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NPD in Mecklenburg-Vorpommern"Sehen sie, man spricht uns an"

Selbstsicher erwartet die NPD den Wiedereinzug in den Landtag. Ihre Kandidaten sind in Plauderlaune und einer trägt ein T-Shirt mit der Unterschrift vom Führer.

NPD-Direktkandidat Stephan Jandzinsky mit Hitler-Signatur auf der Brust. Bild: otto belina

Boizenburg taz | Der Wiedereinzug der NPD in das Schweriner Schloss scheint möglich. Nach neuesten Umfragen könnte die Partei bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern über die Fünf-Prozent-Hürde kommen. Ihr Spitzenkandidat und Fraktionschef Udo Pastörs erwartet gar ein besseres Wahlergebnis als 2006: "Ich persönlich bleibe bei meiner Prognose von acht Prozent".

Auch die Politikwissenschaftlerin Gudrun Heinrich will nicht ausschließen, dass die NPD im Parlament des nordöstlichen Bundeslandes verbleibt. Die Partei hat sich eine Stammwählerpotential erarbeitet, sagt die Extremismus-Expertin der Universität Rostock und betont: "Diese Wähler - meist junge Männer mit mittlerer Bildung und häufig aus ländlichen Regionen - entscheiden sich aus Überzeugung für die Rechtsextremisten".

Ganz gelassen wirkt Udo Pastörs denn auch gut eine Woche vor dem Wahltag am 4. September. In Boizenburg, auf dem Wochenmarkt am Rathaus, sucht er mit seiner Frau, die für die Partei zur Landtags- und Kommunalwahl antritt, das Gespräch mit potenziellen Wählern. Die beiden müssen sich nicht aufdrängen. Mit NPD-Flyern geht Marianne Pastörs über den Markt, grüßt und wird gegrüßt. Ihr Mann bestaunt derweil ein Kind im Kinderwagen, das eine junge Familie ihm vorzeigt. Lobende Worte fallen. "Deutsche Kinder braucht das Land" ist einer der NPD-Wahlslogans. Im Plauderton beklagt Udo Pastörs, unter Zustimmung der Umstehenden, mit Kaffee in der Hand, den möglichen Rauswurf von 150 "deutschen Arbeitern" in einer Torgelower Eisengießerei, um "polnische Kolonnen" einzustellen.

"Sehen sie, man hört uns zu, spricht uns an", sagt Stefan Köster. Der NPD-Landesvorsitzende und –Landtagsabgeordnete hatte zuvor gefragt, ob er sich mit an den Tisch des Bäckereiwagens stellen dürfe. "Stört sie nicht?" fragt auch gleich Michael Grewe, NPD-Fraktionsgeschäftsführer und –Landtagskandidat. Die Wahlmannschaft ist in bester Laune. Der Zuspruch auf dem Markt scheint Köster und Grewe zu ermutigen, von sich aus das Gespräch zu suchen.

"Von Paris Hilton"

Im westlichen Mecklenburg-Vorpommern, in der Region zwischen Grevesmühlen und Lübtheen, ist die NPD, ähnlich wie in der Region Anklam und Uecker-Randow, fest verankert. Dort holten sie entscheidende Wählerstimmen für den Landtag und Kommunalvertretungen. Pastörs und Köster unterhalten Bürgerbüros in Lübtheen und Grevesmühlen. "Wir kümmern uns" steht in Lübtheen am am Eingang des Büros, das nicht nur NPD-Kader besuchen. In Grevesmühlen, im dem mehrere "nationale" Projekte ansässig sind, prangte "Todesstrafe für Kinderschänder" am Giebel. Das "Thing-Haus" nutzt die Partei als Schlafmöglichkeit für Wahlhelfer und Lager für Wahlmaterialien. Der NPD-Direktkandidat Stephan Jandzinsky läuft auf dem Gelände mit einen besonderem T-Shirt rum – ganz in Braun und als Aufdruck: die Unterschrift von Adolf Hitler. Auf den Schriftzug angesprochen sagt er nur: "von Paris Hilton" und geht weg.

