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Nach dem Amoklauf von TucsonDer Irrsinn geht weiter

Die Tragödie ist erst ein paar Tage her. Doch auf der Waffenmesse in Tucson steigt der Umsatz bereits wieder - während das dritte Opfer des Massakers beigesetzt wird.

Zum Irrsinn geht's links entlang: Ein Schild weist den Weg zur Waffenmesse in Tucson. Bild: reuters

TUCSON taz | "Haben Sie Schusswaffen dabei?", fragt ein junger Mann am Eingang. Wer Nein sagt, darf weitergehen. Alle anderen müssen ihre Pistolen, Revolver und Gewehre auf einem Tisch ablegen. Dahinter sitzt jemand von der "Gun Show".

An diesem Samstag kontrolliert er tausende von Beretta, Walther und AR-15 auf Munition. Wenn er fertig ist, zieht er ein Plastikbändchen durch die Magazine, als Zeichen, dass sie nicht geladen sind. Anschließend hängen die Besucher ihre kleinen Waffen wieder in das Halfter, ihre großen über die Schulter und schlendern hinein in die Halle, in der 200 Händler und zahlreiche Privatleute auf Kundschaft für neue und gebrauchte Waffen warten. Einen Metalldetektor gibt es nicht.

"Gute Reise ins Paradies"

"Hier gibt es keine Leute mit bösen Absichten", versichert ein Mann am Lotteriestand. Dort werden für einen Einsatz von 10 bis 40 Dollar kleine und große Schusswaffen verlost. Woher er seine Gewissheit nimmt? "Schwierige Frage", sagt er, "vor allem ist es wohl Erfahrung." Im Inneren halten viele die Eingangskontrollen für Augenwischerei. Ein Vertreter bietet ein neues Halfter an, damit man Waffen verdeckt tragen kann. Die Pistole hängt dabei im Inneren der Hose, auf der Außenseite befindet sich ein Handyetui als Tarnung. Er sagt. "Ich möchte nicht wissen, wie viele schussbereite Waffen hier heute unterwegs sind."

Unsicher fühle er sich trotzdem nicht. Warum? "Falls etwas passiert, gibt es hier genug ausgezeichnete Schützen, um das zu regeln." Neben den Halftern liegt ein Papier mit einer Warnung an "illegale Migranten", in der es heißt: "Ihr seid in Arizona nicht willkommen. Fahrt weiter nach Los Angeles. Dort bekommt ihr freie Schulen, freie Wohnungen und freie Medizin. Gute Reise ins Paradies."

Alaska, Vermont, Arizona

Waffenhochburgen: In den USA sind rund 258 Millionen Schusswaffen legal im Umlauf. Es gibt rund 80 Millionen Waffenbesitzer. Die Waffengesetze sind in den Bundesstaaten unterschiedlich. Die größten Freiheiten räumen Alaska, Vermont und Arizona ein. Dort darf jeder Ortsansässige ab 21 Jahren Waffen kaufen und tragen. Ein Waffenschein ist nicht Voraussetzung. Beim Verkauf prüft der Händler telefonisch behördliche Einwände.

Waffentragen ist in Arizona fast überall erlaubt, Ausnahmen sind Bundesbehörden, Schulen und - bislang - Universitäten. Auch in einigen Kirchen ist das Waffentragen gestattet. Gegen die wenigen Restaurants, die Waffen verbieten, organisieren Waffenträger Boykottmaßnahmen. Die Differenzen über Waffenkontrollen in den USA gehen quer durch die Parteien. (dora)

Gun Shows gibt es jeden Monat zweimal in Tucson, Arizona. Doch diese, die auf den Tag genau eine Woche nach dem Massaker vor dem Supermarkt "Safeways" stattfindet, bei dem ein 22-jähriger Schütze innerhalb von Sekunden 31 Schüsse in eine öffentliche Versammlung der demokratischen Kongressabgeordneten Gabrielle Giffords feuerte, ist besonders gut besucht. Schon am ersten der beiden Tage geht der Veranstalter davon aus, dass er 7.000 Tickets verkaufen wird statt der 5.000, die normalerweise weggehen.

