Band

    Wir Nichtraucher sind keine "Rauchgegner" und auch nicht im "Machtrausch". Wir sind Freiheitskämpfer. Für die Freiheit Speisen und nette Gespräche in rauchfreier Luft innerhalb geschlossener Räume genießen zu können. Die unverhältnismäßig aufgebauschte Einschränkung einiger weniger sich unfreiwillig dann raus begeben zu müssen (die meisten raucher machen das freiwillig) ist keine Freiheitseinschränkung. Es ist eine Befreiung Vieler - der Mehrheit.

  • MM
    mit Majo

    Natürlich rauche ich gern, mein Auto raucht doch auch. Wann werden die ewig gestrigen endlich kapieren, dass der Kapitalismus nur funktioniert, wenn möglichst viele konsumieren und zwar Gebrauchs- und Verbrauchsgüter. Wenn niemand mehr raucht, niemand mehr Auto fährt, niemand mehr Alkohol trinkt, sinkt der Konsum, damit der Umsatz, damit die Zahl der Arbeitsplätze und das Wachstum. Was Deutschland dann in 30 - 40 Jahren wieder mit einem Heer gesunder Senioren machen soll, die uralt werden beantwortet auch niemand! Volkswirtschaft sechs setzen!

  • L
    leila

    Das war erst der Anfang: natürlich darf man sich bei eine solchen Riesenerfolg nicht zufrieden geben. Es gibt Themen zuhauf mit denen man Minderheiten stigmatisieren kann, verboten müssen her und der staat soll die Einhaltung der Verbote überwachen.

    Das Rauchen auf Gehsteigen beinträchtigt das Wohlempfinden der Anwohner, das Rauchen in Parks das Wohlempfinden Erholungssuchender, das Rauchen in der Wohnung stinkt im Treppenhaus. Das Ziel ist ein bundesweites Rauchverbot, ÜBERALL. Sicherlich finden sich unter den Nichtrauchern freiwillige Gesundheitsaktivisten, die die Einhaltung von Recht und Gesetz gewährleisten, die Uniform mit der Umweltengelbinde(wahlweise Gesundheitsfee) wird gestellt. Mit dieser millionenfachen freiwilligenarmee kann dann endlich die bekämpfung anderer Sünden in Angriff genommen werde, Lärmemissionen der Lautsprecheranlagen von BMW-Cabrios, Schweinefleischgeruchsemissionen des ungesunden Grillgutes, ünnötige Autofahrten, dauerhupen bei hochzeiten und und Fußballspielen. Zum Schutz vor Vergewaltigungen sollte auch ein Ausgangsverbot für Männer nach 20Uhr überwacht werden, ein Verbot von zucker- und fetthaltigen Nahrungsmitteln findet sicherlich auch eine breite Mehrheit, desweiteren wurde die gesundheitsschädlichkeit der privaten Nutzung von Computern noch nicht ausreichend diskutiert.

    natürlich konnte ich in der kürze der Zeit nur kurz anreißen, aber ich bin mir sicher, es wird nie ein Ende finden. Es ist noch ein weiter Weg zum totalen Sieg des Volkswohls. Lasst ihn uns gehen.

    Ich stelle mir in der Zwischenzeit vor, wie zwei Vertreter der Nichtraucherbrigade in einem Lokal der Bandidos das totale Rauchverbot durchsetzen.

  • T
    Tobi

    40 Jahre lang hat man mich in der DDR zu meinem Glück gezwungen. Und wenn ich es nicht einsehen wollte, dafür bestraft.

    Jetzt geht das hier auch wieder los. Leider bin ich schon zu alt, um nocheinmal abzuhauen.

    Ich kann nur sagen: Hütet euch vor fanatischen Heilsbringern, egal welcher Coleur.

