Monsanto auf Einkaufstour: Aktienkurs macht Sprung nach oben
Der größte Saatgutkonzern erweitert seine Geschäftsbasis. Jetzt möchte Monsanto die Agrarchemiesparte des Bayer-Konzerns übernehmen.
Erst im vergangenen Jahr hatte Monsanto vergeblich um den Schweizer Agrarchemiekonzern Syngenta geworben. Einem Bloomberg-Bericht zufolge haben die US-Amerikaner auch ein Auge auf die Agrarchemie-Sparte von BASF geworfen. Keiner der beteiligten Konzerne wollte zu der Angelegenheit Stellung nehmen.
Nach Ansicht der Analystin Alexandra Hauber von der Bank UBS könnte das von ihr mit rund 45 Milliarden Dollar bewertete Bayer-Geschäft mit Saatgut und Pflanzenschutzmitteln wegen der höheren Marktanteile besser zu Monsanto passen.
Wegen wettbewerbsrechtlicher Hürden hält sie jedoch eine Vertriebskooperation zwischen beiden Unternehmen für wahrscheinlicher als eine Übernahme. Den Insidern zufolge erläutern die Leverkusener derzeit mit Monsanto mehrere Optionen, neben einem Kauf auch ein Gemeinschaftsunternehmen sowie andere Formen der Partnerschaft.
Bayer ist hinter Syngenta weltweit die Nummer zwei bei Pflanzenschutzmitteln. Im Saatgutgeschäft liegt Monsanto auf Platz eins vor dem US-Chemiekonzern DuPont, der mit Dow Chemical fusioniert. Dies erhöht nach dem Fehlschlag bei Syngenta, der nun vom chinesischen Staatskonzern ChemChina für 43 Milliarden Dollar geschluckt wird, den Druck auf Monsanto, schlagkräftiger zu werden.
Die Analysten der Deutschen Bank halten eine Zusammenarbeit zwischen Monsanto und Bayer Crop Science für einen logischen nächsten Schritt. Sie begründen dies mit der Stärke der US-Amerikaner im Geschäft mit Saatgut und der Deutschen beim Verkauf von Pflanzenschutzmitteln. Allerdings sei Bayer nicht in Bedrängnis, die Sparte zu verkaufen. Der Preis müsse letztlich wohl höher ausfallen.
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