Minenräumerinnen für die Ukraine: Die Kriegszonen befreien
Über 1.300 ukrainische Frauen arbeiten zu Hause als Minenräumerinnen. Viele von ihnen trainieren dafür im Kosovo an einer Schule. Ein Ortsbesuch.
A n einem klaren, kühlen Nachmittag versammeln sich 24 Ukrainer:innen um eine rostige Bombe sowjetischer Bauart. Es ist eine FAB-500 und sie liegt auf einem kargen Übungsfeld vor den hohen Gipfeln von Montenegro und Albanien am Horizont. Während zu Hause der Krieg weitertobt, bereiten sich hier überwiegend Frauen auf einen anderen Kampf vor. Sie werden die tödlichen Hinterlassenschaften der abziehenden russischen Truppen räumen. Diese Gefahren – Minen, Blindgänger, Artilleriegeschosse – lauern in der Ukraine zwischen Feldern, an Straßenrändern und in den Trümmern zerstörter Städte.
Das Ausmaß dieser Mission ist beispiellos, sagen internationale Experten. In beinahe drei Jahren Krieg haben Landminen weite Teile der Ukraine zu unberechenbarem Terrain gemacht. Laut den Vereinten Nationen ist sie aktuell das am stärksten verminte Land der Welt.
Die Frauen, die sich hier auf dem Feld im Kosovo versammelt haben – von Beruf sind sie zum Beispiel Barista, Führungskraft oder Mutter, Kosmetikerin, Umweltaktivistin, Softwareentwicklerin oder Studentin – sie alle wollen ihre Heimat wieder sicher machen, die Felder wieder bestellbar. Die Ukraine gilt als Kornkammer der Welt, Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
In der Ukraine verbringen die Frauen, die zu Hause bereits eine Grundausbildung in Minenräumung abgeschlossen haben und für verschiedene Räumdienste arbeiten, ihre Tage damit, durch bombardierte Felder und einst besetzte Dörfer zu streifen. Es sind Orte voller versteckter Gefahren. Die Freiwilligen sind Vorreiterinnen in einem Beruf, der bis vor Kurzem für Frauen nicht erlaubt war. Hier, im Mine Action & Training Center (MAT) Kosovo (siehe Infokasten) in Peja wollen sie sich zu Expertinnen weiterbilden lassen. Die Schule bildet Minenräumer aus aller Welt aus, aber seit der russischen Invasion der Ukraine liegt ein besonderer Fokus auf der Ukraine. Internationale Spenden haben bisher die Ausbildung von 436 Ukrainer:innen finanziert.
Zwei Phasen Minenräumprozess
Schnelles militärisches Minenräumen: Durchgeführt von Streitkräften während oder unmittelbar nach Kampfeinsätzen. So sollen sichere Wege für Truppen entstehen. Der Fokus liegt auf Geschwindigkeit.
Humanitäres Minenräumen: Räumt Gebiete vollständig für zivile Nutzung frei, etwa für Umsiedlungen und die Landwirtschaft. Dabei geht es um Präzision und langfristige Sicherheit. Methoden wie manuelle Räumung, Metalldetektion, mechanische Entfernung und der Einsatz ausgebildeter Tiere wie Hunde oder Ratten kommen dabei zum Einsatz.In beiden Phasen erfolgt die Ausbildung der Minenräumer:innen nach internationalen Standards. MAT Kosovo orientiert sich an den International Mine Action Standards (IMAS). Sie standardisieren Minenräumverfahren und sollen eine sichere Entsorgung von Kriegsrückständen gewährleisten.
MAT Kosovo bildet in drei Stufen aus: Die 24 Ukrainer:innen, die im Herbst 2024 teilnahmen, wurden durch den IMAS-Level-3-Kurs befähigt, technischere Aufgaben zu übernehmen, mehr Verantwortung zu tragen und Teams von Minenräumer:innen anzuleiten.
