Nach Giftschlamm-Unglück in Brasilien: 4,6 Milliarden Euro Strafzahlung
Die Regierung und das Bergbauunternehmen Samarco haben sich auf eine Entschädigung geeinigt. Sie soll in den kommenden zehn Jahren geleistet werden.
„Trotz des Leidens, das in der Region immer noch herrscht, ist diese Einigung auf Wiedergutmachung ein großer Schritt. Mit dieser Vereinbarung schreiben wir Geschichte“, erklärte Präsidentin Dilma Rousseff bei der Unterzeichnung des Abkommen.
Zivilklagen und eventuelle Strafermittlungen sind durch die Vereinbarung nicht abgedeckt. Da die Unglücksursache noch nicht geklärt ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen mehrere Samarco-Funktionäre unter anderem wegen Totschlags. Es besteht der Verdacht, dass das Unternehmen vom Risiko eines Dammbruchs gewusst haben könnte. Betroffene in der Region klagen über zu geringe Entschädigungen und Verzögerungen bei den Aufräumarbeiten.
Anfang November waren die Staudämme von zwei Klärbecken eines Eisenerz-Bergwerks im Bundesstaat Minas Gerais in Südwesten Brasiliens gebrochen. Mehr als 60 Millionen Kubikmeter Schlamm flossen talabwärts. Ein Dorf wurde fast vollkommen von der Lawine begraben, 19 Menschen kamen ums Leben. Die gesamte Landschaft rundherum wurde zu einer Schlammwüste.
Bis heute ist der Fluss Rio Doce, über den der Schlamm in den 500 Kilometer entfernten Atlantik floss, von dem Klärschlamm rot gefärbt. Jegliches Leben darin ist abgestorben. Der Lebensunterhalt von Tausenden Fischern und Anrainern ist gefährdet. Die Bergbaufirma Samarco gehört je zur Hälfte der australischen Firma BHP Billiton und dem brasilianischen Minenkonzern Vale.
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