  • T
    TOM

    Tststs, da führen die Raucher nen Affentanz auf und sind sich nicht einmal zu schade das dritte Reich anzuführen. Auf den Gedanken das sie in 99% der Deutschen Fläche noch immer rauchen dürfen kommen Sie nicht. Da kriegen sie schon einen Herzkoller wenn sie nicht mehr den Nichtraucher neben einem vollpesten dürfen. Man ist das aber ein ach so böser Überwachungsstaat. Ich fühle mich als Türke bereits schon als Deutscher Nazi....Ich bin ein Schwein und entschuldige mich das ich meine Freiheit nicht noch weitere drei Jahrzehnte eingeschränkt sehen möchte, damit der Raucher auch das letzte Prozent mit seinem Rauch besudeln darf. Wenn es nach mir ginge, wird es mal Zeit 99% Deutschlands Rauchfrei zu lassen und den Rauchern 1% anzubieten. Wie wäre das? Oder zumindest mal fair fifthy fifthy zu teilen? Wäre das ok? Ich bezweifle es stark Ihr tollen Raucher

  • PL
    Phil Leicht

    @ Peter

     

    Ignoranten??? zum einem frage ich mich warum wir nicht wissen sollten worüber wir schreiben nur weil man dagegen ist das in diesem unserem Lande alles mit Gesetze geregelt werden muss! Ich drehe es um und gebe Ihnen diesen Titel, denn es scheint so zu sein als wüssten sie nicht, dass man mit Toleranz ein Zusammenleben regelt. Ich für meinen Teil stehe auf wenn ich Gelüste nach Nikotin verspüre und gehe selbst daheim vor die Tür um meine Familie nicht zu belästigen und dies freiwillig! Militant ist das richtige Wort für diese Nichtraucherbewegung! Traurig

    das 20% bestimmen was richtig und falsch ist

  • O
    orlando

    Wenn ich das alles lese, was diesen Volksentscheid betrifft, auch in anderen Blättern und welche Rolle die SPD, neben der rechten ÖDP spielt, fühle ich mich in meiner Meinung bestätigt, der einzige Genosse den ich schätze, ist Kettenraucher.

  • PL
    Phil Leicht

    Zeit ich heute morgen die Zeit las, bin ich am grübeln....

    Ich lese von Mehrheiten komme aber egal wie ich es drehe und wende nur auf 22,99 %!

    Wenn dies die neuen Rechenkünste unserer Zeit sind, wundert es mich nicht dass unser Land solch wirtschaftliche Schwierigkeiten hat.

     

     

    Was für ein Erfolg!

  • DN
    Der Nachdenker

    Kaum zu glauben, wie emotional und irrational hier (und an anderen Stellen) argumentiert wird. Kurz ein paar Gedanken dazu:

     

    1. Es geht weniger um den Schutz der Raucher vor sich selbst als eben um den Schutz der Nichtraucher in der Nähe.

     

    2. Jegliches Verhalten, welches negative Auswirkungen auf andere Menschen haben kann, sollte man einfach lassen. Dass es überhaupt ein Gesetzt braucht, um Menschen dazu zu bringen andere Menschen nicht zu schädigen, ist schon sehr bedenklich.

     

    3. Gerne wird polemisch vom jetzt bald kommenden Alkoholverbot o.ä. gesprochen. Frei nach 1.: Jeder kann sich selbst gerne schädigen, nur eben andere nicht. Daher wird auch niemand ein Alkoholverbot anstreben.

     

    4. Alle Wähler hatten die Möglichkeit abzustimmen. Viele taten es nicht. Dadurch wird die Abstimmung nicht weniger demokratisch.

     

    Die Sache ist in Bayern durch und man kann nur hoffen, dass es bundesweit auch so kommt.

  • T
    tutnichtszursache

    Obwohl mir der Herr Frankenberger sehr unsympathisch ist und ich selbst rauche, finde ich das Verbot sinnvoll.

    Und da ist das Problem. Das Leben sollte nicht nur aus sinnvollen Sachen bestehen. Oftmals sind gerade die Unvernunft, das Chaos und die Emotionen besser als eine sich ausbreitende Rationalisierung der Gesellschaft.

    Ich halte eigentlich das derzeitge bundesweite Gesetz für ausreichend. Jeder kann sich entscheiden, wo er feiern, oder ein Bierchen trinken geht. Genauso, wie man sich aussuchen kann, wo man arbeitet.

    Das man mittlerweile auf offener Straße angepöbelt wird, wenn man raucht find ich bedenklich. Gerade die Leute, die meinen sie hätten die richtige Meinung und müssten mit dieser jetzt unbedingt den Rest der Bevölkerung Glück bringen, sind die gefährlichsten. Von daher Mr. Frankenberger, bleiben sie in ihre FREIstaat und versuchen sie es mit einer Karriere in der katholischen Kirche. Mir scheint, dass sie da gut aufgehoben wären.

