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Nach Anschlag auf dem BreitscheidplatzHarte Vorwürfe gegen Berlins Polizei

Der 24-Jährige, den die Beamten nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt irrtümlich zuerst festgenommen hatten, berichtet von einer Halsabschneider-Geste.

Die Polizei reagierte nach dem Anschlag vom Breitscheidplatz schnell – nahm aber erstmal den Falschen fest Foto: dpa

Hamburg afp | Der nach dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt irrtümlich festgenommene Flüchtling hat seine Misshandlungsvorwürfe gegen die Berliner Polizei bekräftigt. Er sei am Abend des 19. Dezembers aus für ihn unersichtlichen Gründen nahe der Siegessäule festgenommen, später vernommen und dabei misshandelt worden, gab der 24-jährige Navid B. im Gespräch mit der Zeit laut Vorabmeldung vom Mittwoch an.

Irgendwann am Abend habe ein wütender Polizist mit dem Finger auf ihn gezeigt, die Halsabschneider-Geste gemacht und das Wort „kill“ benutzt, sagte der aus Belutschistan stammende Kriegsflüchtling der Zeitung zufolge. Er habe dies als Todesdrohung aufgefasst.

Vier Beamte hätten ihn dann in eine Zelle gebracht. Er habe sich im Stehen erst mit dem Kopf an der Wand abstützen müssen, und zwei Polizisten seien auf seine nackten Füße getreten.

Einer der Polizisten habe dann seinen Kopf bis hinunter zu den Knien gedrückt. B. gab dem Bericht zufolge an, er habe etwa eine halbe Stunde in dieser Position verharren müssen. Er habe geweint und kaum atmen können. Seine Füße seien gefühllos geworden.

Polizei sieht „keine Grundlage“ für die Vorwürfe

Die Polizei wies die Darstellung des 24-Jährigen erneut zurück. Der Vorwurf, der Pakistaner sei „geschlagen und misshandelt“ worden, sei „falsch“ und entbehre „jeder Grundlage“, zitierte die Zeitung die Berliner Polizei.

B. hatte bereits im Dezember im britischen Guardian Misshandlungsvorwürfe gegen die Hauptstadt-Polizei erhoben. Die Ermittler befragten daraufhin nach eigenen Angaben den 24-Jährigen erneut. Dabei habe B. „eindeutig“ erklärt, dass er im Zusammenhang mit seiner Festnahme und im anschließenden Gewahrsam „nicht geschlagen, verletzt oder misshandelt“ worden sei, erklärte ein Polizeisprecher Ende Dezember.

Nach der Festnahme von B. unmittelbar nach dem Weihnachtsmarktanschlag am 19. Dezember hatten polizeiliche Nachforschungen ergeben, dass der 24-Jährige nichts mit dem Anschlag mit zwölf Toten und etwa 50 Verletzten zu tun hatte. Der Tunesier Anis Amri hatte den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche verübt. Nach mehrtägiger Flucht wurde Amri bei einer Polizeikontrolle nahe Mailand erschossen.

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10 Kommentare

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  • Meiner Meinung nach lügt der Kerl.

    Er will sich als Opfer hochstilisierten damit er hier bleiben darf.

    Wirtschaftsflüchtlinge haben ja - Gott sei Dank - keinen Rechtsanspruch auf Asyl.

    • @Thomas_Ba_Wü:

      Du verstehst etwas grundsätzlich falsch: Das ist keine Meinungsfrage.

      Ich vermute Du beziehst deine politische Ansichten mit ein und kommst daher zu voreiligen Schlüssen.

      "Ich könnte mir vorstellen, dass...", wäre eine sinnvollere Ausdrucksweise. Was in solchen politisch belasteten Vorfällen zählt sind Fakten und wenn es keine gibt, dann gibts auch keine sinnvolle Meinung zu dem Thema.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...soweit ich das sehe, stammt der Artikel von der 'afp', einer sog. Nachrichtenagentur, ähnlich wie die 'dpa'. Also, was soll die Aufregung?!

    Gewalt und Rassismus bei der Polizei? Nööö! So etwas gibt es nicht, hier in Deutschland ; )

  • hat er sich auch dazu geäußert, wieso er unter mehreren Personlien registriert war?

     

    Vielleicht erklärt das auch die verschiedenen Aussagen, nach denen es mal Misshandlungen gab und dann doch wieder nicht.

  • Ein sehr spekulativer Artikel - vielleicht hätte sich mal ein Journalist die Mühe machen sollen, mit Navid B. oder den Polizisten zu sprechen. Eigentlich wäre das ordentlicher Journalismus - aber es ist natürlich einfacher Sekundärquellen zu zitieren und Hörensagen weitergzugeben.

    • @Frank Stippel:

      Ja, genau. Es ist ordentlicher Journalismus, dass jede kleine Zeitung sich die gleichen Informationen selbst beim Betroffenen und der Polizei holen muss. Es kann nicht reichen, dass eine große Zeitung ordentlichen Journalismus macht und die anderen dann davon ausgehend diese extrem wichtige Nachricht der unrechtsstaatlichen Polizeiarbeit weiter verbreiten.

      • @LeSti:

        Die "extrem wichtige" Nachricht wurde nicht verifiziert - allein das guten Journalismus aus. Woher stammt denn ihre Kenntnis über "unrechtstaatliche Polizeiarbeit"?

  • "Der Tunesier Anis Amri hatte den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche verübt. "

     

    Bitte keinen Generalverdaht und die Unschuldsvermutung beachten. Mangels Verurteilung ist Amri nur ein m u t m a ß li c h e r TäterI*in. Außerdem muss die tunesische Herkunft hier nicht besonders erwähnt werden.

    • @A. Müllermilch:

      Über die Motive von Herrn Amri, sollte er der Täter sein, ist nichts bekannt. Das sind alles nur Annahmen aufgrund seiner Biographie.

    • @A. Müllermilch:

      schließe mich bezüglich des generalverdachts an - das kann man doch redaktionell ganz leicht ändern - online - nicht?

       

      und ebenso frank stippel. guter journalismus geht auf die straße und holt sich die informationen. alles andere ist tatsächlich spekulation.

       

      wenn das zeitlich nicht mehr hinhaut, bitte zeit nehmen, weniger schreiben, dafür qualität liefern.