An die 20 Veranstaltungen wie Kinderfeste oder Konzerte fanden bisher in dem Gebäude statt, das der Neonazi Sven Krüger, gerade wegen Waffenbesitz und Hehlerei verurteilt, der Partei zur Nutzung überlässt. Um der NPD nicht zu schaden, hatte Krüger vor seinem Gerichtsverfahren sein NPD-Kommunalmandat abgegeben.

"Wir sind ja Freiluftfreunde"

An den Infoständen würden ihnen Verurteilungen und Verfahren aber nicht vorgehalten, versichert Michael Grewe, der ebenfalls schon vor Gericht stand - wegen mehrerer Angriffe auf Gegendemonstranten. "Der Wahlkampf macht Spaß. Wir sind ja Freiluftfreunde und froh, aus der Schwatzbude rauszukommen", erklärt Stefan Köster. Grewes Frau legt den Markteinkauf auf den Stelltisch. "Was Frauen so alles kaufen", sagt Grewe in die Tüte schauend. Kurz darauf räumt er ein, nicht erwartet zu haben einmal "Fraktionsgeschäftsführer" zu werden. "Meine Schulbildung, nicht einfache Kindheit, na ja" sagt er.

Im alltäglichen Leben – zwischen Beruf und Ehrenamt - seien die "Vorurteile" langsam abgebaut worden, behauptet derweil Köster und unterbricht das Gespräch erneut, weil eine Frau ihn grüßt: " Geht's gut?". "Ja, danke, grüß schön!". Nicht überall im Westen des Landes würden die NPD-Wahlkämpfer so einen Zuspruch erfahren, sagt Karl-Georg Ohse, Leiter des Regionalzentrums für demokratische Kultur Westmecklenburg. "Die Situation ist in dieser Region speziell", betont er.

In der Öffentlichkeit sind während der gesamten Legislaturperiode kaum Interna über Parteiquerelen oder Personaldebatten bekannt geworden. "Wir haben da unsere Kommunikation sehr genau abgestimmt", sagt Stefan Köster. So was wie in Sachsen-Anhalt, könne nicht passieren, behauptet Michael Grewe. Dort wurden kurz vor der Wahl verfängliche Mails und Forenbeiträge des Spitzenkandidaten Matthias Heyder über Bombenattentate an Bahnhöfen und die Schändung von Frauen der Links-Partei öffentlich. "Wie dumm kann man nur sein. Selbst ein besoffener Skinhead hätte das nicht mal im Scherz gebracht", sagt er kopfschüttelnd.

In sechsstelliger Zahl will die NPD ihre Plakate "sei kein Frosch – wähl deutsch" oder "Gegen Blitzerabzocke" in Mecklenburg-Vorpommern aufhängen. "Wir können vieles selber stemmen", sagt Köster. Die engen Verbindungen zu den Kameradschaften helfen der Partei. Udo Pastörs betont, dass "der gemeinsame Wille" die Zusammenarbeit bestimme. Sollte der Wiedereinzug in den Landtag gelingen, wäre auch Kameradschaftskader David Petereit mit Sicherheit unter den NPD-Abgeordneten.

"Meine Stimme bekommt Voigt nicht"

Rund 200.000 Euro umfasse der Wahlkampfetat. In 2006 betrug dieser noch 330.000 Euro. Etwa wegen Verstimmungen mit dem NPD-Bundesvorstand um Udo Voigt oder wegen Geldproblemen? "Nein", erwidert Stefan Köster. Peter Marx, einem Mitarbeiter der Fraktion und früherer NPD-Bundesvize, rutscht es dann aber doch raus: "Gehen sie davon aus, dass Udo Voigt nicht alleine für den Bundesvorsitz kandidiert. Meine Stimme bekommt er nicht".