  • S
    Sally

    Ich lebe in Grossbritannien, wo seit einigen Jahren in keinen oeffentlichen Einrichtungen (Kneipen, Restaurants, Bahnhoefen auch wenn nicht ueberdacht, Unis, etc) mehr geraucht werden darf. Die Leute haben sich schnell daran gewoehnt und selbst als Raucher macht es mir nichts aus. Im Gegenteil, ich rauche erheblich weniger als frueher und das ist auch gut so.

     

    Genuss gehoert zum Leben, aber Zigaretten koennen, meiner Meinung nach, nicht mit Kaffee, Bier oder Schokolade verglichen werden. Zigaretten sind eine Sucht und kein Genuss (ich trinke manchmal ein Bier, aber rauchen muss ich immer. Und zwar den ganzen Tag und sonst geht es mir schlecht).

     

    Bei meinem letzten Besuch in Deutschland fand ich es erst toll wieder in der Kneipe rauchen zu keonnen, aber der Gestank an den Kleidern und das Kopfweh nach einem Abend in der verrauchten Kneipe kann mir echt gestohlen bleiben. Rauchverbot ist gut.

  • H
    Holger

    Liebe Leute, es ist schon interessant, wie die Stimmung der Leute an der Mehrheit der taz-SchreiberInnen und an einigen LeserInnen vorbei geht. In Bayern eine Mehrheit, in der taz-online-Umfrage eine Mehrheit und auch sonst regelmäßig in Umfragen eine Mehrheit für echte Rauchverbote.

     

    In der taz lese ich ab und zu gute Artikel zum Thema Rauchen (meint: AutorIn versteht Leute), die Überschriften sind aber oft im Stile von "Rauchgegner im Machtrausch", was meistens, auch bei diesem Artikel, nicht den Stil desselben widergibt.

     

    Aber es ist halt ein emotionales Thema, verknüpft mit Freiheit, wie beim Tempolimit. Und damit tun wir deutsche Männer uns anscheinend schwerer als Frauen und schwerer als Leute in anderen Ländern. Selbst in Frankreich, wo die Gauloise fast als nationales Symbol galt, war ein Rauchverbot möglich, ohne daß die Freiheit in Gefahr war. Bei uns liegt das nicht nur an der FDP, daß das anders ist. Aber der Fortschritt in den letzten Jahren und mit der Abstimmung in Bayern ist unverkennbar. Vielleicht könnten die Bayern mal über Tempolimits abstimmen?

  • C
    Chris

    Und noch was:

     

    Ich habe diese Frage in diesem Zusammenhang schon öfter gestellt und nie (nie!) eine Antwort bekommen:

     

    Was, liebe Nichtraucher, ist gegen eine Aufteilung in Nichtraucher-Kneipen und Raucher-Kneipen einzuwenden? Was?

  • H
    halfzware

    Ich finde die Diskussion sollte nicht nur auf das Konfliktfeld "Raucher/Innen vs. Nichtraucher/Innen" begrenzt bleiben. Es gibt noch eine andere Gruppe die durch rücksichtloses Verhalten Ihrer Mitmenschen erheblich belästigt wird. Man /Frau sollte sich mal Gedanken über den Schutz der Veganer/Innen machen. Es soll immer noch Menschen geben die in der Gegenwart von Veganern/Innen Produkte von gemeuchelten und gequälten Kreaturen, in Form von Fleisch oder Eiern, schamlos verzehren oder sogar Kleidung aus der Haut von Mitlebewesen tragen. Diese Rücksichtslosigkeit stellt für sensible Veganer/Innen eine fast unerträgliche psychische Belastung dar, die zu heftigen organischen Reaktionen (Brechreiz, Hautauschlag,nervöses Zittern usw.) führen kann und somit die Lebensqualität erheblich einschränkt. Ich fordere daher die Einrichtung von separaten totes Tieresserräumen in Gaststätten.

    P.S.: Liberty dies by inches

  • C
    Chris

    Nun ist es also so weit... Ein 28jähriges Mitglied einer braunen Partei mit grünem Anstrich macht sich erfolgreich daran, seine Mitbürger zu gängeln und zu bevormunden.

     

    Ich schreibe hier zu x-ten Mal, dass ich es als Raucher doch sehr befürworte, dass in Restaurants und überall da, wo sonst Speisen angeboten werden, nicht geraucht wird! In meinem berliner Kiez gibt es reichlich Nichtraucher-Kneipen. Es gibt auch reichlich Raucher Kneipen. Jedem die seine!

