Nach Streit um Anti-Castor-Kampagne: Facebook entsperrt Seite
Das Online-Netzwerk Facebook hat die gesperrte Anti-Castor-Seite wieder freigegeben. Grund seien technische Probleme gewesen, eine Zensur habe es nicht gegeben.
BERLIN taz | Mehr als 40 Stunden konnte die Anti-Atom-Kampagne "Castor Schottern" nicht auf ihre gleichnamige Facebook-Seite zugreifen. Das sei Zensur, kritisierten Vertreter der Kampagne.
Facebook äußerte sich zunächst nicht zu den Vorwürfen. Am späten Dienstagabend reagierte das amerikanische Unternehmen dann mit einer Mail an "Castor Schottern": Grund der Sperrung sei ein Verstoß gegen die "Erklärung der Rechte und Pflichten". "Castor Schottern" sei ein "gefälschtes Konto", so heißt es in der Mail.
Auch auf Anfrage der taz weist das Unternehmen Zensurvorwürfe zurück. Die Sperrung habe ausschließlich technische Gründe gehabt und habe nichts mit den Inhalten zu tun, so ein Facebook-Sprecher, der nicht namentlich genannt werden will. Für Presseanfragen hat das amerikanische Onlinenetzwerk eine deutsche Agentur beauftragt, die im Namen Facebooks Auskünfte gibt.
Für Nutzer des sozialen Netzwerks ist es weit schwieriger an Informationen zu kommen. So löscht oder sperrt Facebook Seiten ohne Vorwarnung und liefert die Begründung nach, wie vor kurzem im Fall einer Anti-NPD-Seite geschehen.
"Castor Schottern" erfreut sich nach der Freischaltung großer Beliebtheit: Die Seite der Anti-Castor-Kampagne hat inzwischen mehr als 2.600 Anhänger.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Pelicot-Prozess und Rape Culture
Der Vergewaltiger sind wir
++ Nachrichten zum Umsturz in Syrien ++
Baerbock warnt „Assads Folterknechte“
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Trendvokabel 2024
Gelebte Demutkratie
100 Jahre Verkehrsampeln
Wider das gängelnde Rot
Bundestagswahlkampf der Berliner Grünen
Vorwürfe gegen Parlamentarier