Vor den letzten Parteitagen war der Landesverband nicht immer auf Bundeslinie. Den Bundesvorsitz versuchte Pastörs Voigt streitig zu machen. Seit Jahren bemühen sich Pastörs und Co. ein bürgernahes Image zu entwickeln - ohne ihre radikalen Positionen zu abzuschwächen. "Deutscher Weg, Sächsischer Weg, ach wir verbinden diese Konzepte", sagt Stefan Köster.

Das Positionspapier des Bundesvorstandes in Berlin, in dem vor einem moderaten Kurs gewarnt wird und der Strategietext der Landtagsfraktion in Sachsen, in dem indes von einem radikalen Weg abgeraten wird, hätte sich für sie "im Alltag, in der Praxis" längst "erledigt". Das ihr Wahlprogramm mit seinen 25-Punkten an das 25-Punkte-Programm der NSDAP erinnert, sei ihnen schon bewusst gewesen. "Aber 23 oder 26 Punkte, da hätte der Wähler doch gedacht, das wäre alles willkürlich", erklärt Köster lächelnd.

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23 Kommentare

 / 
  • A
    Andre

    Nationalist ist kein Nazi.

  • PK
    Prof. Knut Görech

    Zahlen lügen nicht!

     

    http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/0,1518,521201,00.html

     

    Pisa-Ergebnisse

     

    Deutschland alle Schüler: 516 Punkte, Platz 13

    Deutschland, autochthon: 532 Punkte, Platz 4

    Deutschland, migrantisch: 439 Punkte, Platz 40!

     

    Migration als “Bereicherung”?

  • A
    Anti-Anti

    @antifaschist

     

    Zitat:

    "Die NPD ist eine von Grund auf rassistische, antisemitische, nationalistische, antidemokratische, neonazistische Partei. Sie ist keine Partei wie die demokratischen Parteien"

     

    Erklären Sie mir das doch bitte ?

    Sie haben noch antivegetarische,antikommunistische und antirotlicht Partei vergessen.

    Sowie eine eindeutig Grundgesetzliche Braune Schokoladen-Partei.(wie Süß)

    Gewöhnen Sie sich an die Demokratie.

    Dazu gehören die Beteiligung aller politischen Positionen.

    Jeder hat das Recht seinen politischen Standpunkt darzulegen und auszuleben.

     

    @Bruno

     

    ihre volksverhetzenden und verunglimpfenden Äußerungen über eine Bevölkerungsgruppe in der BRD sind ein Ausdruck von Dummheit.

    Ihr Kommentar ist auch Ausdruck der PISA Studie.

  • HR
    Horch Rainar

    Ich bin auch für Frauen in der NPD.

     

    Also Liebe Heimat-Genossen.

     

    Frauen an die Macht.

     

    Macht Kaffee.

    Macht Brötchen.

    Macht sauber.

  • P
    Petra

    Endlich mal eine Zeitung, die sachlich und neutral über die NPD schreibt. Warum ist es nicht möglich, im eigenen Land Interessen für die eigenen Leute und für eine friedliche Zukunft seiner Kinder vertreten zu können. Von den meisten Parteien wird nur noch von Europa gesprochen. Wir leben aber in Deutschland und nicht in Griechenland, Frankreich etc. Warum können wir nicht auch außerhalb der Fußballweltmeisterschaften national denken. Ich habe lange Zeit beruflich im Ausland verbracht. Dort konnte ich nur bleiben, wenn ich mich selbst ernähren und versichern kann. Bei einer Straftat wäre man sofort des Landes verwiesen worden. Nur Deutschland meint (auf Grund seiner Vergangenheit), Alles und Jeden - egal ob er sich hier anpassen will, egal ob er arbeiten will, egal ob er hier straffällig wird - aufnehmen zu müssen.

    Wir sind doch kein Schlaraffenland für Alle und Jeden - nur nicht mehr für uns!