     

    Warum, liebe Nichtraucher, geht ihr nicht in die Nichtraucher-Kneipen, und lasst uns Raucher in den Raucher-Kneipen einfach in Ruhe? Warum eröffnet ihr nicht noch mehr Nichtraucher-Kneipen? Vermutlich seid ihr alle so wohl situiert, dass ihr die wackelige Existenz als Wirt fürchtet!?

     

    Denkt doch mal nach! Hier beschweren sich Kommentatoren darüber, dass an Bushaltestellen geraucht wird, während die vorbeifahrenden Fahrzeuge mehr Dreck ausstoßen als Helmut Schmidt in zehn Leben. Geht's eigentlich noch???

     

    Wo, bitte, soll das enden?

     

    fragt sich kopfschüttelnd

     

    Chris Irmbach Lichterkett

  • S
    Schlandfrei

    Schön ist das anzusehen... wenn 23 % einer Wählergemeinde bestimmen, was gemacht wird... anscheinend war es den Rauchern ja egal ("Ka ma ja eh nix mache" oder so ähnlich werden sie sich gesagt haben) *lol*

    Lustig an der ganzen Diskussion ist, dass in vielen EU-Staaten das Rauchen inzwischen verboten ist (Irland seit 2004, Frankreich seit 2007, Österreich, Italien, Dänemark 2007...). Es ist nirgends zu einem "Kneipensterben" gekommen *loool* sondern zu Umsatzsteigerungen. Wenn man "militante Rauchbefürworter" nach ihren Rauchgewohnheiten zu Hause fragt geben sie dann meist zu: "Ne in der Wohnung nicht, ich geh auf den Balkon" - aber in der Kneipe will keiner aufstehen und schnell mal auf ne Fluppe raus - auf keinen Fall, das beschneide ja die Grundrechte blablabla...

    Ich habe auch kein Problem, wenn in abgeschlossenen Raucherräumen geraucht wird - solange der Mief nicht rauskommt. Weggehen und tanzen macht seit dem Rauchverbot wieder richtig Spaß, und nach einem 2-stündigen Aufenthalt in einer Kneipe stinken die Klamotten auch nicht, als wäre ich grade aus ner Räucherkammer rausgekommen...

    Warum kriegen das andere Länder sehr viel entspannter hin, nur bei den Deutschen geht das nicht? Tabaklobby zu stark? Zu viele Suchtis, die nur dann gerne saufen, wenn sie auch fluppen können? Verstehn tue ich das nicht, aber Rauchen in geschlossenen Räumen ist einfach hochgradig unsozial.

  • S
    Stefan

    "Gesundheitsfaschismus", "Ich kaufe mir jetzt das T- Shirt mit diesem Stern und der Aufschrift "Raucher" ;-)", "dieses intolerante und fast schon faschistoide Züge tragende Machwerk", "Ausgrenzung, Verfolgung, Stigmatisierung, künstliche Feindbilder = Rassismus. Diese Spitzelmentalität schadet einmal mehr

    der Wirtschaft."

     

    Ist schon interessant was für Leserschichten die taz (mittlerweile?) anspricht, hätte ich nicht gedacht ... Und so sehr ich auf der einen Seite gegen diese Art biopolitischer Interventionen bin, so großartig finde ich es doch dass ich mittlerweile auch mal bis 3 in die Kneipe gehen kann und mich am nächsten Tag nicht halbtot fühle - es sind halt nicht nur "Spinner" und "moralapostel" die nicht ganz nachvollziehen können, warum das Festhalten an einer noch nicht einmal einen anständigen Rausch produzierenden Abhängigkeit zum Ausdruck von Freiheit überhöht und verklärt wird

  • P
    Peter

    Meine Güte, was es auch unter den taz-Lesern für Ignoranten gibt - oder einfach Nichtwissende, Nichtwissenwollende? Tut mir leid, ich leide unter der Raucherei, und die Nichtraucher, die mit dem Qualm klar kommen, sollen darum froh sein. Aber ich scheine ja wohl nicht allein zu stehen, und Leute, wie mich, in diesem Zusammenhang als Spinner zu bezeichnen, ist ja wohl das Allerletzte!

  • V
    vic

    Nchtraucher sind nicht militant. Ihr Hetzer seid diejenigen vor denen man sich in acht nehmen sollte.