Fast 400 Ukrainer:innen hat MAT Kosovo seit 2022 ausgebildet. Sie stammen aus Militär und NGOs, wie etwa Halo Trust, Mines Advisory Group (MAG) und der Ukrainischen Minenräumervereinigung (UDA). Darunter sind 85 Frauen. (IdP)
An diesem Nachmittag lernen die Frauen, wie man eine „volle Ladung“ entschärft: gemeint ist eine 500-Kilogramm-Bombe, wie sie häufig in den Äckern der Ukraine liegt. Ausbilder Stew Burgess, ein ehemaliger Waffenspezialist der britischen Luftwaffe, weist auf das kleinste, aber tödlichste Bauteil der Bombe hin: die Zündvorrichtung. „Das ist das einzige Teil, das explodiert“, erklärt er. Alles andere sei nur Antrieb und Nutzlast. Einige Zünder seien mit Sprengfallen versehen, andere äußerst instabil und bereit, bei der kleinsten Bewegung zu detonieren.
Anastasiia Minchukovaz, Übersetzerin MAT
„Ihr müsst den Zünder finden und entfernen“, sagt Burgess. Neben ihm übersetzt die 23-jährige Anastasiia Minchukova, eine ehemalige Linguistikstudentin, seine Worte ins Ukrainische. Im April 2022 war sie eine der acht ersten Ukrainerinnen, die in Peja zu Minenaufräumerinnen ausgebildet wurden. Seit der russischen Annexion der Krim 2014 wusste sie, dass „wenn ich groß bin, ich keine Wahl haben werde: Ich werde kämpfen müssen“. Doch als der Krieg ausbrach, wurde ihr aufgrund ihres Alters eine Rolle an der Front verwehrt. „Eine Mine interessiert es nicht, ob du ein Mann oder eine Frau bist. Wir brauchen jeden, der bereit und fähig ist. Die Ukraine kann es sich nicht leisten, ihre Frauen zu übersehen“, sagt Minchukova.
Nika Kokareva, 40 Jahre alt, hört Ausbilder Burgess aufmerksam zu. Sie leitet seit sechs Monaten ein Team, das ein riesiges Sonnenblumenfeld in der Nähe der Frontlinie im südukrainischen Mykolajiw räumt. Ihre Arbeit – das methodische Durchsuchen des Bodens mit einem großen Metallsuchgerät und manchmal einem speziell ausgebildeten Hund – ist mühsam. Die internationale humanitäre Organisation, für die sie unterwegs ist, die MAG (Mine Advisory Group), hat – wie die meisten anderen NGOs, die daran arbeiten, das Land von Landminen, nicht explodierten Sprengkörpern und anderen gefährlichen Kriegsresten zu befreien – keine Lizenz, um Sprengstoffe eigenständig zu entschärfen.
Das liegt in der Hand von staatlichen Behörden. Daher verlässt sich Nika bei gefährlichen Funden auf den Staatlichen Katastrophenschutzdienst der Ukraine. Aber im MAT Kosovo wird sie dafür ausgebildet, die Entschärfungsarbeit einmal selbst tun zu können. „Ich will üben, lernen, wie man den Zünder entfernt, eine Sprengung durchführt, entscheiden, ob ein Sprengstoff sicher bewegt werden kann oder nicht“, sagt sie. „Deshalb bin ich hier: Wir haben noch zehn, zwanzig Jahre Arbeit vor uns.“
Die Ausbildung der Frauen im MAT Kosovo kombiniert Theorie und Praxis und führt zu einer international anerkannten Zertifizierung. Auf dem Gelände der Schule, die in einer ehemaligen Villa und in Containerbauten untergebracht ist und auch eine Kantine und Schlafsäle bietet, werden reale Entminungsszenarien simuliert. Es gibt Minenfelder und Panzer, eine Stadtkulisse ist zur Simulation aufgebaut. „Ohne den KosovoKrieg gäbe es diese Schule nicht“, sagt Schulleiter John Doone, ein ehemaliger britischer Soldat.