  • FG
    Florian Geyer

    Adolf hat T-Shirts signiert?

    Ist ja eine richtige Pop-Ikone geworden, der Herr Gefreite!

  • BP
    BRUNO (NICHT PROBLEM BÄR)

    Wo ist das?!? Ach so, in Mecklenburg Vorpommern!!!

     

    Deswegen muss sich doch niemand graue Haare wachsen lassen. Wir bauen einfach eine neue Mauer, diesmal allerdings nur um Mecklenburg Vorpommern, herum.

     

    Wie bitte!?!!

     

    Ja,ja, natürlich das volle Programm mit Todesstreifen und so und da werden polnische Söldner mit polnische Schäferhunde um diese schicke Mauer, ihre, ordentlich bezahlte, Streife laufen.

     

    Vorher wird diese Mäuerchen aber noch, ebenso ordentlich, mit tollen Anti-Fa Graffiti, kunstvoll besprüht!

     

    Damit jeder Zuwanderer sofort weiß, was für fiese, BRAUNE ZECKEN, dahinter leben!!!

     

    Und ne Rolle Nanostacheldraht gibt es noch obendrein kostenlos mit dazu, damit ein möglicher ausbüchs Versuch, solcher üblen braunen Zicken, ä, ähh.....,

     

    ah jetzt ja!

     

    ZECKEN, meinte ich natürlich, auch ganz sicher und wirkungsvoll verhindert werden kann!

     

    So wird's gemacht oder anders, aber sofort!!!

  • BS
    Berti Stein

    Erstaunlich neutral Ihr Bericht, da muß ich die TAZ an dieser Stelle loben.

    Zum Thema ist zu sagen, daß die NPD in Sachsen und Mecklenburg/Vorpommern nicht ins Klischee passt. Das schlimmste, daß den demokratischen Parteien in diesen Regionen passieren kann, ist, daß sich die Bürger die aufgezeichneten Plenardebatten bei Youtube ansehen. Nicht selten haben Leute wie Pastörs die anderen Parteien alt aussehen lassen. Auf der anderen Seite schießen sich die Rechten oft genug selber ins Bein. Mal sehen, es bleibt spannend und wenn die NPD es tatsächlich wieder in den Landtag schafft, wird es auch nicht langweilig.

  • A
    Antifaschist

    @ Problemmanager:

     

    Rechte Gesinnung sehen Sie nicht als Problem?

     

    Das sagen Sie mal bitte den Leuten, die von Rechten bedroht, eingeschüchtert, angegriffen, zusammengetreten, verletzt, ermordert wurden und werden - jeden Tag!

     

    (Siehe zum Beispiel: http://npd-blog.info/2011/08/22/rechte-schlager-verletzen-taglich-mindestens-zwei-personen/)

     

    "Solange die Parteien nicht verboten sind, haben diese Parteien das Recht und den Anspruch, wie jede andere Partei behandelt zu werden. Alles andere ist diktatorisch und Bevormundung."

     

    Die NSDAP war auch nicht verboten. War sie deswegen eine normale Partei wie die demokratischen Parteien?

     

    Die NPD ist eine von Grund auf rassistische, antisemitische, nationalistische, antidemokratische, neonazistische Partei. Sie ist keine Partei wie die demokratischen Parteien - und sie hat ganz bestimmt nicht das Recht und den Anspruch, wie diese behandelt zu werden! Diese Partei gehört so weit wie möglich isoliert, geschnitten, ausgegrenzt - wo es nur geht.

     

    Sie können natürlich wählen, was Sie wollen. In einer Demokratie hat tatsächlich niemand das Recht, Ihnen da Vorschriften zu machen.

     

    Jedoch muss es sich jede und jeder, die und der die NPD unterstützt, auch gefallen lassen, als Rassist, Antisemit, Nationalist, Antidemokrat, Nazi bezeichnet zu werden.