Die Händler stellen fest, dass ihr Umsatz steigt. Besonders gut verkaufen sich große Magazine und die Glocks. Beides hat auch der Mordschütze benutzt. "Nach größeren Schießereien steigt der Verkauf oft an", erklärt ein Händler, "die Angst treibt die Leute um. Nach einiger Zeit ebbt das wieder ab." Verkaufsfördernd für große Magazine wirkt zusätzlich die Sorge, dass sie infolge der Schießerei von Tucson verboten werden könnten. Der Händler hat eine Springfield mit hölzernem Griff aus dem Jahr 1888 in der Auslage sowie Winchesters und andere Waffen aus der Zeit nach dem Bürgerkrieg. Er hat auch zwei aus jener Epoche stammende Porträts von Indianern mit Federschmuck aufgehängt.

In den Tagen nach der Schießerei von Tucson hat Veranstalter Bob Templeton kurz erwogen, die Show abzusagen. Am Ende hat er doch daran festgehalten, um den Gegnern der liberalen Waffengesetzgebung in Arizona keine Argumente zu liefern. Er sagte: "Hier ging es nicht um den legalen Waffenbesitz, sondern um eine gestörte Person, die entschlossen war, Chaos anzurichten."

In Tucson wird an diesem Samstag das dritte der sechs Todesopfer beigesetzt. Die mit einem Kopfdurchschuss verletzte Abgeordnete Giffords kann wieder Finger und Zehen bewegen. Für die Ärzte, die sie auf der Intensivstation der Universitätsklinik von Tucson behandeln, ist das ein Wunder. Eine langfristige Prognose können sie noch nicht abgeben.

Über der Messehalle steht die US-Flagge auf halbmast wie auf allen öffentlichen Gebäuden der Stadt. Direkt davor macht die größte Bürgerinitiative der USA Mitgliederwerbung. Die National Rifle Association (NRA), die sich für das Recht auf Waffentragen einsetzt und die wohlgesinnte Abgeordnete in Washington - darunter sowohl Republikaner als auch Demokraten - großzügig finanziell unterstützt, erklärt auf einem Poster, dass in den USA ein "Kulturkrieg" tobe: "Antiwaffenmedien, Politiker, Erzieher und Gedankenpolizei attackieren unsere Werte und unsere Freiheit." Es folgt die Aufforderung der NRA: "Fight back" - schlagt zurück. Zur Halbzeit des Messetags organisiert der Veranstalter eine Schweigeminute für die Opfer der Schießerei.

Journalisten kommen gewöhnlich nicht zu der Gun Show in Tucson, schon gar nicht solche von nationalen und internationalen Medien. An diesem Samstag stehen zahlreiche Kamerateams vor dem Eingang. Sie sind allenfalls geduldet, nicht erwünscht. Im Inneren der Messehalle ist fotografieren verboten. "Hauptgrund ist, dass zahlreiche Undercover-Ermittler bei solchen Messen arbeiten […] insbesondere wenn sie in der Nähe der Grenze mit Mexiko stattfinden", erklärt ein Faltblatt, das den Journalisten am Eingang ausgehändigt wird.

"Dürfen Sie hier arbeiten?"

In der Halle fragt ein Vertreter der American Spirits Arms, die in Arizona halbautomatische Gewehre produziert: "Dürfen Sie hier überhaupt als Reporterin arbeiten?" Und der Repräsentant der ebenfalls in Arizona ansässigen Munitionsfabrik North Rim Amm möchte zu der Frage nach etwaigen Konsequenzen aus der Schießerei von Tucson nichts sagen. Begründung: "Ich traue den Medien nicht."

In der Halle sind weißhäutige Männer aller Altersklassen die Mehrheit. Viele tragen militärisch kurze Haarschnitte. Über Waffen und Munition sprechen sie in kurzen Chiffren, so wie andere über Autos und Handymodelle reden. Außenstehenden sagen sie: "Waffen töten nicht. Es sind die Menschen." Über die Schießerei von Tucson sagen viele, es wäre besser gewesen, wenn "Waffenträger" in der Nähe gewesen oder die Mitarbeiter der Kongressabgeordneten ihre Waffe dabeigehabt hätten: Dann hätte es weniger Tote gegeben. Auf die Polizei mögen sich die Waffenträger nicht verlassen. "Wenn Sekunden zählen, ist die Polizei nur Minuten entfernt", sagen sie.

