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Nach dem Terrorangriff von NairobiFahndung nach „weißer Witwe“

Eine britische Konvertitin soll in die Westgate-Attacke verwickelt gewesen sein. Während Forensiker die Mall nach Spuren durchsuchen, geht die Gewalt andernorts weiter.

Die „weiße Witwe“ war mit einem Beteiligten der Selbstmordattentate vom 7. Juli 2005 in London verheiratet. Bild: reuters

NAIROBI ap | Nach dem blutigen Terrorangriff von Nairobi droht Kenia noch tiefer in einen Strudel islamistischer Gewalt zu geraten. Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz griffen am frühen Donnerstagmorgen zwei Städte nahe der Grenze zu Somalia an und töteten drei Menschen. Der Führer der Extremistengruppe drohte mit weiteren Anschlägen, falls Kenia nicht seine Truppen aus dem Nachbarland Somalia abziehe.

Die Ermittlungen am Schauplatz des verheerenden Überfalls auf das Westgate-Einkaufszentrum gingen weiter. Forensik-Experten aus Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Kanada und den USA begaben sich dort auf Spurensuche, nahmen Fingerabdrücke und stellten DNA sicher.

Koordiniert werden die Ermittlungen von Interpol, wie die kenianische Regierung mitteilte. Am Mittwochabend traf ein Team der internationalen Polizeiorganisation in der Hauptstadt ein. Es werde unter anderem an der Mall in Echtzeit Beweismaterial mit der globalen DNA-Datenbank von Interpol abgleichen, sagte Interpol-Sprecher Jean-Michel Louboutin. Bei Bedarf würden zudem die Anti-Terroreinheit oder Kriminologen von Interpol mobilisiert.

Staatstrauer nach Terrorangriff

In Kenia herrschte nach dem Terrorangriff weiter Staatstrauer. Die Behörden stellten sich auf viele weitere Leichen ein, die noch immer in der Mall vermutet werden. Dort hatten am vergangenen Samstag Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz ein Blutbad mit mindestens 67 Toten angerichtet und sich vier Tage lang mit Geiseln in dem Gebäude verschanzt.

Durch eine groß angelegte Befreiungsoperation endete der Nervenkrieg schließlich am späten Dienstagabend. Mindestens fünf Al-Shabaab-Angreifer wurden getötet, elf weitere wurden festgenommen.

Wegen Terrorverdachts fahndet Interpol zudem nach der als „weißen Witwe“ bekannten Britin Samantha Lewthwaite, wie die Behörde mitteilte. Die 29-Jährige soll an dem Überfall auf die Westgate-Mall beteiligt gewesen sein. Gesucht wird die muslimische Konvertitin den Angaben zufolge nun aber wegen Plänen für Bombenanschläge auf Hotels in Kenia 2011.

Lewthwaite war mit einem der Männer verheiratet, die 2005 Selbstmordattentate in London verübt und 52 Menschen mit in den Tod gerissen haben sollen.

Bei der Attacke von Al-Shabaab-Kämpfern auf den Grenzort Mandera wurden am Donnerstag zwei Polizisten getötet. Drei weitere wurden verletzt, wie der örtliche Polizeichef Charlton Mureithi mitteilte. Demnach zerstörten die Angreifer zudem elf Fahrzeuge.

Kurz zuvor attackierte die Miliz die 390 Kilometer südwestlich von Mandera gelegene Stadt Wajr. Dort wurde ein Mensch getötet und vier weitere verletzt, als ein Bewaffneter das Feuer eröffnete und mit Granaten um sich warf.

Attacke galt nicht nur Kenia

Es gebe für Kenia keinen Weg, „diesem Krieg der Zermürbung im eigenen Land zu entgehen: Trefft heute eure Wahl und zieht alle eure Truppen“, erklärte Al-Shabaab-Chef Mukhtar Abu Zubeyr am Mittwochabend in einer im Internet verbreiteten Botschaft. „Andernfalls macht euch auf eine Menge Blut gefasst, das in eurem Land fließen wird, auf wirtschaftlichen Niedergang und Vertreibung“, drohte der auch als Godane bekannte Extremistenführer weiter.

Zubeyr nahm auch noch einmal auf den Westgate-Überfall Bezug. Die Attacke habe nicht nur Kenia gegolten, sondern sei auch als Vergeltung für westlichen Staaten zu verstehen, die die kenianische Invasion unterstützten und das Blut unschuldiger Muslime vergossen hätten.