     

    Die NPD ist keine Lösung für die Probleme, die Sie beschreiben - die NPD ist vielmehr ein zusätzliches Problem, weil sie auf die wichtigen politischen Fragen der Gegenwart und Zukunft nichts weiter zu bieten hat als die Antworten von vorgestern und vorvorgestern.

  • UM
    Ulrich Meyer

    Wenn ich mir Merkel und ihre EURO-Politik anschaue, habe ich ein wenig Zweifel, wer hier die Demokraten sind und wer nicht...

  • S
    Sabine

    "sagt die Extremismus-Expertin der Universität Rostock" -

     

    liebe taz, bitte fangt doch nicht auch an, undifferenzierend von "extremismus" zu schreiben. danke!

  • CS
    Christopher Simpson

    Eine NPD Führer trägt Adolf Hitler's Unterschrift auf seinem T-Shirt. Er will damit provozieren. Man sollte davon also rühig provoziert werden. Wegen dieser gezielte und freche Verherrlichung des Verbrechers Adolf Hitler würde ich dieser NPD Politiker jegliche finanzielle Unterstützung vom Land MEcklenburg Vorpommern die er im Rahmen seine bestehenden parliamentarischen Mandat kriegt streichen.

  • HL
    Hauke Laging

    Ein Hitler-Autogramm in der Öffentlichkeit? Hmm, was haben wir denn da:

     

    http://dejure.org/gesetze/StGB/130.html

     

    "(4) Mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer öffentlich oder in einer Versammlung den öffentlichen Frieden in einer die Würde der Opfer verletzenden Weise dadurch stört, dass er die nationalsozialistische Gewalt- und Willkürherrschaft billigt, verherrlicht oder rechtfertigt."

  • HF
    Heinz-Peter Fohrmann

    So, wie Ihr über die schreibt, könnte man die ja fast wählen.

     

    Macht Ihr das extra?!

  • K
    Ökomarxist

    Wenn der NPD der Einzug in den Landtag wieder gelingt, kommen auch ein paar Kameradschafter mit in den Landtag. Sie sind zwar keine Mitglieder in der NPD aber dafür radikaler als ihre Freunde aus der Partei. Der Einzug muss verhindert werden, damit diese rechtsradikale Partei, endlich aus einen der beiden Landtage fliegt, in den Sie noch Sitze hat. Dass gelingt aber nur, mit einer hohen Wahlbeteiligung.

  • I
    Ilmtalkelly

    Mit dem fortschreitenden Verlust der Glaubwürdigkeit der etablierten " Volks" -Parteien wird die NPD proportional zulegen. Mit dem Hohn über die fehlende Tiefenschärfe geführter öffentlicher Auftritte der NPD treibt man einfach denkende, sich ebenfalls permanent verhöhnt und mißverstanden fühlende Wähler in die Arme dieser gefährlichen Demagogen. Sie sprechen einfach deren Sprache. Es wird nicht zuletzt auch die freie Presse mit allzu intellektueller Verstiegenheit und Spot ihre Botschaft verfehlen. Vielmehr muss es gelingen, die Hintergründe des Erfolgs der NPD in der Unzufriedenheit über den sozialen und wirtsch. Niedergang ganzer Regionen zu suchen und darzustellen. Je mehr man die Einfachheit unterschätzt, desto stärker werden ihre Nutznießer.

    Die potenziellen Wähler sind markant von Herrn Grewe mit seiner Selbstreflexion: " nicht einfache Kindheit, mein Schulbildung... ", umschrieben worden. Er zeigt sich damit diesem Personenkreis zugehörig und ist an Authentizität in der Aussage bei ihnen kaum zu überbieten.

    Die Politiker der großen Parteien wirken dagegen abgehoben und wenig authentisch. Sie sind die Verursacher der Radikalisierung der Politik, teilweise sogar in den eigenen Parteien.