Charles Heller, Gründer der Bürgerwehr Arizona Citizens Defense League hofft, dass die Gesetzgeber künftig selbst Waffen tragen: "Auch im Kongress. Um sich selber zu schützen". Er unterstützt auch andere Initiativen. Darunter den Vorschlag für ein Gesetz, das das Waffentragen auch an den Universitäten zulässt - einem der wenigen schusswaffenfreien Orte von Arizona. Heller trägt an diesem Samstag drei Schusswaffen. Und erzählt, dass er "immer" eine dabeihabe. Auch wenn er im Bademantel durch sein Haus gehe. Wie viele Schusswaffen er besitzt, will er nicht verraten. Er findet, die Frage danach verletze seine Privatsphäre. Heller hat zwei wöchentliche Radiosendungen in Tucson. Samstags organisiert er Waffentausch und -verkauf. Sonntags moderiert er zwei Stunden lang die Sendung "Liberty Watch", Untertitel "Freiheit und Waffen".

"Mein Sohn hat ihn erlegt"

Wer die Messebesucher fragt, wofür sie Waffen brauchen, bekommt zwei Antworten: Sportschießen und Jagd. Am Lotteriestand zieht Mark Decker Fotos von seinem Sohn aus der Hosentasche. Darauf hockt ein 13-jähriger Junge neben einem Elch. "Mein Sohn hat dieses 400 Pound schwere Tier im Norden von Arizona erlegt", sagt der stolze Vater. Inzwischen lerne auch seine Tochter schießen. Sie ist zwölf Jahre alt.

Von der mexikanischen Grenze, die in der Nähe liegt, und der Angst vor Überfällen, die bei anderen Gelegenheiten das Hauptargument von manchen Ranchern aus dem Süden von Arizona ist, spricht an diesem Tag niemand. Viele Männer sagen aber trotzig, dass sie ihre mit Plastikbändchen markierten Schusswaffen "aus Prinzip" tragen. "Ich verteidige mein in der Verfassung garantiertes Recht", sagt Alexis Doster. Er trägt an diesem Tag unter anderem ein australisches Gewehr aus dem Jahr 1932 mit sich herum. Für den Rentner geht es dabei nicht nur um Symbolik. Für ihn ist die Regierung der USA zu mächtig, und er betrachtet das Waffentragen als notwendiges Gegengewicht: "Niemand kann frei sein, wenn allein der Staat das Recht hat, sich zu bewaffnen."

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29 Kommentare

 / 
  • K
    Kolateral

    solange das töten an und für sich zur offiziell anerkannten aussenpolitik eines landes gehört, solange man tausende von killern trainiert damit sie in anderen Ländern hundertausende zivilisten ermorden .. und das ganze auch noch als heldenhafte tat der patriotischen landesverteidigung propagiert... da wundert sich jemand wenn ein wahnsinniger in Tuscon herumballert????

    nicht der freie besitz an waffen ist im prinzip das problem... es ist die geistige haltung einer ganzen gesellschaft die das "töten anderer" als ganz normal empfindet und propagiert...

  • U
    Unfug

    @DOROTHEA HAHN

     

    1) In Arizona gibt es keine Elche (elk = Hirsch).

    2) Magazine mit großer Kapazität sind selbst in Deutschland frei verkäuflich (!), warum sollten die Menschen in Arizoana also Sorge vor einem Verbot haben.

     

    Ein sehr oberflächlicher Artikel. Es gibt viele Länder mit liberalen Waffengesetzen in denen es nur sehr selten zu Problemen kommt, es ist also nicht die Verfügbarkeit selbst.

  • PS
    Post Scriptum

    @atan:

    Die Autorin spricht doch nirgends im Artikel von „irren Amis mit ihren Knarren“, und ich glaube auch nicht, dass man ihr so etwas unterstellen kann. Wahrscheinlich nimmt sie an (ist diese Annahme denn so falsch?), dass der Durchschnittsleser weiß, dass es schon in Tucson auch andere Ansichten geben muss, z.B. unter denen, die nicht auf der Messe sind, oder in San Francisco, oder dem „biedermännischen“ Connecticut, Maine oder Long Island (nur ein paar Beispiele, die feinere Unterstufung könnte ins Unendliche fortgeführt werden). Die Schießerei ist aber nun einmal in Tucson, Arizona geschehen.

     

    @Pausenclown und andere:

    Sie überschätzen die Mentalität, auch anderswo gibt es viele Waffen, jedoch kaum illegale Waffen (jemand erwähnte Kanada). Waren Sie schon mal in der Schweiz oder Kanada, haben Sie sich mal erkundigt, worin in der Schweiz oder Kanada soziale Unterschiede bestehen, oder was dort als „Armen- bzw. Arbeiterviertel“ gilt? In Arizona gibt es nicht einmal eine allgemeine Krankenversicherung (siehe unglaubwürdige Vergleiche)!