1999 hinterließen die Angriffe serbischer Truppen auf albanische Separatisten und die anschließenden NATO-Luftangriffe zahlreiche Minen und viele Blindgänger im Kosovo. Humanitäre Organisationen strömten in die dortige Region und machten Peja zu einem Zentrum für Minenräumungsexpertise. Gegründet 2010 von dem ehemaligen britischen Soldaten Ben Remfrey, hat das MAT Kosovo Tausende von Menschen aus über 100 Ländern ausgebildet. Oft kommen sie aus Konfliktgebieten wie Sudan, Simbabwe, Libyen und Irak. Das MAT Kosovo halte sich bei seiner Ausbildung an die „International Mine Action Standards“, die weltweit anerkannten Standards für humanitäre Minenräumoperationen, versichert Doone. Und: „Wir machen nicht nur Theorie: Wir verwenden Sprengstoffe und fortschrittliche Techniken, um verschiedene gefährliche Munitionsarten zu sprengen und unschädlich zu machen.“
NGOs übernehmen Ausbildungskosten
Die Rückkehr des Krieges nach Europa durch den russischen Überfall auf die Ukraine erweiterte den Fokus der Schule. Schon bevor die Kämpfe 2022 ausbrachen, hatte Schulgründer und Geschäftsführer Remfrey ukrainische Behörden bei der Ausbildung von Minenräumern im Osten des Landes beraten. Nach der russischen Invasion überzeugte er die ukrainischen Behörden, Frauen in die Minenräumung einzubeziehen. Er sicherte finanzielle Unterstützung zu und lud die erste Gruppe von acht Frauen zu einem Spezialkurs ein.
Bis Ende 2024 werden rund 400 Ukrainer, darunter 85 Frauen, in Peja ausgebildet worden sein – 187 allein in diesem Jahr. Ein „All inclusive“-Vierwochenkurs kostet normalerweise etwa 6.000 Euro. Ukrainer:innen müssen deutlich weniger bezahlen, weil zwei NGOs die meisten Ausbildungskosten übernehmen.
In dieser Woche sind es 58 Teilnehmer:innen, darunter sind auch eine Gruppe der katarischen Polizei und ein britischer Kriegsfotograf. Doch die ukrainischen Teilnehmer:innen sind die einzigen, die nach ihrer Ausbildung in eine aktive Kriegszone zurückkehren werden.
Montagmorgen. In einem Containerklassenzimmer bespricht der Ausbilder den Zeitplan bis zu den Abschlussprüfungen. „Von jetzt an wird der Druck hoch sein“, sagt Stew Burgess und bereitet die Klasse auf theoretische und praktische Tests vor. Sie werden Multiple-Choice-Fragen zur Identifikation von Sprengstoffen beantworten müssen: Wann ist es sicher, Munition zu entfernen, wann nicht? Auf einem abgelegenen Übungssprengplatz werden sie eine Bombe in einem Gebäude unschädlich machen, indem sie nur die Zündvorrichtung sprengen – anstatt die Bombe als solche zu sprengen und das gesamte Gebäude zu zerstören.
Eine Schlüsselprüfung wird die „Spot-Aufgabe“ sein, bei der alle einen Sprengstoff, der eine unmittelbare Bedrohung darstellt, entschärfen müssen. „Du darfst bei der ‚Spot-Aufgabe‘ nicht durchfallen, sonst könntest du eine Gefahr für dich und andere darstellen“, insistiert Burgess.
Um neun Uhr halten die ukrainischen Ausbildungsgruppen eine Schweigeminute ab für diejenigen, die im Ukrainekrieg ihr Leben verloren haben. Dann stellt Iryna (die anonym bleiben möchte), eine große Frau mit einem breiten Lächeln, ihre Präsentation vor – Ausbilder hatten für die Teilnehmerinnen in den nahegelegenen Bergen ein Minenfeld angelegt.
Die Aufgabe: eine möglichst genaue Gefahrenanalyse erstellen. Einen Tag lang hatte die Gruppe Zeit gehabt, das Gelände zu erkunden, nach aufgeworfenem Erdreich, abgebrochenen Ästen und Tierspuren zu suchen. Die Ausbilder schlüpfen in die Rolle von Einheimischen, die Teilnehmerinnen haben die Aufgabe, sie über das Areal zu befragen. Weiters müssen sie zeigen, wie sie vorbereitete Karten zum Gelände analysieren.
