Mobile Kommunikation in Flugzeugen: Über den Wolken überwacht
Wer während eines Fluges das Handy benutzt, kann von Geheimdiensten ausspioniert werden, schreibt „Le Monde“. Das sei 2011 und 2012 auch geschehen.
Die französische Fluggesellschaft Air France, die in dem Bericht explizit genannt wird, wies Informationen der Zeitung im Hinblick auf Telefongespräche von Bord aus zurück: „Sprachkommunkation ist auf Air-France-Flügen nicht möglich“, teilte das Unternehmen mit.
Vor neun Jahren sei ein System für Handy-Kommunikation an Bord getestet worden – dieses Vorhaben wurde laut Air France aber nicht weiterverfolgt. Ein geplantes Internetsystem werde keine Sprachkommunikation erlauben.
Ein Mobiltelefon könne in der Luft geortet werden, falls es eingeschaltet sei, berichtete die Zeitung. Mit Hilfe von Passagierlisten und der Flugnummer sei es möglich, den Namen des Besitzers herauszufinden. Der britische Geheimdienst Government Communications Headquarters (GCHQ) sei sogar in der Lage, Handys aus der Ferne zu stören und damit den Nutzer zu zwingen, das Gerät mit dem Zugangscode neu zu starten. Es gebe Belege, wonach NSA und GCHQ internationale Linienflüge in den Jahren 2011 und 2012 abhorchten.
Le Monde arbeitet nach eigenen Angaben mit der Informationsseite The Intercept zusammen und kann deshalb auf Snowden-Material zurückgreifen.
Viele Airlines lockerten nach ergänzenden Informationen in den vergangenen Jahren ihr Handyverbot für Fluggäste. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) erlaubt seit Dezember 2013 die Nutzung elektronischer Geräte wie Tablets oder Handys im Flugmodus auch in der Start- und Landephase. British Airways gestattete daraufhin als erste Airline ihren Gästen die Nutzung elektronischer Geräte während des ganzen Fluges.
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