Nach Rauswurf beim NDR: Herman klagt über Linke
Eva Herman fühlt sich falsch zitiert und von linken Feministinnen "in die rechte Ecke geschoben". Jetzt erwägt sie eine Klage gegen den NDR.
aafp/taz Die frühere Tagesschau-Sprecherin Eva Herman sieht sich nach ihrem Rauswurf beim NDR wegen ihres umstrittenen Nazi-Vergleichs als Opfer "böswilliger Unterstellungen". Die "linke und feministische Szene" habe sie unter Generalverdacht gestellt und "in die rechte Ecke geschoben", sagte Herman der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung. "Ich fühle mich nicht nur falsch interpretiert, sondern ich wurde eindeutig falsch zitiert."
Sie erwäge juristisch gegen ihren früheren Arbeitgeber NDR vorzugehen. "Die kompromisslose Entscheidung des NDR, sich von mir zu trennen, hat mir enorm geschadet", sagte Herman. Über ihren Nachfolger Yared Dibaba an der Seite von Talkkollegin Bettina Tietjen sagte sie: "Ich habe ihn noch nie gesehen." Momentan verbringe sie viel Zeit mit ihrer Familie sowie in "diversen Anwaltskanzleien", sagte sie. "Und ansonsten bin ich zu Hause, koche und backe Apfelkuchen, wie immer."
Herman war wegen ihrer Äußerungen über die Familienpolitik der Nazi-Zeit in die Kritik geraten. Bei der Vorstellung ihres neuen Buches hatte sie erklärt, im Dritten Reich sei "vieles sehr schlecht gewesen, zum Beispiel Adolf Hitler". Einiges sei aber auch gut gewesen, "zum Beispiel die Wertschätzung der Mutter". Der NDR beendete daraufhin seine Zusammenarbeit mit Herman.
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