     

    @Dr.Eadnought:

    Ein Geisterfahrer, der mit einer Knarre um sich schießt auf alles, was sich bewegt ist noch viel gefährlicher. Auch ein Alkoholiker, Raucher oder Terrorist mit einer Knarre ist potentiell gefährlicher. Die unterdurchschnittliche kriminelle Energie wird kompensiert durch den extrem gefährliche Kopfschuss, falls sie dann mal die Waffe benutzen. Mit Alkoholikern und Rauchern zumindest hat man viel mehr Chancen, zu überleben. Aber schon diese Aneinanderreihung von willkürlichen Gefahren ist einfach Irrsinn. Sie sollten vielleicht Ihre Präferenzstrukturen überdenken.

     

    @unzählige Kommentare hier:

    Ist wohl nicht wirklich ihr Ernst, gegen strenge Gesetze bzgl. Schusswaffenbesitz zu argumentieren, indem Sie Brasilien u.Ä. bemühen? Kann man denn wirklich so blind sein, nicht zu sehen, dass es natürlich auch um die Anwendung und Durchsetzung dieser Gesetze (siehe Schweiz, Kanada, auch Deutschland for God‘s sake!) geht und die sozialen Zustände in den Gesellschaften. Wollen Sie wirklich die deutsche oder Schweizer Polizei mit der brasilianischen vergleichen?

     

    Ach, ich gebe es auf und halte mal mein großes Maul.

    An die Autorin: guter Artikel.

  • K
    Karl

    Der Artikel von frau Han ist durchaus aussagekräftig, vor allem Was die Haltung der Autorin zur Unschuldsvermutung angeht.

     

    @ isomatte

     

    guckst Du hier:

     

    http://de.wikipedia.org/wiki/Entwaffnung_der_deutschen_Juden

     

    Da hatte man auf Seiten der späteren Mörder wohl durchaus Widerstand befürchtet!

    Im Nachhinein schade das nach der Novemberrevolution zu viele der ehemaligen Frontkämpfer ihre Waffen abgegeben hatten....

     

    Glück auf!

     

    Karl

  • M
    Moxie

    @E.A.: "In Berlin gibt es wiederum auch Leute, die schlagen mit Baseballschlägern Arabern und Türken die Birne zu matsch (oder mit Springerstiefeln)"

     

    Soso, was es nicht alles gibt- da haben Sie bestimmt eine Quelle an der Hand, die belegt, wann so etwas zum letzten Mal passiert ist, nicht wahr? Oder wenigstens, ob überhaupt schon einmal. Oder ob das nur linke schwarze Romantik ist.

  • W
    Waffennarr

    isomatte meint:

     

    "Ja, völlig Recht hast du. Arme unbewaffnete Juden! In einem Staat wie Arizona/USA würde das wohl eher so aussehen, dass die geschundene weiße Mehrheit sich gegen Mexikanische Einwanderer mit Waffengewalt zur Wehr setzt. Vertreter der Staatsgewalt, die dies verhindern wollen, werden ebenso niedergeschossen."

     

    Tun sie aber nicht. In Arzona gibt es eine weiße, bewaffnete Mehrheit und sie tötet keine mexikanischen Einwanderer. Genausowenig hätten bewaffnete Deutsche die Juden getötet. Aber welch Unrecht ein bewaffneter Staat bei gleichzeitig unbewaffneten Bürgern begehen hat, dafür gibt es in der Geschichte wohl mehr als genügend Beispiele.

  • HS
    Horst Schwabe

    Klar, die Waffen sind schuld. Immer auf die arme Materie, genau wie bei geplatzten Kondomen und abgefahrenen Autoreifen. Warum versuchen wir es nicht mal mit der Wahrheit: Legalwaffenverbote funktionieren nur landesweit und nicht weltweit. Und dann besorgt man sich halt eine illegale Waffe. Die sind sowieso billiger als Registrierte.

  • GL
    Guter Linksmensch

    Ach ja, die Amis und ihre Wummen.

    Aus unserer europäischen Sicht hat das sicherlich hier und da was mit Irrsinn zu tun.

