Muezzin in Ägypten: Facebook im Gebetsruf – Job verloren
Ein Muezzin in Ägypten soll im islamischen Gebetsruf Facebook erwähnt haben. Das kostete ihn den Job. Der Gebetsrufer bestreitet den Vorwurf.
Bewohner des Dorfes nördlich der Hauptstadt Kairo, wo sich der Vorfall am Samstag ereignet habe, hätten Beschwerde bei dem Ministerium eingelegt, sagte der Beamte Sabri Ebada. Der Muezzin sei suspendiert worden, und die Staatsanwaltschaft werde sich mit dem Fall befassen.
Der beschuldigte Gebetsrufer äußerte sich am Sonntagabend im privaten ägyptischen Fernsehsender Dream 2. Er bezeichnete sich als Opfer von „Lügen“ und kündigte als Zeichen des Protests einen Hungerstreik an.
Moghasi warf den islamistischen Muslimbrüdern vor, hinter den Anschuldigungen zu stecken. Sie wollten ihn loswerden, weil er ihre Aktivitäten störe. Er verbiete jegliche Versammlung in der Moschee, und er verbiete religiösen Unterricht, der nicht behördlich genehmigt sei.
Die Muslimbrüder sind in Ägypten als „terroristische“ Vereinigung verboten. Seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi 2013 kontrollieren die Behörden verstärkt deren Einfluss auf Moscheen und haben zahlreiche Imame suspendiert.
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