Mord an Umweltschützer in Honduras: Festnahme im Fall Lopéz
Honduras verkündet die Verhaftung des mutmaßlichen Mörders des Umweltschützers Juan Lopéz. Lateinamerika ist für Aktivist:innen gefährlich.
![Der Umweltschützer Juan Lopez an den Ufern des Guapinol, Honduras, 23. Sepember 2021 Der Umweltschützer Juan Lopez an den Ufern des Guapinol, Honduras, 23. Sepember 2021](https://taz.de/picture/7280646/14/Juan-Lopez-Umwelt-Honduras-1.jpeg)
Der 46-jährige Lopéz, der sich vor allem gegen Bergbauprojekte einsetzte, war im September in der Stadt Tocoa im Nordosten von Honduras erschossen worden, als er eine katholische Kirche in der Gemeinde Tocoa im Departement Colón verließ. Dort hatte er als Katechet gewirkt. Vor dem Anschlag hatte der Koordinator der lokalen Organisation Comité Municipal por la Defensa de los Bienes Comunes y Públicos (CMDBCP) mehrfach Morddrohungen erhalten. Die Interamerikanische Menschenrechtskommission hatte deshalb schon im Oktober 2023 Schutzmaßnahmen vom honduranischen Staat verlangt.
Gemeinsam mit mehreren Umweltschutzorganisationen hatte López in der Region Colón gegen mehrere Großprojekte gekämpft, darunter einen Eisenerzabbau mitten in einem Naturschutzgebiet nahe Tocoa. Der Tagebau der Firma Los Pinares bedroht seit über einem Jahrzehnt das Einzugsgebiet der Flüsse Guapinol und San Pedro. In einem AFP-Interview hatte López vor drei Jahren über die Gefahr gesprochen, in der Umweltaktivisten in dem mittelamerikanischen Land leben. „Wenn man sein Zuhause verlässt, hat man immer im Kopf, dass man nicht weiß, was passieren wird und ob man zurückkehren wird“, sagte er damals.
Laut der Nichtregierungsorganisation Global Witness gehört Honduras zu den weltweit gefährlichsten Ländern für Umweltschützer:innen. Im vergangenen Jahr wurden demnach in dem Land 18 Umweltaktivist:innen ermordet, zwischen 2012 und 2023 waren es insgesamt 148. Weltweit sind im vergangenen Jahr nach Angaben von Global Witness mindestens 196 Umweltschützer:innen getötet worden – 85 Prozent von ihnen in Lateinamerika.
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