     

    Wenn man zu den vorsätzlich Erschossenen (11.671 in 2001) noch die Toten durch Schiessunfälle (802 in 2001) und die Selbstmorde mit Feuerwaffen (16.869 in 2001)addiert sind das 29.563.

     

    81 Menschenleben pro Tag.

  • OA
    O aus H

    "Nicht die Waffen töten, Menschen töten" - natürlich klingt der Satz gut, aber was soll die Konsequenz sein? Waffen bleiben erlaubt, wir verbieten einfach die Menschen? Die Wahrheit ist doch, Menschen töten, Menschen mit Waffen töten leichter, schneller, mehr - sei es "aus Versehen", weil der Schatten an der Wand doch kein Einbrecher, sondern nur der besorgte Nachbar war, sei es aus furchtbarer Absicht. Denn wenn alle leicht an Waffen kommen, dann auch (so wenige es sein mögen) die, die morden wollen.

    Traurig, dass sich hier anscheinend auch einige sicherer fühlen, wenn sie - und alle um sie herum - nur einen Handgriff vom Töten entfernt sind.

  • D
    Dr.Eadnought

    Da kracht ein Geisterfahrer mit seinem SUV in eine Famlilienkutsche und vier Tote (plus Geisterfahrer) sind zu beklagen. Und was passiert? Die Automesse in der Nachbarstadt eröffnet ungeniert die Pforten.

     

    Da sticht im Suff ein Alkoholiker die Freundin ab, und nebenan wird -ganz offen- ein Sektempfang gegeben.

     

    Auf der Säulingsstation kämpft ein Frühchen wegen der Nikotinsucht der Mutter, und die Sozialarbeiter stehen vor der Klinik und paffen lässig an der Kippe.

     

    Im Sauerland wird eine Terrorzelle vor dem Blutbad gestoppt, und Ozdemir und Roth machen Werbung für den Islam.

     

    Wahnsinn? Oder eine Frage der Präferenzstruktur?

     

    Ansonsten: Bitte etwas mehr Sachkunde, Frau Hahn. Nur weil die geschätzte Redakteurin der taz mit dem Personenkreis der Legalwaffenbesitzer nicht viel anfangen kann, spricht das nicht gegen diese Gruppe. Die Kriminalstatistik bescheinigt zudem dieser Gruppe eine weit unterdurchschnittliche Kriminelle Energie.

  • Y
    Yadgar

    Elche im Norden von Arizona? Arizona ist ein subtropischer Wüstenstaat, die würden dort elendig verdursten... ich nehme mal an, dass es heißen sollte "im Norden von Alaska"!

  • AS
    autofreie Schnecke

    Solange auf Menschen geschossen wird scheint für einige ja alles in Ordnung zu sein.

     

    Aber was für ein Geschrei wärs wenn auf Autos geschossen würde !

  • I
    isomatte

    atan:

    Wenn der Vergleich USA-Kanada, den du anstellst, stimmt, dann musst du doch wohl zugeben, dass das Klischee dadurch bestätigt wird. Wenn die sozialen Unterschiede in USA sich weiterhin verschärfen, ist es auch gut vorstellbar, dass dort in einzelnen Bundesstaaten bald Zustände herrschen wie in Mexico oder Brasilien.

  • K
    katzensniper

    Ich kann einigen meiner Vorrednern nur zustimmen.

    Südafrika,Brasilien,Großbritannien alles Staaten mit fast völligem Verbot von Schusswaffen bei gleichzeitig gigantischer Kriminalitätsrate.

    Vielleicht sollte die Regierung in Mexiko nur das Waffengesetz verschärfen um den Drogenkrieg zu beenden.

    Einer der zynischsten Artikel in der TAZ war allerdings im letzten Jahr von Dagmar Ellerbrock in dem sie suggerierte mit einem schärferen Waffengesetz seien die Nazis zu verhindern gewesen.

    Schade eigentlich das schon beim Wort Waffe bei den Gutmenschen der Verstand aussetzt.

  • H
    Hendrik

    Und wo ist nun der Irrsinn?

  • A
    atan

    Wieso wird das Klischee "irre und bewaffnet" eigentlich nur auf US-Bürger bezogen? Zahlreiche andere Staaten kennen einen ähnlich verbreiteten Waffenbesitz. Brasilien oder Mexico, zwar strengere Waffengesetze und weniger waffen, aber wesentlich mehr Schusswaffentote bei deutlich kleinerer Bevölkerung. Kanada, ähnlich viele Waffen, aber wesentlich niedrigere Schusswaffengewalt.

