Mit vielen Künstlern: Linke ruft zu Gaza-Demo auf
Verschiedene Organisationen mobilisieren für eine große Demo gegen den Gaza-Krieg. Das BSW plant seine eigene Veranstaltung zwei Wochen vorher.

Seit Monaten wurde darüber gerätselt, ob die Linke eine eigene Kundgebung plant. Eine entsprechende Ankündigung im Juni hatte für Verwirrung gesorgt. Medico und Amnesty hatten ihre Großkundgebung bereits vorige Woche bekannt gegeben. Zu den Veranstaltern gehören auch die Palästinensische Gemeinde Deutschland und die Gruppe Eye4Palestine, sie rechnen mit mindestens 20 000 Teilnehmer:innen. Die Initiative geht auf fünf Einzelpersonen zurück, darunter Amal Hamad vom Deutsch-Palästinensischen Frauenverein, dem Hochschuldozenten und Ex-Linken-Politiker Jules El-Khatib und dem Musiker Michael Barenboim.
Man beobachte das Geschehen in Gaza „schon lange mit Entsetzen“, sagte Ehling, es sei eine „menschengemachte Hungersnot“. Akut sei das Leben von 132.000 Kindern unter fünf Jahren wegen Unterernährung bedroht, weil Israel Lebensmittellieferungen blockiere. Es sei „unerträglich, wie sich diese Bundesregierung in dieser Frage wegducke“, so der Linken-Geschäftsführer. Sie müsse mehr Druck machen, das EU-Assoziierungsabkommen mit Israel müsse ausgesetzt werden.
Bereits zwei Wochen zuvor, am 13. September, ist am Brandenburger Tor eine weitere Kundgebung angesetzt. Ein Bündnis von Künstlern und der BSW-Vorsitzenden Sahra Wagenknecht plant dort eine Großdemonstration gegen die deutsche Politik in der Ukraine und im Nahen Osten. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Stoppt den Völkermord in Gaza! Keine Waffen in Kriegsgebiete! Frieden statt Wettrüsten!“. Aufgerufen haben dazu neben Wagenknecht die Rapper Massiv und Bausa, der Rockmusiker Peter Maffay, der Schauspieler Dieter Hallervorden und die Publizistin Gabriele Krone-Schmalz.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Robert Habeck tritt ab
„Ich will nicht wie ein Gespenst über die Flure laufen“
Mikrofeminismus
Was tun gegen halbnackte Biker?
Berlins neuste A100-Verlängerung
Vorfahrt für die menschenfeindliche Stadt
Verbot von Schwangerschaftsabbrüchen
Chefarzt muss seinem Arbeitgeber gehorchen
Rechtsruck in der Schule
„Zecke? Nehm ich als Kompliment“
Buchmarkt
Wer kann sich das Lesen leisten?