    Mich wundert, mit welcher Selbstsicherheit NPD- Politiker ihr Mangel an Bildung und ihre Engstirnigkeit zu Markte tragen, doch dass ist ihre Effizienz und mir ist das Schmunzeln darüber schon lang vergangen.

    Der Artikel ist eine gute Momentaufnahme. Etwas mehr Hintergründiges hätte dem auch Position gegeben. Der spricht noch lange nicht für sich.

  • HN
    Holger Neumann

    Die Argumentation der TAZ und der Jungen Welt zur NPD in ostdeutschen Landtagen langweilt und führt vor allem in die Irre. Warum wählen Leute NPD? Eventuell, weil sie von den anderen etablierten Parteien nicht repräsentiert werden.

     

    Hier in Sachsen sieht es so aus, dass Linke, SPD, CDU und auch FDP beispielsweise vor der extrem wachsenden Kriminalität im Grenzgebiet zu Tschechien und Polen den Kopf in den Sand stecken. Wenn Privatleuten aber 3 x ins Haus eingebrochen wurde und 2 x pro Jahr das Auto geklaut wird hat das zur Konsequenz, dass man das Risiko nicht mehr versichern kann. Der "Staat" lässt die Leute im Regen stehen und wundert sich dann wenn Leute die Extreme wählen. Nix Multikulti und Schöne-heile-Welt-Geschwafel. Allen TAZ-Lesern und -Unterstützern empfehle ich eine Ferienhaus beispielsweise im Tharandter Wald südöstlch von Dresden. Nah dem 2. Einbruch sollte dann zumindest die TAZ abbestellt werden.

  • M
    Maruwha

    Was soll die alberne Kleinschreibung der Anredeform "sie" in diesem Artikel? Hat die taz jetzt schon Angst vor ihrer eigenen Berichterstattung? Als ob die Aussagen von NPD-"Politikern" allein nicht lächerlich genug wären... da meint die Redaktion noch einen draufsetzen zu müssen. Autsch. Nicht gut.

  • P
    Problemmanager

    Wer sich nicht orientieren kann, wählt oft den falschen Weg.

     

    Erst sollte man sich fragen: Wie rechtsradikal sind unsere regierenden Parteien. Trotz GG und anderen gesetzlichen Verboten führt Deutschland Krieg. Das ist keine Verteidigung (wir verteidigen Deutschland am Hindukusch), das ist Krieg! Was passiert in Lybien? Angeblicher Diktator (Gaddafi) wird mit Unterstützung Deutschlands (durch noch schlimmere Chaoten) ersetzt. Dass man da nur noch von strategischen und wirtschaftlichen Interessen spricht ist zwar logisch, darf aber nicht so der dummen Bevölkerung verkauft werden. Wer es trotzdem tut, fliegt – egal ob Bundespräsident oder Verteidigungsminister. Des Volkes Meinung ist das schon lange und zwar eindeutig mehrheitlich. Nicht nur an Stammtischen.

     

    Nächster Punkt unserer „regierungsanerkannten Parteien“: Reformen, Verordnungen etc. Fast alle lassen erkennen, dass die „Schere zwischen arm und reich“ auseinander gezogen wird. Egal wie das Volk darüber denkt.

     

    Das hat Methode, die ganz klar erkennen lässt, wohin wir steuern! Herrenrasse Deutschland mit EU, NATO, westliche Industrieländer etc. Ist das nicht auch rechtsradikal?, ich nenne es WIRTSCHAFTSRADIKAL.

     

    Die Regierungsparteien sind selbst schuld, wenn nun Parteien wie NPD davon profitieren!

    Ist es eine Gefahr, wenn rechte Parteien in Land- und Bundestag einziehen?

