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NPD streitet vor EuropawahlBöse E-Mails und Lästereien

Seit die NPD auf einen Einzug ins Europaparlament hofft, tobt der Streit um die Plätze: Vizechef Richter ist sauer auf seinen Vorsitzenden.

Jetzt auch parteiintern in der Kritik: NPD-Chef Holger Apfel. Bild: dpa

HAMBURG taz | Es gibt Krach bei der NPD – um Macht und Moneten. Knapp zwei Monate vor der Nominierung des Spitzenkandidaten zur Europawahl 2014 tobt ein Streit um die Platzierungen.

In einer E-Mail greift der NPD-Bundesvize Karl Richter den NPD-Bundesvorsitzenden Holger Apfel massiv an: „Schon ein Parteiführer mit Sprachfehler ist an sich ein Unding“, schreibt er und lästert weiter über den „bedauernswerten Betroffenen“ mit „pummeligen Fingern“, dass der von „Konkurrenzneid“ zerfressen sei und „innerparteilich viel Energie auf die Demontage verdienter und vorzeigbarer Funktionsträger verwenden“ würde. „Ein solcher Parteiführer führt nicht, motiviert nicht und integriert nicht, sondern er spaltet“, führt Richter in der dreiseitigen Mail an die Kameraden aus.

Zwar hatte Apfel Richter einst selbst protegiert, doch während Apfel als Bundeschef einen vermeintlichen Kurs „seriöser Radikalität“ fährt, fiel sein Vize als Stadtvertreter für die „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ (BIA) in München durch Hitlergruß sowie fremdenfeindliche Vorstöße auf. Die Distanz zwischen dem gelernten Verlagskaufmann aus Niedersachsen und dem 1962 geborenen Publizisten wuchs.

Die Vorstandsitzung am letzten Septemberwochenende brachte dann den Bruch. Kaum war Richter aus Termingründen vorzeitig abgereist, sollen unter „Top ’Europawahl‘“ der NPD-Bundesvize und Schweriner Landtagsfraktionschef, Udo Pastörs, und Generalsekretär Peter Marx ein „irrationales Kesseltreiben“ gegen den abwesenden Landesvorsitzenden in Bayern betrieben haben.

Vor allem das niedrige Landtagswahlergebnis der Partei in Bayern mit nur 0,6 Prozent schrieben sie allein ihm zu. Richter ist sich in seinem Schreiben sicher: „Ich soll umfassend beschädigt werden, damit ich zum Wahlparteitag im Januar als Europa-Kandidat möglichst ’beschädigt‘ bin.“ Richter hatte schon seit Längerem angekündigt, sich um einen Spitzenplatz bewerben zu wollen.

Glaubt man den Gerüchten, so überlegt Pastörs, mit Marx im Gefolge, selbst eine Kandidatur anzustreben. Mit einem Wegfall der Fünfprozenthürde erhofft auch die NPD am 25. Mai 2014 ins Europaparlament einziehen zu können. Richter krakeelt intern: „Dank Figuren wie Holger Apfel zerlegen wir uns erfolgreich selbst.“ Der Konter eines Parteisprechers der Sachsen-NPD ließ nicht auf sich warten: So sei Richters Ausbruch lediglich ein „irrationaler Ausfluss von Konkurrenzdenken“.

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4 Kommentare

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  • Nur weiter so NPD, dann hat sich das Problem bald selbst erledigt...

     

    Und das schlechte Wahlergebniss in Bayern kann man dem armen Mann nicht zur Last legen. Das kommt, weil der aufrechte Deutsche in Bayern die CSU wählt

    • @BINI_BAYERN:

      Auch in anderen Bundesländern, jedenfalls den alten, holt die NPD kaum mal mehr als 1 bis 1,5 Prozent. Es ist einfach eine mickrige kleine Splitterpartei und wer in die minderwertige Wahlwerbung hineinsieht, weiß auch warum.

  • B
    Blackburn

    Das erste was mir dazu einfällt:

    Die sind doch sowieso schon alle etwas "beschädigt" :-)

     

    Das zweite:

    Ist bei denen ja fast so lustig, wie bei der Piratenpartei ;-)

     

    Das dritte:

    Seien wir mal ehrlich: Mindestens einer von denen, arbeitet bestimmt für einen Geheimdienst und soll Unfrieden säen.

  • Passt doch, Volkspartei ohne Volk, Kameraden ohne Kameradschaft.