    Die "irren Amis mit ihren Knarren" scheint mir inzwischen fast ein sozialromantischer Mythos eines Antiamerikanismus für Arme zu sein, der vor allem die haushohe "moralische Überlegenheit" des deutschen Biedermannes bestätigen muss.

  • M
    mir

    Das Gefüge "Staat" bzw. "Recht und Ordnung" beruht auf einer weit verbreiteten Wahnvorstellung: Die Bürger haben die staatlich verbreitete und gesetzlich verankerte Behauptung verinnerlicht, dass die Exekutive Autorität besitze. Sollte diese "Massenhypnose" jemals enden, hat keine Polizeitruppe der Welt eine Chance, unabhängig davon, ob Waffenbesitz legal ist oder nicht. Da aber jeder Bürger einen kleinen Polizisten im Kopf hat (der eine hört auf ihn, der andere nicht...), der ihm sagt "das ist falsch, das darfst Du nicht", funktioniert das System noch.

  • I
    isomatte

    Waffennarr:

     

    Ja, völlig Recht hast du. Arme unbewaffnete Juden! In einem Staat wie Arizona/USA würde das wohl eher so aussehen, dass die geschundene weiße Mehrheit sich gegen Mexikanische Einwanderer mit Waffengewalt zur Wehr setzt. Vertreter der Staatsgewalt, die dies verhindern wollen, werden ebenso niedergeschossen.

    So sieht das amerikanische Recht auf Selbstverteidigung aus. Ein Hoch auf die Lynchjustiz!

  • P
    Pausenclown

    kuddeldaddeldu schreib:

    "Ich bin zwar auch gegen den Privatbesitz von Schusswaffen, aber dennoch kann ich dieser Aussage nur zustimmen:

     

    "Niemand kann frei sein, wenn allein der Staat das Recht hat, sich zu bewaffnen.""

     

    Ja, leider muss ich dem auch zustimmen. Was ich aber nicht verstehe: Soweit ich weiß, hat nahezu jeder mündige schweizer Staatsbürger ein Gewehr zuhause im Schrank. Warum also fallen die Schweizer nicht reihenweise von Kugeln getroffen um?

     

    Ich denke, es ist nicht der Waffenbesitz, sondern die Mentalität des Besitzers, die in machen ethnischen Gruppen ein Problem darstellt.

  • M
    Micha

    Schade das sich in Deutschland nicht auch solch eine Waffenlobby bildet. Es wird langsam Zeit das sich die Bürger hier wehren, die Polizei ist ja mittlerweile hilflos wenn Autos abgefackelt werden, Bürgern an Bahnhöfen todgeprügelt werden und Einbrecher in fremdes Eigentum einbrechen.

     

    Es wird Zeit das sich hier Bürgerwehren nach Vorbild Tunesien bilden!

  • E
    E.A.

    @Vor der eigenen Tür kehren: In Berlin gibt es wiederum auch Leute, die schlagen mit Baseballschlägern Arabern und Türken die Birne zu matsch (oder mit Springerstiefeln). Fakt ist, dass durch Schusswaffen die Todesrate in den USA um viele astronomische Einheiten höher ist als hier. In beiden Angriffskriegen gegen den Irak sind weniger US-Soldaten gestorben als täglich in einer amerik. Großstadt durch Schusswaffen sterben.

  • W
    Waffennarr

    Was immer wieder von den Waffengegnern vergessen wird:

    Wie sieht denn die Bilanz eines Waffenverbots für die Bürger in Deutschland aus? Mir fallen spontan 6 Millionen ermordete , unbewaffnete Juden ein, die sich niemand getraut hätte zu ermorden, wenn diese so bewaffnet gewesen wären wie die Durchschnittsamerikaner.

  • VD
    Vor der eigenen Tür kehren

    Ich lebe in Neukölln. Bei uns werden Leute eben abgestochen. Fast immer von Arabern und Türken. Ich habe aber zu der Politik die das verursacht das Wort "Irrsinn" noch nie gehört.

  • P
    PhiSchmi

    Schwieriges Thema.

    @Peterchen, bedenke, dass Menschen im Affekt handeln können oder unter Alkohol- und Drogeneinfluss.

