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Mode der olympischen WinterspieleKorea kann Stil

Die Gestaltung der gesamten Spiele sieht prima aus. Und sogar das deutsche Outfit ist dieses Mal nicht ganz so augenkrebserregend wie sonst.

Schier unschlagbar – die Hostessen in Pyeongchang Foto: ap

Klar: heikles Thema. Wie schrei­ben über die Hostessen, die in Pyeongchang bei den Siegerinnenehrungen stehen und die Medaillen reichen, ohne Wörter wie niedlich oder süß zu verwenden, auf die Cola-Industrie und den Weihnachtsmann zu rekurrieren oder sich in die Gefahrenzone „Asien als Fetisch“ zu begeben? Schwierig. Eines lässt sich aber mit Sicherheit behaupten: Korea, egal ob Nord oder Süd, kann Stil. Die Hostessen sehen so prima aus wie überhaupt Farbgebung und Gestaltung der gesamten Spiele.

Denn dieses Mintblau, das in mehreren Abstufungen in den offiziellen Sportbekleidungen vorherrscht und auch Banden, Bänder, sogar Zäune und alles Drumherum beherrscht: sieht einfach gut aus. Es vermittelt Kühle, aber eben auch Frische; es ist nicht quietschig oder gar finster. Kurzum: Es vermittelt Stilbewusstsein. Das Hunger-Games-artige der Olympischen Spiele verschwindet so in einer angenehmen Buntheit. Um es mal so zu sagen.

Überhaupt ist gute Wintermode wieder auffallend auf dem Vormarsch. Was man in heimischen Gefilden in diesem eher gemischt kalten Winter so sieht, sind bestens gekleidete Leute – besonders, wenn die sportliche „Antiverkühlungswear“ den sonst so schrecklichen Zwiebellook ersetzt. In sind heuer auch die Riesenplümmel, wie sie besonders von den Damen gern getragen werden – also Plümmelmützen mit besonders großen Plümmeln. Tut mir leid, heißt halt so.

Und sogar das deutsche Outfit für Olympia, das normalerweise traditionell eher auf nationale Geschmacksverirrung schließen lässt, ist dieses Mal nicht ganz so augenkrebserregend ausgefallen wie sonst. Die gedeckten Farben (meist Grau oder Beige) der Kollektion der Athletinnen und Athleten des DOSB, die (also die Kollektion) diesmal exklusiv von dem großen Sportartikelhersteller aus Herzogenaurauch besorgt wurde, schonen angenehm das ästhetische Empfinden. Auch die Kappen, Mützen und Jacken, die vielleicht etwas zu laut GERMANY in die Welt brüllen, gehen insgesamt okay. Bleibt lediglich abzuwarten, wie das Eishockey-Team aussieht.

Schier unschlagbar bleiben aber die graziösen Hostessen vom olympischen Team. Lasst uns alle hoffen, dass sie ordentlich bezahlt sind und weithin verschont werden von den um sich greifenden Viren.

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2 Kommentare

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  • Bei allem Verständnis für die Probleme mit den zuletzt immer wilder gewordenen Olympia-Kreationen vom Ex-Ausstatter aus München-Laim:

     

    Schade um JEDEN Farbtupfer!

     

    Wintersportmode wird immer trister: Utility muss es sein und nur ja keine Muster. Nordwand für Alle! Und nachdem jetzt auch noch das Olympiateam eingenordet wurde auf das Dogma "Höchstens zwei Farben sollst Du tragen, und auf keinen Fall mehr als eine pro Kleidungsstück!", weiß ich gar nicht, wo nochmal ein lebendiger Impuls herkommen soll.

     

    Es war nicht durch Zufall derselbe Münchner "Farbverirrer", der den deutschen Skifahrern jenes vielgeneidete Zebra-Motto verpasst hat, für das auch nach zig Jahren kein modernerer Ersatz gefunden ist. An die Aufzüge dieses Mal dagegen wird man sich wohl nicht in Schamesröte, sondern im Zweifel überhaupt nicht erinnern.

     

    Kein Grund zum Jubeln.

  • Das Wort "augenkrebserregend" hätte ich in der seriösen Presse nicht vermutet. Selbst in einer Schülerzeitung wäre das nicht gedruckt worden. Was kommt als nächstes? "Voll schwul, Alter"?