    Wer von miltanten Nichtrauchern, Nichtraucherterroristen und schlimmerem redet, und das alles wegen ein wenig Nervengift, um den muss man sich Sorgen machen.

    Eure Freiheit endet genau da, wo die eurer Mitmenschen beginnt.

  • M
    Max_Mustermann

    Das man in einem Restaurant am Tisch nicht rauchen muss, seh ich ja vollkommen ein. ABER diese millitanten Nichtraucher gehen mir nur noch gegen den Senkel. Das ist doch ehe die Fraktion "Ich-will-mindestens-100-werden" die nie einen Fuss in eine Kneipe setzt. Und wo is das Problem wenn sich eine Kneipe/ Disco deutlich als Raucherclub kennzeichnet? Sollen die Spinner halt nen anderen Laden für sich suchen...alle Nichtraucher die ich kenne, haben jedenfalls kein Problem wenn in einer Kneipe/ Disco geraucht wird.

    Man kanns auch übertreiben...hoffentlich bekommen wir in NRW sowas nich...

  • B
    Bleedranner

    Wenn ich mich richtig erinnere war die Wahlbeteiligung bei 38%. Davon waren 60% für das Rauchverbot, also absolut gesehen eine Minderheit von reichlich 20%, die der Mehrheit auf Grund ihrer Lautstärke ihren Willen aufzwingt.

    Das ist, zugegebener Weise an einem untergeordneten Beispiel, ein Zeichen für die Gefahr des Nichtwählens.

     

    Und auch ein schönes Beispiel dafür, wie Demagogen in der Lage sind sich Mehrheiten zu verschaffen, und die Massen zu manipulieren.

     

    Ich kaufe mir jetzt das T- Shirt mit diesem Stern und der Aufschrift "Raucher" ;-)

  • L
    Loler

    Was sich die alle freuen und sagen das die mehrheit das so wollte, ist echt peinlich sowas, denen is auch echt egal das nur 38% gewählt haben(also nur 20% der bayrischen bevölkerung dagegen war), den rest der bürger interessiert es halt keinen meter ob es weiter raucherkneipen, zelte und nebenräume geben darf oder nicht.. striktes rauchverbot hört sich viel schlimmer an als es nun wirklich ist....

    wäre mal für rauchfreie innenstädte und grünanlagen, das wäre doch mal n fortschritt...

    p.s. ich rauche selbst und würde trotzdem sowas befürworten

  • V
    Vldck

    Tut mir leid, aber dem Sebastian Frankenberger sieht man direkt an wasser für einer ist :D Dem kanns ja auch nicht um sein Wohlbefinden gehen, der ist jetzt nur geil auf seine Medienpräsenz, sonst würde er jetzt einfach Ruhe geben wo er hat was er will.

  • R
    Ravenbird

    Persönlich kann ich die nun kommende strikte Regelung in Bayern nur begrüßen und würde mir wünschen das sie im Rest des Landes Schule macht.

     

    Allerdings hätte ich auch kein Problem damit wenn es Raucherräume ohne Service (Bedienung) und Inhabergeführte Raucherkneipen ohne weitere Bedienung geben würde. Den in beiden Fällen wäre niemand dazu gezwungen in einen verrauchten Raum zu gehen.

     

    Um es deutlich zu machen, mir liegt nicht nur an der Gesundheit des Besuchers, sondern auch an jener der Menschen die dort arbeiten. Somit spricht in meinen Augen nichts dagegen das in rein Inhabergeführten Kneipen und Raucherräumen ohne Service weiter geraucht wird.

  • V
    vic

    "Rauchgegner im Machtrausch"

    Liebe Leute, eure reißerischen Aufmacher fallen in letzter Zeit schon ein wenig auf. Will mal hoffen, dass das nicht zur Gewohnheit wird.

    Zum Nichtraucherschutz: Der wurde an meinem Wohnort auch mal eingeführt, bis auf ganz wenige Ausnahmen weiß das nur niemand mehr.

    Aber auf Bayern muss man als Nichtraucher nicht neidisch blicken. Das wird nicht lange halten.

  • KH
    Karin Haertel

    Das Rauchverbot war Gesetz und wurde mit immer neuen Ausreden immer mehr aufgeweicht. Es ist schon traurig, wenn es einer solchen kostspieligen Prozudur bedarf, um zum Schutz der Gesundheit aller Buerger zurueckzukehren.

