Nach Angriff auf Team der ZDF-„heute-show“: Polizei nimmt sechs Personen fest
20 Vermummte hatten am Freitag in Berlin ein Drehteam um den Comedian Abdelkarim attackiert. Die Polizei meldet nun einen Ermittlungserfolg.
Nach Angaben des ZDF geschah der Angriff während der Dreharbeiten für die Satiresendung „heute-show“. Dabei seien fünf Teammitglieder attackiert und verletzt worden, teilte der Sender in Mainz mit.
Nach den Worten der Berliner Polizeipräsidentin war das Team gegen 16.25 Uhr in einer Drehpause in der Rochstraße im Stadtteil Mitte unvermittelt attackiert worden. Bis zu 20 vermummte Personen hätten die ZDF-Mitarbeiter angegriffen. Slowik sprach von einem „wirklich feigen Angriff“. Die ZDF-Mitarbeiter seien massiv geschlagen worden, mehrere Verletzte hätten im Krankenhaus behandelt werden müssen, eine Person sei stationär aufgenommen worden.
Reporter Abdelkarim blieb unverletzt, wie die „heute-show“ im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler verurteilte den Angriff. Die Pressefreiheit sei ein hohes Gut. „Unsere Sorge gilt nun jedoch zuallererst den Teammitgliedern und ihrer Gesundheit“, fügte er hinzu.
Empfohlener externer Inhalt
Erste Reaktionen in den sozialen Medien verurteilen den Angriff auf das Drehteam. „Wir stehen an Eurer Seite! Lasst Euch Euren Humor und Eure Leidenschaft nicht nehmen von feigen Gewalttätern“, ließ Außenminister Heiko Maas (SPD) auf Twitter wissen. Gleichzeitig relativierten User den Angriff auf das ZDF-Team. Dieses sei selbst Schuld an der Attacke, weil es permanent Lügen verbreite, kommentierten einige den Vorfall auf Facebook und Twitter.
Die am Freitagabend ausgestrahlte „heute-show“ war bereits vor der Tat aufgezeichnet worden und ging deshalb auf den Vorfall nicht ein. Das angegriffene Team habe für die Ausgabe am 8. Mai gedreht, so die Redaktion der Sendung.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Weltpolitik in Zeiten von Donald Trump
Schlechte Deals zu machen will gelernt sein
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Emotionen und politische Realität
Raus aus dem postfaktischen Regieren!
Einführung einer Milliardärssteuer
Lobbyarbeit gegen Steuergerechtigkeit
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?