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Modellauto-Affäre in BayernHaderthauer tritt zurück

Wegen der sogenannten Modellauto-Affäre ist die bayerische Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) zurückgetreten. Ihr wird Betrug vorgeworfen.

Angezeigt und zurückgetreten: Christine Haderthauer. Bild: dpa

MÜNCHEN dpa | Bayerns Staatskanzleichefin Christine Haderthauer (CSU) tritt wegen der Modellauto-Affäre zurück. Dies erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Montagabend aus CSU-Kreisen. Zunächst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet.

Haderthauer steht seit längerem wegen der Affäre in der Kritik. Gegen sie wird wegen Betrugsverdachts ermittelt. Hintergrund ist eine Anzeige, die der frühere Mitgesellschafter des Unternehmens Sapor Modelltechnik eingereicht hat. Darin wirft der französische Geschäftsmann Roger Ponton dem Ehepaar Hubert und Christine Haderthauer vor, ihn um mehrere 10.000 Euro geprellt zu haben.

Seehofer hatte wiederholt Haderthauers Krisenmanagement in Zusammenhang mit ihrem Engagement bei dem Modellautohersteller kritisiert, sich aber ansonsten hinter seine Ministerin gestellt.

Die Landtags-Opposition hatte Seehofer mit einem gemeinsamen Antrag aufgefordert, seine Staatskanzleichefin zu entlassen. Für den 16. September war auf Initiative von SPD, Freien Wählern und Grünen eine Sondersitzung des Parlaments zum Fall Haderthauer geplant.

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3 Kommentare

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  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Seehofer könnte sich vor Amtsvergabe sein Personal genauer anschauen, denn wer betrügt, fliegt.

  • Dabei hatte ich schon befürchtet, dass der "Rücktritt" eines Politikers etwas ist, das man nur noch aus Geschichtsbüchern kennt.

  • Der Verdacht war schon seit lägnerem erhärtet. Es konnte seitdem nur noch von einer mutmaßlichen tat geredet werden. Und doch hat die CSU sie gehalten. Es ist für die Spitzenpolitiker_innen der CSU eine Kleinigkeit, wofür Arbeitnehmer_innen schnellstens fliegen würden.

     

    Und was wurde für die Politikerin bemüht? Die Rechtsstaatlichkeit, nach der angeblich erst bei einem Beweis und nicht schon bei einem Verdacht geküdnigt werden dürfe. Aber bei Arbeitnehmer_innen ist es anders! Da hat die CSU bewusst bestätigt, dass aus einem gestörten Vertrauensverhältnis bereits bei einem Verdacht gekündigt werden dürfe.

     

    Und nach einem mutmaßlichen Betrug gegenüber Geschäftspartnern und einem mutmaßlichen Steuerbetrug hatte sie noch das Vertrauen der CSU-Führung? Ich lese und staune.