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Nach Iran-Contra-Gate jetzt Crack-Contra-Gate?

■ Die CIA soll in den USA gedealt haben, um Geld für die Contras zu sammeln

Washington (AFP/wps/taz) – Das Thema ist skandalträchtig: Die CIA soll in den achtziger Jahren den Verkauf von Kokain und Crack in den Schwarzenghettos angekurbelt haben. Dieser Vorwurf, den eine kalifornische Zeitung Ende August erstmals erhoben hatte, hat landesweit für Unruhe gesorgt und zahlreiche Interessenvertretungen von schwarzen US-Bürgern auf den Plan gerufen.

Die Zeitung San José Mercury News schrieb, der Gewinn sei an die Contras im Kampf gegen die Sandinisten in Nicaragua gegangen. Fast zehn Jahre lang habe die CIA Tonnen von Kokain an Gangs in Los Angeles und San Francisco verkauft.

Maxine Waters, schwarze Abgeordnete aus Kalifornien und Mitglied im „Black Caucus“, einer Gruppe schwarzer Abgeordneter, führt eine Bewegung an, die Licht in die Affäre bringen will. „Ich habe gesehen, wie der Kokainhandel den Süden von Los Angeles zugrunde gerichtet hat. Als gewählte Abgeordnete kann ich mein Entsetzen nicht zurückhalten, wenn ich weiß, daß meine eigene Regierung beim Ursprung und der Entwicklung des Problems eine wichtige Rolle gespielt haben könnte“, schrieb Waters an CIA-Direktor John Deutch. Und der versprach in einer Antwort bereits Anfang des Monats eine Untersuchung, schrieb aber auch, daß CIA-interne Untersuchungen bereits ergeben hätten, daß die CIA niemals am Drogenhandel der Contra- Truppen beteiligt war. Das allerdings war jetzt auch gar nicht der Vorwurf. Denn daß einige der Flugzeuge, die die Contra mit Nachschub versorgten, gleichzeitig als Drogenflieger unterwegs waren und die Contra sich wenigstens teilweise auch durch Drogenschmuggel finanzierte, das war schon in den achtziger Jahren bekannt, als Präsident Ronald Reagan die Contras noch als „Freiheitskämpfer“ hochleben ließ, während First Lady Nancy Reagan die nationale Anti-Drogen-Kampagne anführte. Man mag Deutch glauben oder nicht, daß die am Aufbau der Contra so maßgeblich beteiligte CIA ausgerechnet davon nichts mitbekommen haben will.

Am Donnerstag versprach Deutch vor der Geheimdienstkommission des Senats eine „absolut unabhängige und vollständige“ Untersuchung über die Vorwürfe.

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