  • S
    Schmallorca

    61% bei einer Wahlbeteiligung von 37,7% , also knapp 24% der Wahlberechtigten stimmten für das Rauchverbot, soviel zur Basisdemokratie....

  • NM
    norbert masson

    als nichtraucher könnte es mir egal sein was die bayern machen. wenn jetzt aber diese selbstherrlichen moralapostel meinen, die gesamte bevölkerung gängeln zu können geht das zu weit.

     

    in jedem gremium in dem eine abstimmung läuft, zählt eine stimmenthaltung als nein, bei einer wahlbeteiligung von nicht einmal 38 % ist die mehrheit der Bevölkerung bayerns NICHT für das verbot, also für die alte regelung!

     

    leute begreift das zum leben auch genuß gehört. also dinge wie rauchen, ein bier, ein wein, kaffee, ein gutes essen usw. alles dínge die man genauso verbieten müsste.

    schickt diese moralapostel von bayern in die wüste.

  • EC
    Elias Canetti

    Heute die Raucher & morgen schon Du.

    Gesundheitsschutz oder doch nur schnüfflige Gehässigkeit? Ausgrenzung, Verfolgung, Stigmatisierung, künstliche Feindbilder = Rassismus. Diese Spitzelmentalität schadet einmal mehr der Wirtschaft. Was wenn ich als Nichtautofahrer nun verlangte das Alle ihr Fahrzeug stehen lassen oder als Allergiker ein Parfümverbot erzwingen wollte? Ich meine wer geht denn schon in die Disco wenn er seine Ruhe haben will? Zuviel Bürger zu wenig Mensch = die neue Obrigkeit verzickter Spaßbremsen. Euer Leben aber wird nicht besser ganz gleich wem ihr die Schuld dafür gebt.

  • H
    Helmut

    Es gab vor 70 Jahren schon einmal einen militanten Nichtraucher, der Nichtraucher-Verordnungen "zum Wohle der Volksgesundheit" erließ.

  • L
    LJW

    Es ist geradezu erschreckend, wie fanatische Gesundheits-apostel, die anderen Menschen per Gesetz bevormunden wollen. Die Beiträge auf den Kommentar von Julia Seelinger hin offenbaren Ansichten, die ich nur als Vorboten einer Art von Gesundheitsfachismus werten kann: An unserm Wesen soll die Welt (aber erst mal Deutschland) genesen.

     

    Die Krankenkassen werden sich freuen und künftig anstreben Rauchern und danach Alkoholikern, ungesund Lebenden, Drogensüchtigen aller Art (es sei denn ein Kassenarzt hat die Drogen aus Faulheit, Dummheit oder Gleichgültigkeit verordnet) oder etwas zu unvorsichtigen Menschen von ihren Leistungen auszuschliessen. Unsere Freiheiten werden dann massiv eingeschrängt werden und ich frage mich ob das der Zweck der Übung ist, denn 23% Wahlbeteilung ist keine echte Volksmeinung...

     

    Abgesehen davon, dass ich als Nichtraucher bisher nur dann tolerante Nichtraucher kennenlernte, die es nie angefangen hatten, wogegen die Konvertierten sehr intolerant waren und der "Bewegung für unterdrückte Lebensfreude" beigetreten zu sein schienen. Mann könnte ja boshaft fragen, warum wollen die eigentlich so alt werden und das Rentensystem ruinieren oder machtes soviel Spass andere zu kontrollieren.

     

    Diese Entscheidung macht im Grunde nur klar, dass man sich vor der Herrschaft des Plebs (Schiller) eher fürchten sollte, zumal bei geringer Beteiligung ein sehr einseitiges Ergebniss besserwissender Interessengruppen befürchten muß. Insofern ist der Entscheid kein Zeugniss für Demokratie, sondern eine vermeintliche Zustimmung für eine weitere Bevormundung durch einen ohnehin hedonistischen Staat.

  • U
    urmel

    Mein Mann und ich waren ab 2007 Pächter eines Gemeindezentrums (Gaststätte und Veranstaltungszentrum).

    Das Rauchverbot sollte in NRW erst später eingeführt werden. Obwohl wir selbst rauchen, entschlossen wir uns, bereits zum 1.1.2007 zur Eröffnung zukunftsweisend ein rauchfreies Lokal/Restaurant zu eröffnen. Ausnahme: Geschlossene Gesellschaften!

