Mysteriöser Raketenstart im Mittelmeer: Kein Angriff, nur ein Test
Russische Berichte über das Abfeuern von Raketen im Mittelmeer lösen Alarm aus. Nun stellt Israel klar: Es war ein Manöver.
TEL AVIV/MOSKAU dpa | Ein Raketentest des israelischen Militärs hat vor dem Hintergrund der angespannten Lage in Syrien für Irritationen gesorgt.
Das Abfeuern sei um 8.16 Uhr MESZ von einer Radarstation in der russischen Stadt Armawir rund 1.200 Kilometer südlich von Moskau registriert worden. Verteidigungsminister Sergej Schoigu habe Präsident und Oberbefehlshaber Wladimir Putin über zwei Raketenstarts informiert. Die Objekte seien ins Meer gefallen, hieß es in Moskau. Namentlich nicht genannte russische Experten mutmaßten zunächst, es habe sich um Wetterraketen gehandelt.
Eine Sprecherin des israelischen Verteidigungsministeriums in Tel Aviv bestätigte am Dienstagmittag, im Rahmen des Versuchs sei eine Rakete vom Typ Anchor als Ziel für einen Abschuss abgefeuert worden. Zu einem von Russland georteten zweiten Raketenstart machte sie keine Angaben. Israel habe bei dem Test mit den USA zusammengearbeitet. Das Verteidigungsministerium in Moskau hatte zuvor mitgeteilt, aus dem Zentrum des Mittelmeeres seien zwei ballistische Raketen Richtung Osten gestartet worden.
Vor der Mitteilung des israelischen Militärs hatten sowohl die USA als auch andere Nato-Staaten mitgeteilt, an keinem Raketenstart beteiligt gewesen zu sein. Die USA erwägen einen Militärschlag gegen das syrische Regime wegen des mutmaßlichen Einsatzes von Giftgas. Syrien habe keinen Einschlag registriert, berichtete der Fernsehsender Al-Manar der Schiitenbewegung Hisbollah.
Ballistische Waffen werden in einer steilen Flugkurve abgefeuert. Sie werden im Gegensatz zu Marschflugkörpern nur in der Startphase angetrieben. Bei längerer Reichweite verfügen ballistische Raketen über ein eigenes Steuerungssystem.
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