Der Ausbilder drängt auf Genauigkeit. Wie viele Quadratmeter können pro Tag gesäubert werden? Wie lange wird die Aufräumarbeit genau dauern? Manchmal können nur wenige Quadratmeter bearbeitet werden, in der Regel jedoch täglich zwischen fünf und 15. „Der Landbesitzer“, warnt Burgess, „will sein Land zurückhaben, eine falsche Schätzung reicht nicht aus.“
Die 40-jährige Iryna, die aus Tscherniw, in der Nähe der Grenze zu Belarus und Russland, kommt, nimmt die Herausforderung ernst. „Angst schreckt mich nicht ab“, sagt sie später. „Mein ganzes Leben ging es darum, Hindernisse zu überwinden.“ Vor dem Krieg führte sie ein Aufzugreparaturgeschäft in in Kyjiew – bis russische Bombardierungen alles schwieriger machten. „Aufzüge zu reparieren war das Letzte, was jemanden interessierte, wenn es keinen Strom oder Wasser gab.“
Während der Kaffeepause versammeln sich die Auszubildenden draußen. Für viele Frauen ist diese Mission zutiefst persönlich. Giulnara Makarets ist mit 50 Jahren die Älteste im Seminar. Sie trat dem Minenräumdienst bei, nachdem sie 2014 erst aus dem russisch besetzten Donezk und dann erneut 2022 aus Mariupol geflohen war. Veronica Mykhailova, mit 20 Jahren die Jüngste der Gruppe, tauschte einen Barista-Job in Kyjiw gegen das Entminen von Feldern in Charkiw – trotz der dringenden Bitte ihrer Mutter, dies nicht zu tun. „Die Männer sind an der Front, die Frauen räumen Minen. Wir alle tun unseren Teil.“ Natalia Myronenko, 40 Jahre und Mutter von zwei Kindern, sagt: „Frauen geben den Ton an für das, was kommt. Wir müssen an die Welt denken, die unsere Kinder erben werden.“
Berufung finden
Nadia Chygrina, 29 Jahre und gerade weit weg von ihrer siebenjährigen Tochter in Brovary bei Kyjiw, hat ihren Job als Kosmetikerin aufgegeben. „Meine Familie ist stolz“, sagt sie. Oksana Omelchuk wiederum, die vor dem Krieg bei einer Umwelt-NGO arbeitete, wandte sich dem Minenräumdienst zu, als Bombenangriffe die Feldarbeit unmöglich machten. „Es ist wirklich schwierig, jemanden vom Naturschutz zu überzeugen, wenn Menschen sterben, ihre Häuser und Jobs verlieren“, sagt die 35-Jährige, die nun auch bei der Mine Advisory Group (MAG) tätig ist. Im Räumen von Ackerland in der Nähe von Mykolajiw sieht sie eine Chance, „sozial wichtige Arbeit zu leisten“.
Das Mittagessen wird im Haupthaus der Schule serviert. Die Auszubildenden essen schweigend, scrollen oft durch ihre Handys. Svitlana Nagornas Telefon vibriert, zu Hause in der Ukraine ist mal wieder Luftalarm. „Es gibt keine Pause vom Krieg“, sagt sie. Ihre Familie lebt in der Nähe von Kyjiw. Sie leitet bei der Ukrainischen Minenräumervereinigung, einer NGO, ein Team, das untersucht, ob und inwiefern Land in der Nähe von Mykolajiw kontaminiert ist. Der Job gehe mit einer enormen Verantwortung einher, sagt sie: „Wenn ich einen Bericht unterschreibe, dass ein Gebiet sicher ist, liegt es an mir, wenn etwas schiefgeht.“
Sie hat die Verwüstung in der Ukraine aus nächster Nähe gesehen. Eindrücke aus Dörfern wie Ternovi Pody und Liubomyrivka, die von den Russen besetzt waren, verfolgen sie noch immer. Bei ihrem Rückzug hatten die Russen in den Häusern der Menschen Sprengfallen gelegt. Und dennoch: Die Dorfbewohner, die „alles verloren hatten, auch ihr Dach über dem Kopf“, seien trotz allem optimistisch gewesen, sagt Nagorna.