     

    Gute Idee, denkste! Ein paar Gäste lobten uns für unseren Mut, das wars dann auch im Rheinland. Alle Ortsvereine (Karnevalsverein, Schützen usw.) beschimpften und mieden uns. Traute sich ein Vereinsmitglied (auch über 80jährige) noch zu uns zum Essen oder auf ein Bierchen, wurde ihnen mit Ausschluß aus dem Verein und aller sozialen Leistungen und der Dorfachtung gedroht. Man schreibt keinem Rheinländer vor, ob er rauchen darf.

     

    Wir mussten unsere laufenden Kosten bedienen und der Gemeinde Pacht plus horrende Nebenkosten bezahlen. Übers Internet waren wir gut vertreten und vermarkteten den Dorfsaal sehr gut. Wegen des Rauchverbotes lief eine Ortsweite Kampagne, initiert durch Vereine und Politiker gegen uns. Drohungen per e-Mails, grundlose persönliche Attacken, Verleumdungen übers angeblich schlechte Essen, Stammgäste wurden bedroht usw. Als tapfere Schwäbin hab ich allem freundlich entgegengehalten, und dann hatte ich zum erstenmal in meinem Leben Angst, besoffene Schützen, durchgedrehte Karnevalisten.

     

    Die Vereine hatten auf die Politik so eine Macht, dass die Gemeinde (Vermieter) uns verbot, Veranstaltungen (Hochzeiten, kulturelle Veranstaltungen, Seminare etc.) zu veranstalten, da man im Ort keine fremden Menschen haben möchte.

     

    Nach 2 Jahren war unsere Geschäftsgrundlage weg oder weggemobbt. Ich spreche hier nicht von der tiefsten Eifel, nein der Ort lag 1 km von der früheren Bundeshauptstadt entfernt.

    Jetzt leben wir wieder im Ländle, wo es sich´s leben lässt.

    Rauchverbot: Dieser Hass über das Rauchverbot hat uns fast unsere Existens und meinem Mann das Leben gekostet.

  • S
    siar

    Ich kann diesen Hang zu Verboten nicht nachvollziehen.

     

    Was kommt als Nächstes? Alkohol ist mindestens so ungesund und bei den meisten Gewaltverbrechen ist Alkohol im Spiel. Was ja wohl ein wenig schlimmer ist als ein bißchen Rauch.

     

    Auf der einen Seite schreien alle laut "FREIHEIT", auf der anderen soll alles immer mehr reglementiert werden und es wird nach Papa Staat gerufen.

     

    Mir graut davor. Irgendwann schauen wir uns um und stellen fest, dass von unserer Freiheit nichts mehr übrig geblieben ist.

     

    Und ja, ich weiß, dass es rücksichtslose Raucher gibt. Lasst die sich doch in ihren Räucherkneipen treffen.

    Who cares.

  • G
    Gunter

    In einem Land, dass kaum noch regiert wird und regelmäßig unsozial und egoman ist und sich niemand mehr an Gesetze hält, ist dieser moralinsauere Entscheid schlicht scheißeegal, richtig scheißegal. Es wird einfach geraucht wenn einem danach ist wo auch immer und wer mault bekommt eins drauf, fertig ist.

  • J
    Jonas

    Da sieht man mal wieder was passiert, wenn das Volk zu faul zum Wählen ist. Ich bin für Nichtraucherschutz, aber gegen totale Verbote. Mal sehen wann das Biertrinken am Badesee verboten wird.......Sorry, aber da wird ein 28 jähriger gerade größenwahnsinnig. Hut ab vor dem Vorhaben bundesweite Volksentscheide zu erstreiten, aber bitte keine weiteren Verbote. In Deutschland hängen sowieso an jeder Hauswand welche. Warum dann auch noch im Biergarten?

  • A
    altahastemanefluppe

    na, ich würd sagen: rauschgegener im machtrauch

  • I
    Isolde

    Herzlichen Glückwunsch zum Erfolg nach Bayern. So einfach ist das Vernünftige - manchmal. Immer wieder schön, von Bayern links überholt zu werden, gell Frau Merkel ?

  • N
    Nichtrauche

    Ganz ehrlich, mir geht diese Durchreglementierung des Alltags so dermaßen auf den Geist und ich bin wohlgemerkt Nichtraucher.