     

    Ich sehe da keine Gefahr. Gefährlich ist ja nicht die „rechte Gesinnung“, es ist auch keine Gefahr wenn man das Wort Heimat in den Mund nimmt. Nur in Deutschland wird man als Nazi beschimpft, wenn man dieses Wort in den Mund nimmt, Länder wie England, USA, Russland etc. sind da freier. Was ist gegen Vereine und Zusammenkünfte einzuwenden, solange diese nicht radikal sind? Auch Kirchen mit Kolpingfamilie, Don Bosco – Vereinigungen etc. kümmern sich um Jugendliche. Welche Regierungspartei hat hier Projekte auf Lager? Ich kenne keine.

     

    Die Gefahr besteht nur dann, wenn Radikale mit Menschenwürde verletzenden Vereinigungen ihr Unwesen treiben. Ob nun Links oder Rechts, als freier Bürger darf ich wählen was und wen ich will, ohne dass mir jemand vorschreibt, wen ich zu wählen habe. Solange die Parteien nicht verboten sind, haben diese Parteien das Recht und den Anspruch, wie jede andere Partei behandelt zu werden. Alles andere ist diktatorisch und Bevormundung. (Vielleicht auch Medienstrategie, um unliebsame Mitbewerber auszubooten)

     

    Ich vermute auch, und hoffe, dass viele Nichtwähler und enttäuschte Wähler Spektrumsparteien wählen, um eben endlich mal mit den Ungerechtigkeiten Schluss zu machen. Oder gibt es eine wählbare Partei, die die Schere zwischen arm und reich wieder zusammenzieht? Das heißt, soziale Gerechtigkeit für arm und reich, nicht nur für reich.

     

    Auf ein fruchtbares Zusammenregieren mit den Stimmen des Volkes hoffe ich, dass möglichst viele Leute wählen, auch Trotzwähler sind Wähler!

     

    In diesem Sinne Problemmanager

  • S
    Südlicht

    Na dann wissen wir ja schon, wo die national befreite Zone eingerichtet wird. Kein Problem, da aussenrum zu fahren. Wenn sie dann alle mangels Länderstrukturausgleich, Eu-Fördergeldern oder Mitteln der Arbeitsagentur alle verhungert sind, können wir da ja wieder Wölfe ansiedeln, oder doitsche Bären.

    Statistisch gesehen ist die Gegend ja heute schon unbewohnt.

  • M
    MrLG

    Mir wird angesichts der braunen Pest übel....gleich muss ich kotzen... wie kann man diese Typen im Landesparlament von Schwerin noch verhindern...? Bitte helft uns...

  • N
    Nico

    Ist das ekelhaft. Da müsste ich mich als intelligenter Mensch aber zusammenreißen, um nicht gewalttätig zu werden. Nein, Gewalt ist nie eine Option, aber bei solchen Leuten...und dann auch noch die Reaktionen der Dorfbewohner?!

    NPD ist natürlich immer die beste Lösung, wenn man wenig nachdenken will und möglichst alle Probleme auf andere projezieren will..

     

    Todesstrafe für Kinderschänder? Scheint so ein Schlagwort bzw. -satz zu sein. Das wäre primitiv, rückständig und undemokratisch. Leider auch in der bürgerlichen Mitte verbreitet.

     

    Hitler-Unterschrift? Sorry, aber wer da noch die NPD für eine normale Partei hält...naja, sei's drum.

     

    "Bleib höflich und sag nichts...das ärgert sie am meisten!"

  • H
    Hanserl

    Seid Ihr noch zu rette?

    Wie könnt Ihr die NPD Mecklenburg-Vorpommerns

    so unverfänglich darstellen?

    Seid ihr schon so weichgespült und abgenutzt?

    Das sind keine Revoluzzer, sondern

    Weltkriegsrelativierer, Holocaustleugner,

    Gewaltsympathisanten, Befürworter der

    Einschränkung oder Abschaffung der Demokratie.

    Sie waren der Untergang in jeder Hinsicht

    und sie würden auch wieder das Schicksal

    Deutschlands zerstören.

    Wir müssen auch gegenüber den Möchtegern-

    Diktatoren auf nationaler Ebene Stärke zeigen!