Früher träumte sie von einer Karriere im Fernsehen. Aber irgendwann nach dem russischen Einmarsch fühlte sich ihr damaliger Job bei einem Sender nicht mehr richtig an. Eine Stellenanzeige für einen Job in der Minenaufklärung fiel ihr ins Auge. Nagorna meldete sich. „Sie haben mich innerhalb von 15 Minuten angerufen“, erinnert sie sich. „Ich wusste, dass es gefährlich ist, aber auch, dass sie mich ausbilden würden.“ Nur ihre Schwester unterstützt ihre Entscheidung, aber Nagorna sagt, sie habe ihre Berufung gefunden. Die Schulung in Peja, sagt sie, werde ihr helfen, die Sicherheit von Dörfern besser einzuschätzen und mit Sprengstoffen umzugehen.
Frauen machen etwa ein Drittel der ungefähr 4.000 humanitären Minenräumer in der Ukraine aus. „Für sie wird es viele Jobs geben, nicht nur als Minenräumerinnen, sondern auch in Führung und Management“, sagt Iryna Kustovska, die für Demining Solution arbeitet, einem privaten Minenräumunternehmen, das mit internationalen NGOs zusammenarbeitet. „Leider wird die humanitäre Minenräumung noch jahrzehntelang Priorität bleiben müssen.“
Artur Tigani ist Ausbilder bei MAT Kosovo. Als ehemaliger Kämpfer der Kosovo-Befreiungsarmee hatte Tigani miterlebt, wie sein Land verwüstet wurde. Am Ende des Krieges war seine Heimatstadt Peja in Trümmern, übersät mit nicht explodierten Sprengkörpern. Tigani ging zu MAT Kosovo, als Trainer hat er in Ruanda, in Syrien und Irak gearbeitet. Doch was er in der Ukraine gesehen habe, übertreffe alles, was er je erlebt habe, sagt er: „Es hat keinen Sinn, in Tagen, Jahren oder Jahrzehnten über die Räumung der Ukraine zu sprechen“, sagt er. „Es wird ewig dauern.“ Die Vereinten Nationen schätzen, dass inzwischen ein Drittel der Ukraine kontaminiert ist.
Auch im Kosovo werden nach dem 77-tägigen Bombardement der Nato vor 25 Jahren noch heute Sprengstoffe gefunden – westliche Staaten subventionieren nun die Minenräumung. Doch die Ukraine ist 55-mal größer als das Kosovo. Neben den Landminen sei ein anderes Problem alte, schlecht gewartete sowjetische Munition, die häufig nicht explodiere. „Es gibt Millionen von nicht explodierten Sprengkörpern, die über Spielplätze, Straßen und Felder verstreut sind“, so Tigani.
Dezember. Nika Kokareva ist mittlerweile zurück im ukrainischen Mykolajiw, Wochen nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Kurses im Kosovo. Sie hat das Zertifikat geschafft. Nun naht der Winter. Der Schnee wird ihre Arbeit zusätzlich erschweren. Und nach dem Winter kommt das Frühjahr: „Wir müssen die Felder fertigkriegen – die Bauern warten.“ Manchmal, fügt sie hinzu, riskiere aber ein verzweifelter Bauer, ein Feld zu beackern, das noch nicht vollständig geräumt ist. „Das ist lebensgefährlich.“
Eine Erinnerung aus Peja bleibt an Nika Kokareva besonders hängen. Es geht um das erste Mal, als sie einen Mörser entschärfte. Sowohl aufregend als auch befriedigend sei das für sie gewesen: „Es gibt etwas Belohnendes daran, die schrecklichen Dinge zu zerstören, die Menschen töten.“
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