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8 Kommentare

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  • Folterungen durch Islamisten

     

    Leider grausame Realität sind die Berichte aus der Daily Mail:

     

    Die Opfer (nur Nicht-Muslime, denn Muslime durften die Mall vor den Exekutionen verlassen) wurden nicht “nur” erschossen, sondern teilweise vorher drastisch von den Islamisten gefoltert.

     

    Es wurden Körper verstümmelt, Augen ausgestochen, Männer kastriert, Augen geblendet und Kinder erstochen.

     

    Hier der Original-Text:

     

    Soldiers told of the horrific torture meted out by terrorists in the Nairobi mall massacre yesterday with claims hostages were dismembered, had their eyes gouged out and were left hanging from hooks in the ceiling.

    Men were said to have been castrated and had fingers removed with pliers before being blinded and hanged.

    Children were found dead in the food court fridges with knives still embedded in their bodies, it was claimed.

     

    Quelle: http://www.dailymail.co.uk/news/article-2434278/Kenya-mall-attack-torture-claims-emerge-soldiers-Eyes-gouged-bodies-hooks-fingers-removed.html

  • D
    D.J.

    Warum auch Massaker an Frauen? Der klassische Dschihad hatte das Leben ungläubiger Frauen im Allgemeinen verschont und sich bei Massakern an nicht Unterwerfungsbereiten meist auf Männer bzw. Jungen nach der Geschlechtsreife beschränkt. Die Antwort ist einfach: Weil die im klassischen Dschihad geübte Praxis der Versklavung der Frauen nicht mehr möglich ist. Sie gelten somit (auch im sexuellen Sinne) als nutzlos. Eine Begründung findet sich dann leicht (Frauen als Kombattanten, weil Wähler o.ä.). Manche Dinge sind grausam, aber einfach zu verstehen.

  • F
    Fell

    Ich verstehe nicht, warum es für die TAZ so ungeheuer schwer ist zu schreiben, dass diese Tat ein geplanter Anschlag auf nicht-Muslime war und die Triebfeder dieser unmenschlichen Attacke der radikale Islam und der Hass auf Ungläubige ist.

    Liegt es am für linke Verhältnisse falschen Opfer- und Täterbild?

    Es zu verschweigen macht die Sache auf jeden Fall weder besser und schon gar nicht ungeschehen, ganz im Gegenteil.

    Wie Heute zu lesen war, geht seitens der Fanatiker die Gewalt weiter und wird mit einer unheilvollen Ankündigung versehen: „Andernfalls macht euch auf eine Menge Blut gefasst, das in eurem Land fließen wird, auf wirtschaftlichen Niedergang und Vertreibung“

    Es gab da in Europa schon andere Faschisten die von "Vertreibung" sprachen, aber über die und ihre Anhänger wird anscheinend viel lieber berichtet (passt da das Opfer- Täterbild besser?), als über die aktuellen, religiös geprägten, mordenden Faschisten.

  • WN
    Wie nun?

    Wer ist denn nun die "weiße Witwe"? Samantha Lewthwaite, wie der Text erwähnt, oder Nathalie Faye Pazafwebb, wie das Bild sugeriert?

    • @Wie nun?:

      Berechtigte Frage. Der abgebildete Pass ist laut Angaben der kenianischen Polizei gefälscht.

      Die Verdächtigte heißt Samantha alias Nathalie.

  • Aus der Daily Mail:

     

    All were fleeing the bloody massacre unfolding around them as they saw terrified fellow shoppers mercilessly executed after being singled out as non-Muslim.

    Men, women and children were lined up and then gunned down with AK-47s after failing to name the Prophet Mohammed’s mother or recite passages from the Koran – sure-fire proof they were ‘kafirs’, or non-believers.

  • K
    Kannsnichtmehrhören

    Ich bin sehr froh, daß die Toten des "Geiseldramas"(ZEIT)/"Schießerei"(taz) etc.etc. nichts mit dem Islam oder mit multikulturellen Ideen zu tun haben. Der beste Schutz wäre entweder doppelte Staatsbürgerschaft, mehr Zugeständnisse oder am besten beides. Am Besten wäre allerdings eine sofortige Umkehr in das Lebensmodell des 7Jhd. der politisch-religiösen Nomadenkriege der arabischen Halbinsel und ihres Siegers. Oder einfach die Realität leugnen und weitermachen wie bisher. Medial wie politisch. Ja, so machen wir es. Danke taz.

    • O
      OF
      @Kannsnichtmehrhören:

      "Nach dem blutigen Terrorangriff von Nairobi droht Kenia noch tiefer in einen Strudel islamistischer Gewalt zu geraten."(taz)

      Was willst du denn noch hören? Wenn du auf schnelle Anschuldigungen stehst, dann ließ doch bitte BILD!