    Daher ist die Mordrate durch Schusswaffen (in USA 11.000 Morde durch Schusswaffen, Dtl. 300, Quelle Wikipedia) auch so unterschiedlich. Waffen töten zwar nicht von selbst, das mag stimmen, doch ist ihr einziger Zweck das Töten von Lebewesen.

    Wer kann das bitte gutheißen?

     

    Man muss kein Gutmensch sein, um das Recht auf den privaten Waffenbesitz zu missbilligen. Natürlich kann man nicht einfach so alle Waffen der Erde verschwinden lassen, aber Verbote von privatem Waffenbesitz, bestimmter Drogen etc. ist für mich Pflicht in einem gesunden Staat!

  • MH
    M. Haller

    "A Handgun is made for killing - it ain`t good for nothing else". Aus dem Song 38-special von Lynyrd Skynyrd. Berichte über die Waffendeppen in den USA sind reine eitverschwendung.Allein Chicaco hat 5-6 Morde PRO TAG. Die machen sich da einfach keinen Kopf drum. Für die ist das Alltag. Warum sollten wir uns in Deutschland Gedanken um die Amis machen- die machen sich doch auch keine um uns?

  • K
    kuddeldaddeldu

    Ich bin zwar auch gegen den Privatbesitz von Schusswaffen, aber dennoch kann ich dieser Aussage nur zustimmen:

     

    "Niemand kann frei sein, wenn allein der Staat das Recht hat, sich zu bewaffnen."

     

    In Europa läuft es doch derzeit komplett entgegengesetzt, obwohl hier private Waffen eher weniger das Problem darstellen, werden immer mehr Gegenstände zu Waffen oder gefährlichen Gegenständen erklärt und somit verboten. Selbst der defensive Eigenschutz durch Protektoren und ähnliches ist verboten, wenn man auf eine öffentliche Menschenansammlung geht. Wohingegen die Polisten mitlerweile aufmarschieren, wie Panzer auf zwei Beinen.

     

    Warum sollen die Bürger möglichst wehr- und sogar schutzlos gehalten werden?

  • I
    isomatte

    Peterchen:

     

    Ja, ein bißchen so in diese Richtung gingen auch meine Gedanken. Wenn auch mit sicherlich anderer Zielrichtung. Es ist schon erstaunlich, dass nicht mehr passiert in diesen Staaten, wo so viele Leute schwer bewaffnet sind. Allerdings bin ich auch überzeugt, dass es jeden Tag passieren kann. Wenn diese Leute eine Mehrheit auf ihrer Seite fühlen und die Gewissheit haben, nicht gesetzlich belangt zu werden. Dann werden sie ganz sicher ihre Überzeugungen auch mit Waffengewalt durchsetzen, ähnliche wie früher der Ku-Klux-Klan. Auf jeden Fall bin ich einfach nur immer wieder glücklich, nicht in diesem Teil der Welt leben zu müssen und wehre mich ganz vehement gegen Einflüsse, die auch bei uns dieses amerikanische Selbstverteidigungs-Denken propagieren.

  • P
    P.Haller

    Ich denke immer schon, dass ein Grossteil der Amis einen an der Waffel haben.

    Aber wenn man das hier liest (und ich habe auch schon persönlich ähnliche Erfahrungen in "gods own country" gemacht) dann beschleicht mich das Gefühl, dass die mitlerweile gar nichts mehr an der Waffel haben.

    Und wie viele fremde Völker müssen das auch noch ausbaden, weil diese Hirnis ihre "Kultur" unbedingt auch noch exportieren müssen.

    Ich sehe schwarz für unsere Spezies !!

  • P
    Peterchen

    Stimmt, der Irrsinn geht weiter.

    Trotz eines erneuten Vorfalls wo die Staatsgewalt versagte und Bürger einen Verbrecher selbst aufhalten mußten hauen die linken Gutmenschen immer noch vergnüglich auf die pösen, pösen Waffenträger ein ... mit welchen Argumenten? Eigentlich keinen, außer direkten Diffamierungen ("Irrsinn") und angedeuteten ("uh, alles Weiße hier, HILFE!").

     

    Merkwürdig übrigens dass Dorothea Hahn überhaupt lebte um diesen Artikel zu schreiben, dem üblichen Klischee zu Folge hätten doch all die weißen Männer mit Kurzhaarschnitten sie erschießen müssen ... war wohl ein klischeefreier Tag.