  • MB
    Michael Bolz

    Wurde im Kommentar auch schon erwähnt: An Euch habe ich den Anspruch der Differenzierung. Kann man leicht vergessen, trotzdem sollte gerade in journalistisch-öffentlicher Darstellung klar differenziert und eben dargestellt werden:

     

    Von 100% Wahlberechtigten gingen 38% wählen und davon haben 61% fürs Rauchverbot gestimmt. Gell!

     

    Das macht also schon beinahe 40% Rauchnichtverbieter auf "100%" Wahlgänger und insgesamt auf "richtig, echte 100%" - 62% Unbeteiligte.

     

    Deshalb muss man das auch feiern.

  • S
    Sören

    In Bayern startet das Volksbegehren zum absoluten Alkoholausschank. Auch Alkohol ist eine gemeingefährliche Droge, vor der wir unsere Kinder schützen müssen:

     

    http://alkoholfreies-bayern.de

  • G
    georg

    jaja. immer diese oberkorrekten nichtraucher-saubermänner. die gehen mir ein wenig auf die nerven. muss ich ja mal sagen.

  • BI
    Berlin im Zigarettenqualm gelassen

    "Spaltung und Denunziantentum" wird durch Dummköpfe verursacht, die den Schutz der Mitmenschen nicht respektieren können.

     

    Wieso Berlin sich nicht eindeutig und mit Nachdruck für das Recht auf körperliche Unversehrtheit eintritt, so wie es vom Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gefordert wird, verstehen vielleicht nur die Tabaklobbyisten. Es steht seit Jahrzehnten außer Frage, dass Zigarettenqualm Krebs und andere Krankheiten verursacht. Wir haben auch zuverlässige Statistiken, die deutlich machen, wieviele Menschen jedes Jahr an Zigarettenqualm erkranken und auch sterben. Das schließt Nichtraucher ein, die den Dreck der Raucher einatmen müssen. Wer für Raucher um Verständnis wirbt, setzt den Wert des menschlichen Lebens ganz unten an.

     

    In Deutschland warten Nichtraucher, einschließlich Kinder, tagtäglich im Zigarettenrauch auf Bahn und Bus. Ein Raucher reicht, um allen die Luft zu verdrecken. Da hilft auch kein Rauchverbot auf so manchem Bahnhof, wenn drogenkranke rücksichtslose Raucher sich nicht daran halten und die Bahn es nicht durchsetzt. Vom fehlenden Rauchverbot an Haltestellen des Nahverkehrs mal ganz abgesehen. Schaut Euch mal um.

     

    An Stränden, in Parks und Freibädern sieht es noch schlimmer aus. Deutsche Strände sehen aus wie Raucherklos. Was Bayerns Gastronomie betrifft, kann es jetzt nur bergauf gehen.

     

    Die meisten Raucher brauchen medizinische Behandlung! Und die Zigarettenindustrie braucht gefilterte Luft - durch Gitter gefiltert. Dass Rösler sich gegen bundesweite Regelungen zum Rauchverbot‎ ausgesprochen hat, spricht dafür wie wenig Berlin die Gesundheit der Bevölkerung interessiert. Es geht um Geld, viel Geld, und davon hat die Tabakindustrie genug Berlin zu bieten.

     

    http://www.zeit.de/news-nt/2010/7/5/iptc-hfk-20100705-84-25442682xml

  • J
    Jens

    Ich komme aus Bayern und habe gestern mit Nein gestimmt. Und das als Nichtraucher.

     

    Bayern hat mitnichten für ein strengeres Gestz gestimmt. Lediglich 23% der Gesamtbevölkerung haben das. Nun wird der Willen von weniger als 1/4 der Bevölkerung den restlichen 77% ausgezwungen ?

     

    Was für ein demokratischer Erfolg !

     

     

    Viel interessant ist aber der Wahlkampf gewesen. Das Bündnis für dieses intolerante und fast schon faschistoide Züge tragende Machwerk, waren deutlich präsenter in Funk und Fernsehen.

     

    Besonders beachtenswert auch die Rolle der ÖDP, allen voran, Herr Frankenberger. Wird die ÖDP oft mals auch tief im rechten Sumpf stehende Partei mit grünen Anstrich gesehen, so wurde sie wohl plötzlich hoffähig gemacht.

     

    Fest steht:

     

    Der gestrige Tag hat die Bevölkerung Bayerns tief gespalten und das letzte Wort ist lange nicht gesprochen. Denn dieses Gesetz ist die pure Intoleranz und Unterdrückung.